Freddie Mercury: Warum kommt die "Liebe seines Lebens", Barbara Valentin nicht in 'Bohemian Rhapsody' vor?
Spart 'Bohemian Rhapsody' mit Barbara Valentin eine wichtige Frau im Leben des Freddie Mercury aus?
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Während die ganze Welt zu 'Bohemian Rhapsody' singt und tanzt, ärgert sich eine maßlos über das Biopic: die britische Autorin Lesley-Ann Jones. Sie hatte 1997 eine Biografie über den Queen-Frontmann geschrieben und stellt jetzt eine unangenehme Frage: Warum spart der Film über Freddie Mercury dessen "große Liebe" aus?
Austin, Hutton, Prenter – nur Valentin nicht
Freddie Mercury lebte ein buntes Leben, das sich nicht nur um Queen und seine Bandkollegen Brian May (71), Roger Taylor (69) und John Deacon (67) drehte. Sein Privatleben war voller Wegbegleiter, die ihm mehr oder weniger eng zur Seite standen. Jim Hutton (†59), mit dem Freddie sieben Jahre lang gelebt und eine Ehe ähnliche Beziehung geführt hatte, kommt selbstverständlich in 'Bohemian Rhapsody' vor. Der irische Frisör pflegte Freddie bis zu dessen Tod 1991. Und auch Freddies Ex-Verlobte Mary Austin (67), die heute noch in der Londoner Villa des Kult-Musikers wohnt und über dessen Asche wacht, kommt in dem Biopic vor. Als großer Bösewicht wirbelt indes der ehemalige Bandmanager von Queen, Paul Prenter (†1991), durch den Streifen. Er hatte in einem Skandalinterview 1986 pikante Details über das wilde Liebesleben des Musikers enthüllt.
Doch wer sich im Leben des legendären Sängers auskennt, bemerkt schnell: 'Bohemian Rhapsody' spart eine wichtige Figur aus. Die britische Autorin Lesley-Ann Jones klagt in einem Interview mit dem 'Telegraph' an, dass Barbara Valentin keinen Platz in dem opulenten Musikfilm gefunden hat. Wurde sie aus Zeitgründen gestrichen oder bewusst "ausradiert", wie Jones es nennt?
"Die Liebes seines Lebens": Wer war Barbara Valentin?
Lesley-Ann Jones brachte 1997 das Buch 'Freddie Mercury: The Definitive Biography' auf den Markt, nachdem sie weite Teile der 80er als Journalistin an der Seite der Band verbracht hatte. Sie gilt seit jeher als Expertin, was den ausgeflippten Sänger angeht und ist stinksauer auf die Macher von 'Bohemian Rhapsody', weil diese zwar Mary Austin einen Part einräumten, nicht aber Barbara Valentin. Im 'Telegraph' wetterte Jones:
"Mich stört, dass sie 'die andere Frau' komplett außen vor gelassen haben."
Dabei hat diese andere Frau ein mindestens ebenso schillerndes und interessantes Leben wie Freddie Mercury geführt.
In diesem Essay schreibt ihr Sohn Lars über das Leben des Busenwunders
Die gebürtige Österreicherin begann Karriere in den 50ern als Darstellerin in einigen Softpornofilmen, darunter 'Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh'. Ihre große Oberweite brachte ihr schnell den Beinamen Busenwunder ein, ihre vielen Affären mit reichen Männern indes den Titel als Skandalnudel. Doch bei Schmuddelfilmchen sollte es nicht bleiben für Barbara Valentin. Der 1982 verstorbene Starregisseur Rainer Werner Fassbinder (†37) machte sie zu einer Charakterdarstellerin und besetzte sie 1973 unter anderem in seinem preisgekrönten Fernsehfilm 'Welt am Draht'.
Von 1976 bis 1983 war sie in dritter Ehe mit Filmemacher Helmut Dietl (†70) verheiratet. Zeit ihres Lebens war sie immer wieder im TV zu sehen, übernahm 1997 beispielsweise eine Nebenrolle in der RTL-Kultdaily 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' oder spielte im selben Jahr im Musikvideo zu 'Solo' von Thomas D (49) mit.
2002 starb Barbara Valentin im Alter von 61 Jahren an einer Gehirnblutung. Sie hatte bis zu ihrem Tod in München gelebt.
Freddie Mercury und Barbara Valentin: Eine große Liebe?
"Barbara war die Liebe seines Lebens. Die beiden hat so viel miteinander verbunden. Nicht nur freundschaftlich, sondern auch sexuell. Es macht mich wütend, dass man sie aus dem Leben von Freddie Mercury ausradiert hat", betonte Lesley-Ann Jones gegenüber dem 'Telegraph' über die Beziehung zwischen Freddie Mercury und dem ehemaligen Busenwunder.
Und tatsächlich lebten die beiden von 1979 bis 1985 zusammen im Münchner Glockenbachviertel und machten die Schwulenszene, in der sich sowohl Barbara wie auch Freddie zu Hause fühlte, unsicher. Es gibt unzählige Bilder der beiden von wilden Partys. (Artikel geht unter dem Foto weiter)
Wobei man wissen muss: Nicht jeder ist davon überzeugt, dass Barbara wirklich Freddies "große Liebe" im klassischen Sinne war. Es ist ein ewiger Streit zwischen jenen, die den Queen-Frontmann als schwul ansehen, und jenen, die glauben, er sei bisexuell gewesen. Licht ins Dunkle brachte vor Kurzem Barbaras Tochter Minki (49), die in jenen wilden Jahren live dabei war: Als damals 17-jährige lebte sie mit den beiden und erlebte ihre Mutter und Freddie Mercury als enge Freunde, nicht als Liebespaar. "Die beiden waren sehr innig miteinander, haben auch oft in einem Bett geschlafen, aber sie hatten keine sexuelle Beziehung. Freddie stand auf Männer", sagte sie der 'Bild'-Zeitung.
Auch Peter Ambacher, ein Freund aus damaligen Tagen, zeichnet dieses Bild. Dem 'Focus' sagte er: "Freddie war keine Hete, er war schwul. Die Valentin war seine Busenfreundin, seine Begleitung."
Eine große Liebe also ohne Sex? Es scheint so. Dass Barbara Valentin aber eine große Rolle in Freddie Mercurys Leben gespielt hat, ist klar. Ihr soll er sich auch als eine der ersten anvertraut haben, als er Mitte der 80er die Diagnose HIV bekam. Und wie Jim Hutton und Mary Austin kümmerte sie sich in seinen letzten Tagen um ihn. In seinem Album 'Mr. Bad Guy' von 1985 setzte Freddie seiner engen Freundin ein kleines, freches Denkmal mit einer persönlichen Widmung:
"Thank you for big t*ts and misconduct", also "Danke dir für große T*tten und schlechtes Benehmen".