Gefährlicher Genuss

Darum sind Holunderbeeren giftig, wenn du diese eine Kleinigkeit vergisst

Holunderbeeren sind giftig. Zumindest solltest du sie nicht einfach essen, wenn du diese eine Sache nicht gemacht hast.

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Er hat dunkle, kleine Beeren und ab August und September hängen die Sträucher wieder voll. Doch der Holunder ist tückisch - du solltest nicht einfach die Holunderbeeren roh essen. Das Gift der Holunderbeeren macht dich nämlich krank.

Holunderbeeren giftig: Roh essen keine gute Idee

Der Holunder ist beliebt. Die Holunderblüten werden für Sirup genutzt, während die Beeren zu Saft, Gelee oder Marmelade verarbeitet werden und hier und da auch mal im Kuchen landen können. Rezepte gibt es zuhauf - denn all diese Dinge sind lecker. Vom Verzehr direkt nach dem Pflücken wird immer abgeraten - aber warum eigentlich?

Der Grund dafür, dass Holunderbeeren als giftig gelten, liegt in der Frucht selbst. Dabei ist es egal, ob es sich um den hierzulande häufigeren Schwarzen Holunder (lat. Sambucus nigra) oder den ebenfalls beliebten Weißen Holunder (lat. Sambucus nigra var. alba) handelt. Der Grund für die toxische Wirkung der dunkeln Beeren ist in erster Linie das in den Kernen der Frucht enthaltene Sambunigrin. Beim Roten Holunder (lat. Sambucus racemosa) ist das Gift noch stärker.

Bei Sambunigrin handelt es sich um ein cyanogenes Glycosid. Dieses spaltet - auch im Falle der giftigen Holunderbeeren - bei der Berührung mit Wasser - also Speichel - Blausäure (Cyanwasserstoff) ab. Blausäure ist allerdings extrem giftig und daher keinesfalls zum Verzehr geeignet. Deswegen solltest du die Früchte der Holunder-Pflanze niemals roh essen - auch wenn von einigen Beeren keine Vergiftungserscheinungen zu erwarten sind.

Holunderbeeren sind giftig, zumindest wenn sie roh sind.
Holunderbeeren sind giftig, zumindest wenn sie roh sind. Foto: lapasmile/iStock

Solltest du vom Schwarzen Holunder oder Weißen Holunder doch mal die Beeren naschen, kann der Inhaltsstoff schwerwiegende Reaktionen auslösen, unter anderem Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost und Durchfall. Blausäure kann zudem ab einer Menge von ca. 1-2 mg tödliche Folgen haben. Dazu müsstest du allerdings wirklich sehr viel Holunder essen, weswegen es in der Regel "nur" zu den genannten Beschwerden kommt.

Je unreifer die Früchte sind, desto giftiger ist die Beere des Holunders, weil umso mehr Sambunigrin enthalten ist. Dennoch sollten Holunderbeeren auch nicht im ganz reifen Zustand roh gegessen werden, denn am Ende können auch die reifen Beeren in größeren Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden und Co. führen. Neben dem Sambunigrin finden sich aber noch weitere Stoffe in den Beeren der Pflanze, die als nicht gerade förderlich für die Gesundheit gelten.

Holunder: Giftig nur beim roh essen - dieser Trick hilft

Wie kann es also sein, dass Holunder als gesund gilt? Was kannst du machen, damit die Inhaltstoffe der Holunderbeere nicht mehr giftig, sondern gesund sind?

Um die Holunderbeeren nicht roh essen zu müssen, ist ganz klar: Sie müssen verarbeitet werden. Dazu hilft es, die rohen Beeren zu kochen. Das Wasser, in dem du die Beeren kochen lässt, sollte eine Temperatur von mindestens 80°C haben. Das Erhitzen über diese Temperatur sorgt dafür, dass das Sambunigrin und andere ungesunde Inhaltsstoffe von Sambucus nigra unschädlich gemacht werden.

Allerdings gilt das nicht für den Roten Holunder. In dieser Pflanze ist das Gift schlicht zu stark, um durch Kochen unschädlich gemacht zu werden. Daher solltest du - wenn du ihn verarbeiten willst - nach dem Kochen die Kerne der roten Holunderbeeren unbedingt aussieben.

Nach dem Kochen kannst du die dunklen Beeren - oder je nachdem auch die hellen - nach Belieben essen und zu Gelee und Co. verarbeiten. Die Auswahl an Rezepten ist riesig und das Schönste ist, dass kein Durchfall mehr auf dich wartet. Und auch Holunder-Nebenwirkungen wie Erbrechen und Co. kannst du dann hinter dir lassen.

Stattdessen kann dir die Beere aus deiner Pflanze im Garten oder sonst wo im Gegenteil sogar etwas Gutes tun. Ganz egal ob als Saft oder einfach einen ganzen Dolden gekochter Beeren, nun kannst du auf Kalium, Vitamin B, Vitamin C oder auch Magnesium bauen - denn all diese Vitamine und Mineralstoffe sind in großen Mengen in der Pflanze vorhanden. Das erklärt auch, warum Schwarzer Holunder überall wächst, ganz egal ob im Garten oder der Natur.

Denn mit dem richtigen Rezept zubereitet ist Sambucus nigra ein wahrer Genuss - und problemlos essbar oder trinkbar. Je nachdem, ob er als Saft oder anders zu uns kommt. Nur die unreifen Beeren solltest du nicht essen, denn dann ist der Holunder giftig.

Artikelbild und Social Media: lapasmile/iStock

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