Erotische Geschichten: In den guten alten Zeiten …
Beim Klassentreffen sieht Becky ihren alten Schwarm von früher wieder. Ob der Macho ihr wohl immer noch gefällt?
"Hi!", sage ich zu leise, um nicht unsicher zu wirken, und starre wie hypnotisiert auf Jonas' Hände. Dieser Mann hat so lange, schlanke Finger, die ein unermessliches Verlangen in mir erzeugen können. "Ich hab’ Wein mitgebracht." Er streckt mir die Flasche entgegen, als wäre sie die Eintrittskarte in unser Haus.
"Prima", erwidere ich viel zu verkrampft und zwinge meinen Blick dazu, sich zu heben und ihm zuzulächeln. Ein ziemlich naiver Teil von mir freut sich euphorisch darüber, ihn zu sehen, und will ihm unbedingt gefallen. Doch das ist dämlich.
Alte Gefühle flammen auf
An einem Mann wie Jonas würde ich mich verbrennen – schon früher hat es mich fertiggemacht, ihn zu lieben. Mein Verstand weiß das, dennoch schafft er es mit einem einzigen Lächeln, einen Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch aufsteigen zu lassen. Wie zwei tiefblaue Magnete ziehen seine Augen meinen Blick an, und ich schaffe es nicht, mich von ihm abzuwenden.
Eine Hitzewelle erfasst mich, und ein sehnsüchtiges Gefühl zieht meine Wirbelsäule hinunter. Ich presse meine Lippen aufeinander, um nicht unwillkürlich tief zu seufzen. Jonas sieht noch immer verdammt gut aus, und diese unwiderstehliche Mischung aus Charme und Coolness umgibt ihn. Nur die Lachfältchen um seine Augen sind etwas tiefer geworden, und erste silberne Strähnen zeigen sich an den Schläfen seines dunklen Haars. Sein Haar …
Verführerische Begegnung
"Mmh", schnurre ich automatisch und versuche, den sinnlichen Laut mit einem Hüsteln zu kaschieren, den ein weiterer aufblitzender Erinnerungsfetzen auf meine Lippen lockt. Vielleicht bemerkt er es nicht, doch die Vergangenheit überkommt mich beim Anblick seines vollen, seidigen Haars wie eine heiße Woge. Wie es sich zwischen meinen Fingern anfühlt, während ich mich keuchend an ihm festklammere und es mit meinen Händen in Ekstase zerwühle.
"Wie sieht's aus, darf ich reinkommen?" Fragend hält er mir noch immer den Spätburgunder unter die Nase. Sein Blick gleitet an mir herunter, scannt mich und checkt meine weiblichen Vorzüge ab. Unruhig trete ich von einem Bein aufs andere, schaffe es aber einfach nicht, mich von seinem Anblick loszureißen und beiseitezutreten.
Für einen Augenblick bleibt er an den verräterischen Erhebungen unter meiner Bluse hängen, die meine erigierten Brustwarzen verraten. Zwischen meinen Schenkeln fühlt es sich an, als spanne sich Sehnsucht wie die Sehne eines Bogens immer weiter an.
Verbotenes Verlangen
Wie immer, wenn Jonas mich so eindringlich mustert und die Intensität seiner Aufmerksamkeit mich bis in den letzten Winkel durchdringt. Mein Körper reagiert. An seinem Hals kann ich erkennen, wie er schluckt. "Danke, dass du mich eingeladen hast." Seine Stimme klingt dunkel – zu dunkel –, und das Verlangen in meiner Mitte schwillt abrupt an. Gar nicht gut!
Hastig greife ich nach dem Wein, als er einen Schritt nach vorn macht und seine Hand ganz selbstverständlich zu meiner Hüfte gleiten lassen will. Er will mich küssen! Ich wusste, dass es ein Fehler war, ihn einzuladen. Meine Lippen pochen. Hilflos schlinge ich meine Finger um den Flaschenhals.
Ich will nicht mehr das Mädchen sein, das auf die Masche eines Machos reinfällt! Trotzdem fühle ich mich wie gelähmt – überfallen und geknebelt von Gefühlen längst vergangener Zeiten, als Jonas und ich auf der Schule zusammen waren.
Seine Aufmerksamkeit war und ist wie eine Droge, macht süchtig nach mehr. Als wisse er, was er damit bewirkt, bohrt er seinen Blick in mich. Wie in Zeitlupe senkt er seine Hand und kommt mir näher. Doch die Berührung trifft mich viel zu früh.
Geliebte Vertrautheit
Irritiert zucke ich zusammen, doch schon finde ich mich an Dennis' beruhigender und sicherer Brust wieder. "Natürlich haben wir dich auch zum Klassentreffen eingeladen", sagt er und begrüßt Jonas. Unterschwellig höre ich eine Warnung durchklingen: "Sie gehört jetzt zu mir, benimm dich." Ich atme tief durch und sauge den vertrauten Duft meines Mannes auf – meines Retters und Beschützers vor meinen zweifelhaften Sehnsüchten nach Typen wie Jonas. Der Nebel meiner Erinnerung verflüchtigt sich.
Bin ich bescheuert? Dankbar schmiege ich mich an Dennis und entspanne mich. Mein Körper mag da oft anderer Meinung sein, doch mein Herz hat sich längst entschieden: gegen Jonas, für Dennis.
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Autor: Amy Walker