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Christian Rach: Von den Großeltern gelernt - gutes Kochen muss nicht teuer sein!

Diese Woche trifft NEUE POST Christian Rach (66) am Herd und spricht mit ihm über gutes Essen und mehr...

Diese Woche trifft NEUE POST Christian Rach (66) am Herd und spricht mit ihm über gutes Essen und mehr...
Foto: IMAGO / HMB-Media
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Es brutzelt in der Pfanne, Messer klappern, hier wird abgeschmeckt, dort wird nachgewürzt. Zwischendrin wird vor allem eines: geplaudert. Schließlich ist die Küche nicht nur der Ort, um zu kochen. Sondern auch, um über Gott und die Welt zu klatschen. Diese Woche trifft NEUE POST Christian Rach (66) am Herd. Aber Vorsicht! Nicht, dass vor lauter Plauderei noch etwas anbrennt!

Christian Rach über das kulinarische Erbe Deutschlands

Im Vorwort Ihres neuen Buchs schreiben Sie über das kulinarische Erbe Deutschlands. Welches kulinarische Vermächtnis haben Sie von Ihrer Familie mitbekommen?

Meine Großeltern wie auch meine Eltern haben mir mit auf den Weg gegeben, dass gutes Kochen nicht teuer sein muss. Bei uns kam ausschließlich Saisonales auf den Tisch, das meiste aus dem eigenen Garten. Alles war stets köstlich zubereitet! Ich habe gelernt, dass man nicht viel Geld braucht, um gut zu kochen – aber Wissen und Können!

Sie sind im Saarland aufgewachsen. Finden sich im Buch auch Gerichte aus Ihrer Heimat?

Ja, sehr viele sogar. Schnippelbohnensuppe mit Zwetschenkuchen gab es schon bei meiner Oma. Auch die gefüllten Kartoffelklöße sind ein typisch saarländisches Gericht. Im Saarland wird sehr gut gegessen.

Zieht es Sie ab und zu noch in die alte Heimat?

Ich habe immer noch Familie und Freunde dort. Nach dem Abitur habe ich das Saarland verlassen und bin nie mehr für längere Zeit zurückgekehrt. Ich bin gerne zu Besuch da, aber inzwischen habe ich in Hamburg meine Wurzeln geschlagen.

Keine Sehnsucht nach alten Zeiten

Wie häufig stehen Sie selbst am Herd?

Zu Hause fast täglich. Professionell koche ich nicht mehr – auch nicht, wenn man mich dafür buchen möchte.

Vermissen Sie es manchmal, kein eigenes Restaurant mehr zu haben?

Nein. Wenn ich zwölf Jahre, nachdem ich „Das Tafelhaus“ geschlossen habe, immer noch im Status des Vermissens leben würde, empfände ich mein Leben als relativ sinnlos. Ich habe damals ganz bewusst einen Schlussstrich gezogen. Es lief alles gut; es gab eigentlich keinen Grund aufzuhören. Ich wollte noch einmal etwas anderes machen. Da ist keine Sehnsucht nach alten Zeiten. Die Zeit war schön, aber auch sehr anstrengend, weil ich teilweise eine 90-Stunden-Woche hatte. Diesen Stress möchte ich nicht mehr.

Christian Rach: "Ich denke niemals darüber nach, wie viel Zeit ich wohl noch haben werde"

In Ihrem Alter genießen andere längst die Rente …

Ich bin Rentner im aktiven Unruhezustand.

Haben Sie sich ein Limit gesetzt, ab wann Sie sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen, nur noch zu Hause in Ihrem Garten sitzen möchten?

Nein. Irgendwann ist jeder Garten zum fünften Mal umgegraben, die Rabatten glattgezogen, die Rosen geschnitten – was soll dann kommen? Ich hoffe, dass ich diesen Zustand niemals erreiche und weiterhin aktiv bleibe.

Machen Sie sich Gedanken über die Endlichkeit des Lebens?

Ich denke niemals darüber nach, wie viel Zeit ich wohl noch haben werde. Ich denke immer: „Was habe ich doch für ein tolles Leben!“

Im Video: Essen versalzen oder zu scharf? So rettest du es!

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Artikelbild & Social Media: IMAGO / HMB-Media