Familie Ritter: Umzug eskaliert - die neuen Nachbarn haben Angst
Familie Ritter ist durch ihr auffälliges und rechtsradikales Verhalten in Beiträgen bei „Stern TV“ bekannt. Bereits seit 24 Jahren begleiten die Reporter Karin und ihre drei Söhne Andy, Christopher und Norman. Nun musste die Familie ihr Zuhause in der Obdachlosenunterkunft verlassen, natürlich nicht ohne Widerstand.
Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen inklusive der Anwesenheit von Ordnungsamt und Polizei zog Familie Ritter aus der Obdachlosenunterkunft in der Augustenstraße in Köthen aus. Das Gebäude muss komplett saniert werden und da es immer wieder zu Angriffen gegenüber den Bauarbeitern kam, mussten die Ritters in einer anderen Unterkunft untergebracht werden. Die Umzugskosten übernahm die Stadt.
Von der neuen Unterkunft sind jedoch weder die Ritters noch die neuen Nachbarn begeistert. Doch laut CDU-Stadtrat Georg Heeg gab es für die Zwischenunterbringung keine andere Option. "Dieses Gebäude gehört der stadteigenen Wohnungsgesellschaft, die es im kommenden Jahr grundsanieren will. Deswegen sind alle bisherigen Bewohner ausgezogen und die Stadt hat es beschlagnahmt für die Unterkunft der Obdachlosen. Es ist das einzige Gebäude in der Stadt, das leer und zur Verfügung steht für eine temporäre Zeit."
Eine Grundschule als Nachbar
Das neue Zuhause der Ritters liegt allerdings genau gegenüber der Köthener Regenbogenschule, einer Grundschule. Die Eltern der Kinder sind alles andere als begeistert. „Wir finden es nicht so schön, dass sie direkt neben der Grundschule sind, weil die Kinder können nichts dafür. Wir haben auch einen sehr hohen Anteil an ausländischen Kindern“, erklärt eine besorgte Mutter und ein Vater meint: „Man muss ja richtig Angst haben um die Kinder und das will ich nicht. Am besten sollen sie die irgendwo anders hinstecken, außerhalb von Köthen. Da können sie sich auch austoben."
Auch Familie Ritter ist nicht zufrieden. Die neuen Wohnungen sind zwar in einem viel besseren Zustand und besitzen richtige Badezimmer, doch befinden sie sich in der zweiten Etage. Das Bad hat außerdem kein Fenster, meckert Karin Ritter.
Terror in der ersten Nacht
Zwei Tage später ist der erste Schock aber verdaut und sogar Karin Ritter sieht ihr neues Zuhause, das sie mit ihrer Enkeltochter Jasmin bewohnt, bereits mit anderen Augen. „Also die Wohnung hier – wunderschön. Aber die Mitbewohner nicht“, erzählt sie. Damit meint sie ihre eigenen Söhne, die in der Wohnung gegenüber untergekommen sind und das Haus mit lauter Musik beschallen. Bereits in der ersten Nacht soll eine Tür eingetreten worden sein. „Naja es kann nur noch besser werden. Hoffen wir’s“, resigniert Karin und zieht an ihrer Zigarette.
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