Darum macht der Klimawandel die Tage länger!

Die Erdrotation verändert sich! Nicht nur der Mond nimmt Einfluss auf die Tageslänge, auch der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Tage verlängern.

Wer hat an der Uhr gedreht? Der Klimawandel war's! So hat ein Forscherteam rund um Mostafa Kiani Shahvandi von der ETH Zürich herausgefunden, dass der Klimawandel dadurch sorgt, dass die Tage im Laufe der Zeit minimal länger werden.

Wie das funktioniert? Durch das Abschmelzen der Eisberge am Polarkreis, insbesondere in Grönland und der Antarktis, steigen die Wassermengen in den Weltmeeren, was wiederum dafür sorgt, dass sich die Massenverteilung auf der Erde ändert. Im Zuge dessen verlangsamt sich die Erdrotation.

Die Berechnungen zeigen, dass der klimabedingte Effekt auf die Tageslänge im Laufe des 20. Jahrhunderts erhebliche Schwankungen aufweist. Zwischen 1960 und 1980 betrug die Zunahme noch rund 0,31 Millisekunden pro Jahrhundert und zwischen 1920 und 1940 1,00 Millisekunden pro Jahrhundert. Aktuell beträgt die Zunahme der Tageslänge 1,33 Millisekunden pro Jahrhundert. "Diese Schwankungen spiegeln die variablen Anteile der globalen Oberflächentemperatur-Änderung, der Eisschmelze, der Änderung der terrestrischen Wasserspeicherung und des Meeresspiegelanstiegs wider, die im 20. Jahrhundert aufgetreten sind", heißt es im Fachmagazin "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS")

Sofern der Klimawandel nicht verlangsamt oder gar aufgehalten werde, sei es durchaus denkbar, dass der genannte Effekt größer werde als der Einfluss des Mondes auf die Erdrotation. Zur Erklärung: Auch der Mond "zerrt" an der Erde und verursacht durch seine Schwerkraft Ebbe und Flut. Auch diese sogenannten Gezeiten haben Einfluss auf die Erdrotation.

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