Geburt: So ist der Ablauf der 3 Stadien!
Jede Geburt ist anders und doch ist der grundlegende Ablauf derselbe: Man teilt die Geburt in drei Stadien ein, in denen festgelegte Vorgänge passieren.
Jede Frau erlebt die Wehen unterschiedlich, während einige extrem starke Schmerzen haben, haben andere leichtere Krämpfe. Auch die Dauer unterscheidet sich von Frau zu Frau. In den unterschiedlichen Phasen der Geburt erlebt jede Schwangere auch unterschiedlichste Wehen, dabei bleibt der Ablauf einer Geburt immer ähnlich
Das erste Stadium der Geburt
In dieser Phase öffnen die Wehen den Muttermund, sie besteht aus der frühen Phase, der aktiven Phase und der Übergangsphase.
Der Muttermund ist mit einem Schleimpfropf verschlossen um Infektionen zu vermeiden, der Gebärmutterhals ist während der Schwangerschaft lang und fest, wodurch er die ideale Basis für die Gebärmutter bildet. Damit das Kind auf die Welt kann muss sich der Muttermund öffnen, am Ende des ersten Stadiums ist er etwa 10cm weit offen. Das erste Öffnen kann schon Tage oder Stunden vor den ersten Wehen passieren. Dann kommt der Schleimpfropfen raus, dieser ist geleeartig und kann möglicherweise blutig sein. Diesen Vorgang nennt man Zeichnen.
Die frühen Wehen
Der Gebärmutterhals beginnt sich zu öffnen. Vom geschlossenen Zustand dehnt er sich bis er etwa 3-4cm weit geöffnet ist. Viele Frauen nehmen dies unterschiedlich wahr: Einige empfinden nur leichte Bauchkrämpfe, während andere Rückenschmerzen haben oder einen dumpfen Schmerz fühlen. Mit der Zeit werden diese Wehen immer regelmäßiger und stärker. Frühe Wehen treten in einem Abstand von mehr als fünf Minuten auf und sind etwa 30-40 Sekunden lang.
Aktive Phase
Meist ist der Übergang von den frühen Wehen in die aktive Phase problemlos und schnell. Die Wehen werden anhaltender und häufiger. Sie kommen nun alle drei bis vier Minuten und dauern 60-90 Sekunden an. Meistens sind sie mit starken Schmerzen verbunden und können Stunden andauern. In dieser Phase dehnt der Muttermund weiter bis er etwa 10cm weit ist.
Übergangsphase
Diese Phase bildet den Übergang zum zweiten Stadium der Geburt. Sie beginnt meistens, wenn der Muttermund auf etwa 8cm gedehnt ist und endet mit dem starken Gefühl pressen zu wollen. Die Wehen kommen jetzt wieder seltener, aber dafür stärker. Meistens platzt in dieser Phase auch die Fruchtblase. Um Schmerzen zu lindern, ist es hilfreich auf das Körpergefühl zu hören und sich in eine bequeme Position zu bringen. Das häufige Leeren der Blase entspannt ebenfalls, sowie eine warme Dusche oder ein Bad. In der Geburtsklinik kann man auch eine Geburtswanne anfragen. Wichtig ist es sich während der Wehen auf das Atmen zu konzentrieren.
Zweites Stadium der Geburt
Der Ablauf der Geburt ist nun beim zweiten Stadium angelangt. Dieses nennt man Austreibungsperiode: Das Baby wird durch den Geburtskanal gepresst. Die schwangere Frau spürt den Druck des Köpfchens zwischen den Beinen. Sie wird das starke Gefühl zu Pressen verspüren. Es ist richtig und wichtig auf dieses Gefühl zu hören, denn dadurch bewegt sich das Baby Stück für Stück nach vorne. Wenn die Hebamme den Kopf sieht, wird sie darum bitten nicht mehr zu pressen, sondern das Gefühl auszuhecheln. So kann die Geburt langsam und sanft geschehen. Diese letzte Phase kann unterschiedlich lange andauern. Bei Erstgebärenden wird sie vermutlich länger dauern als bei Frauen, die schon mehrere Kinder haben. Auch hier kann eine leere Blase sehr erleichternd sein. Zudem kann es hilfreich sein, aufrecht zu sitzen und während des Pressens sollte man darauf achten nicht den Atem anzuhalten.
Drittes Stadium der Geburt
Im letzten Stadium der Geburt liegt das Baby bereits auf dem Bauch der Mutter. Die Wehen werden schwächer und sorgen nun nur noch dafür, dass die Plazenta sich löst. Die Schwangere hat erneut das Verlangen zu pressen, sodass die Plazenta in der Gebärmutter abfällt und durch den Geburtskanal ausgestoßen wird.
Viele Krankenhäuser spritzen routinemäßig ein Mittel, das dabei hilft. In diesem Fall spricht man von einer eingeleiteten Nachgeburt. Das Baby jetzt schon zu stillen, schüttet Hormone aus, die die Plazenta schneller abstoßen. Ruhe und eine Tasse Tee sind jetzt das Beste für die frischgebackene Mutter. Die Hebamme wird dann noch die Plazenta auf Vollständigkeit untersuchen und prüfen, ob sich die Gebärmutter wieder richtig zusammenzieht.