Anleitung fürs Fingerstricken und Armstricken: Große Maschen ganz ohne Stricknadeln
Mit wenig Aufwand und ohne Hilfsmittel dicke Woll-Stränge fertigen? Wir zeigen euch hier, wie ihr große Maschen strickt!
Stricken ohne Nadeln? Mit der Finger- oder Armstrick-Technik wird dieser Traum möglich! Wir verraten euch hier, wie die Technik funktioniert.
Und so geht's:
GRUNDANLEITUNG 1. FINGERSTRICK-TECHNIK
Mit der Fingerstrick-Technik können mit wenig Aufwand und ohne Hilfsmittel dicke Woll-Stränge gefertigt werden. Diese Stränge können anschließend zu modischen Accessoires wie Gürtel oder Stirnbändern geflochten, verzopft oder anderweitig verarbeitet werden. Für stylische, voluminöse Wohnaccessoires können diese Stränge auch zum Stricken mit ArmstrickTechnik verwendet werden.
Größe, Länge und Volumen der gestrickten Stränge lassen sich auf mehrere Arten steuern: Zum Einen kann die zu verarbeitende Wolle ein-, zwei-, drei- oder mehrfä- dig verstrickt werden. Zum Anderen kann die Maschenzahl variiert werden, indem der Strang über zwei, drei oder vier Finger gestrickt wird. In dieser Grundanleitung wird über alle 4 Finger, also mit 4 Maschen gestrickt. Der Daumen bleibt immer frei.
1. Wird die Wolle zweifädig, dreifädig oder mehrfädig verstrickt, empfiehlt es sich, vorab ein entsprechendes Knäuel aus entsprechend vielen Fäden in ausreichender Länge zu wickeln. Dabei die Garnenden innerhalb eines Knäuels mit festem Weberknoten verbinden.
2. Rechtshänder nehmen die Maschen auf der linken Hand auf, Linkshänder auf der rechten Hand. Zur Maschenaufnahme zuerst eine Anfangsschlaufe knoten und über den Daumen hän- gen. Die Handfläche zeigt nach oben. Den Faden beim Zeigefinger beginnend der Reihe nach um die vier Finger der Hand führen, dabei den Faden zuerst über den Rücken des Zeigefingers legen, dann oben über dem Mittelfinger entlangführen, weiter über den Rücken des Ringfingers fädeln und schließlich von vorn nach hinten um den kleinen Finger herumlegen. Mustergemäß den Faden in Richtung Daumen zurückführen, d. h. den Faden gegenläufig beim Ringfinger beginnend wei- terführen. Also über dem Ringfinger, hinter dem Mittelfinger und wieder über dem Zeigefinger entlang. Der Faden zeigt jetzt in Richtung Daumen. Die Grundmaschen sind gelegt. Nun den Faden einmal um den Handrücken herum und wie- der nach vorn zur Handfläche führen, sodass er auf den Fingern oberhalb der Grundmaschen liegt und mit Daumen und Zeigefinger festgehalten wird.
3. Mit dem Stricken beim kleinen Finger beginnen. Dabei schaut die Handfläche nach oben. Die Grundmasche mit der rechten Hand über den Arbeitsfaden und anschließend über den kleinen Finger ziehen. Der Arbeitsfaden verbleibt dabei als Schlinge auf dem Finger und bildet nun die nächste Masche. Als nächstes die Grundmasche über den Ringfinger ziehen und auf diese Weise die Masche jedes Fingers einmal abstricken. Leichtes Krümmen der Finger erleichtert das Arbeiten.
4. Es liegt nun jeweils eine Masche auf jedem Finger. Den Arbeitsfaden ein wenig straffen und wieder um den Handrücken herum nach vorne legen. Der Faden verläuft oberhalb der Grundmaschen und wird mit Daumen und Zeigefinger festgehalten. Die Grundposition für die nächste Reihe ist eingenom- men. Jetzt kann vom kleinen Finger beginnend wieder eine Masche nach der anderen abgestrickt werden, wie in Pos. 3 beschrieben.
Hier geht es zumDownload der kompletten Anleitung.
GRUNDANLEITUNG 2. ARMSTRICK-TECHNIK
Mit der Armstrick-Methode können dicke Garne mit Hilfe der eigenen Arme zu dekorativen Accessoires verarbeitet werden. Die Arme bilden überdimensionalen Stricknadeln!
1. Das Garn so legen, dass das Garnende rechts und das Knäuel links zu liegen kommt. Der Arbeitsfaden führt von re nach li. 10 cm vom Garnende entfernt eine Schlaufe bilden, bei der der Arbeitsfaden unten liegt. Die rechte Hand von unten durch die Schlaufe führen und mit Daumen und Zeigefinger den Arbeitsfaden durch die Schlaufe ziehen. Es bildet sich ein Knoten. Die Schlaufe ums rechte Handgelenk legen, fest aber nicht zu fest anziehen (= 1. Anschlagsmasche).
2. Für die 2. Anschlagsmasche den Vorgang wiederholen. Wieder eine Schlaufe bilden bei der der Arbeitsfaden unten liegt. Mit der rechten Hand von unten durch die Schlaufe greifen und den Arbeitsfaden durch die Schlaufe über das Handgelenk legen. Die Anschlagsmaschen sollten nebeneinander liegen und gleichmäßig festgezogen sein. Wiederholen bis die gewünschte Maschenzahl erreicht ist.
3. Die Arbeit wird nicht gewendet, man arbeitet von der rechten Hand auf die linke Hand und umgekehrt. Die Maschen sind glatt rechts gestrickt. Die 1. Reihe wie folgt arbeiten: Den Arbeitsfaden mit der rechten Hand greifen. Mit der linken Hand die nächstliegende Masche (zuletzt gestrickte Anschlagsmasche) über den Handrücken führen und dabei den Arbeitsfaden als Schlaufe auf die linke Hand gleiten lassen. Diese 1. Masche der 2. Reihe am linken Handgelenk ausrichten und etwas fest ziehen. Für die 2. Masche den Arbeitsfaden wieder mit der rechten Hand greifen, mit der linken Hand die nächste Masche über den rechten Handrücken führen und den Arbeitsfaden als Schlaufe um das linke Handgelenk legen. Die Maschen gleichmäßig festziehen. Wiederholen bis alle Maschen am linken Arm liegen.
4. In der 3. Reihe alle Maschen vom linken auf den rechten Arm führen. Hierfür den Arbeitsfaden mit der linken Hand halten, mit der rechten Hand die nächstgelegene (= letzte Masche der vorherigen Reihe) Masche über den Handrücken der linken Hand führen, dabei den Arbeitsfaden als Schlaufe über die rechte Hand legen. Wiederholen bis die Reihe fertig ist.
5. Auf diese Weise die gewünschte Reihenzahl stricken. Dann alle Maschen abketten. Die Maschen können dafür auf der rechten wie auf der linken Hand liegen. Zum Abketten die erste Masche und zweite Masche stricken. Dann die erste Masche über die zuletzt gestrickte Masche heben, die Masche fallen lassen und den Arbeitsfaden anziehen. Wiederholen bis noch eine Masche auf dem Handgelenk liegt. Den Arbeitsfaden nach 20 cm abschneiden und durch die letzte Masche führen, und die letzte Masche festziehen. Arbeitsfaden auf der Rückseite vernähen.