Bree: Beliebter Taschenhersteller ist insolvent
Nach über 45 Jahren steht das Traditionsunternehmen Bree vor dem Aus: Der deutsche Taschenhersteller hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.
Qualität, Funktion und Design – mit dieser Symbiose bestechen die hochwertigen Bree-Taschen aus Naturleder seit 1970. Der „New-School-Ranzen“ der Marke avanciert 1975 gar zum Kultobjekt. Nun ist das Unternehmen pleite und hat am 15. Mai beim Amtsgericht Hamburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Was ist passiert?
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Laut dem Taschenhersteller sei vor allem das schlecht laufende Online-Geschäft schuld an der Pleite. Dessen Anteil am Umsatz betrage lediglich fünf Prozent, während andere Taschen-Unternehmen um die 20 Prozent ihres Umsatzes über Online Geschäfte beziehen. Dass das Geschäft mit den Bree-Taschen in den 30 eigenen Filialen gut läuft, vermag die Online-Schlappe wohl nicht aufzuwiegen. Auch eine komplette Neuaufstellung, eine Modernisierung der Ladengeschäfte, ein neuer Online-Shop, eine Verringerung der Angestellten und ein Umzug der Firmenzentrale von Hannover nach Hamburg konnten den wirtschaftlichen Zusammenbruch nicht aufhalten.
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Wie geht es für die Mitarbeiter weiter?
Die derzeit 150 Mitarbeiter des Bree-Unternehmens sind bereits über die Beantragung der Insolvenz informiert. Für wenigstens drei Monate seien ihre Gehälter durch Insolvenzgeld gesichert.
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Bedeutet die Insolvenz das Ende der Marke Bree?
Ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zielt nicht auf die Abwicklung, sondern auf die Sanierung eines Unternehmens: Durch die spezielle Insolvenz-Variante wird die bisherige Geschäftsleitung überwiegend die Verfügungsgewalt behalten, gleichzeitig ist das Unternehmen jedoch vor Zwangsmaßnahmen, Vollstreckungen und Gläubigern geschützt. Derzeit wird nach einem Investor aus der Branche gesucht. Mit einem solchen und durch die Hilfe eines Sachverwalters vom Amt soll das Geschäft weiterlaufen und langfristig gesehen saniert werden.
Es bleibt also zu hoffen, dass das deutsche Traditionsunternehmen, das mittlerweile nicht mehr der Familie der einstigen Gründer, Peter und Renate Bree, sondern einem anonymen Besitzer gehört, gerettet wird. Auch Gründersohn Axel Bree kann sich vorstellen sich "wieder für die Marke, die von meiner Familie stammt, zu engagieren“.
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