Herpes Zoster

Gürtelrose: Auf natürliche Weise die Heilung fördern

Gürtelrose ist eine Viruserkrankung mit streifenförmigem Hautausschlag, der brennt und schmerzt. Verursacher ist dasselbe Virus, das auch Windpocken hervorruft. Hausmittel und homöopathische Präparate können die Abheilung unterstützen. Ein Überblick.

Gürtelrose: Auf natürliche Weise die Heilung fördern
Die Gürtelrose ist ein brennender bläschenartiger Hautausschlag. Foto: franciscodiazpagador/iStock
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Wer die Windpocken, eine typische Kinderkrankheit, durchlaufen hat, trägt das Varizella-Zoster-Virus aus der Familie der Herpes-Viren in sich. Es schlummert im Körper und kann zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktiv werden – im Form der Gürtelrose (Herpes Zoster). Das kann passieren, wenn die Abwehrkräfte des Körpers geschwächt sind, etwa nach einer Krebs- oder HIV-Therapie, einem schweren Infekt oder bei psychischem Stress. Auch Senioren ab 60 Jahren sind häufig betroffen, weil das Immunsystem mit zunehmendem Alter an Aktivität einbüßt.

Medikamente können Nebenwirkungen haben

Das auffälligste Symptom ist ein Hautauschlag mit roten, flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Er zieht sich entlang der Nervenbahnen vom Rücken bis zu Bauch oder Brust wie ein Gürtel – daher auch der Name Gürtelrose. Starke Nervenschmerzen in den betroffenen Hautpartien, Unwohlsein, zum Teil auch Fieber sind die Begleiter. Innerhalb von zwei bis drei Wochen platzen die Bläschen, verkrusten und heilen ab. Bis die Erkrankung vollständig überstanden ist, kann es sechs Wochen dauern.

Die Behandlung der Gürtelrose ist bei einer Ärztin oder einem Arzt in guten Händen, vor allem, wenn der Ausschlag sich auf Hals und Gesicht ausweitet. Mediziner:innen verschreiben bei Gürtelrose Schmerzmittel und Virostatika (Aciclovir), die die Ausbreitung der Viren hemmen. Das verkürzt die Krankheitsdauer, schlägt aber als Nebenwirkung auf Magen und Darm. Virostatika bergen auch das Risiko, dass Viren immun gegen den Wirkstoff werden.

Natürliche Hausmittel zur äußeren Anwendung bei Gürtelrose

Prinzipiell solltest du dich bei einer Gürtelrose schonen. Bettruhe ist wichtig, Stress ist fehl am Platz. Gegen Juckreiz und brennenden Schmerz haben sich als natürliche Hausmittel kühle Umschläge und das Gel der Aloe Vera als effektiv erwiesen. Propolis, das Kittharz der Bienen, wirkt antimikrobiell, sowohl als Tinktur für Waschungen wie als Salbe für die betroffenen Hautpartien. Ringelblumensalbe kann das Abheilen verschorfter Hautstellen fördern.

Bläschenartige Hautausschläge: Ein Fall für Ranunculus

Das homöopathische Mittel Ranunculus bulbosus eignet sich vor allem zur Behandlung von bläschenartigen Hautausschläge. Dahinter verbirgt sich die Ranunkel, der knollige Hahnenfuß. Heilpraktiker empfehlen für die Selbstbehandlung Streukügelchen (Globuli), Tropfen oder Tabletten in den Potenzen D6 bis D12. Ist die Virusinfektionen voll ausgebrochen, raten Homöopathen zur Potenz C9. Erwachsene nehmen bis zu dreimal täglich drei Globuli ein.

Mercurius solubils bei brennenden oder stechenden Schmerzen

Helfen kann auch das homöopathische Mittel Mercurius solubilis (Quecksilber). Es wird aus schwarzem Quecksilberoxid gewonnen. Du kannst es bei entzündlichen Krankheiten einsetzen. Brennende oder stechende Schmerzen, schmerzende Lymphknoten und großer Durst sowie übelriechender Schweiß oder Mundgeruch weisen darauf hin, dass Mercurius solubilis das richtige Mittel ist.  

Homöopatische Therapeut:innen empfehlen für die Selbstbehandlung meist die Verdünnung D6. Eine Gabe entspricht 2-3 Globuli, die Potenz C12 solltest du höchstens viermal täglich, D12 nicht öfter als sechsmal am Tag und D6 nicht mehr als zehnmal anwenden.

Gürtelrose-Therapie mit Komplex-Homöopathikum

Bei Gürtelrose raten Heilpraktiker:innen auch zu einer Kombination der Wirkstoffe Ranunculus bulbosus Arsenicum album, Mezereum, Rhus toxicodendron und Belladonna. Diese Mischung lindert brennende oder stechende Schmerzen und Juckreiz und unterstützt die Abheilung der Entzündung.

Der Mix ist in einer alkoholhaltigen Lösung enthalten. Falls dein:e Therapeut:in keine individuelle Empfehlung gegeben hat, nimmst du im Akutfall halbstündlich bis stündlich je fünf Tropfen, höchstens 6-mal täglich, und zwar eine halbe Stunde vor oder nach dem Essen in etwas Wasser verdünnt. Bei abklingenden Beschwerden reduzierst du die Einnahme auf 1-3-mal täglich. Wende die Kombination ohne Rücksprache mit einem homöopathisch erfahrenen Therapeuten nicht länger als eine Woche an.

Redaktion: Medical Health

Quellen:

https://www.homoeopathie-online.info/mercurius-solubilis-quecksilber/

https://www.dhu.de/sortiment/produktuebersicht/produkt/dhu/detail/ranunculus-pentarkan-d.htm

https://www.dhu-globuli.de/homoeopathie/haeufig-gestellte-fragen.html

Matthias Eisele: Homöopathie. Der einfache Weg zum richtigen Mittel.

2013, Deutscher Apotheker Verlag

Matthias Eisele, Karl-Heinz Friese, Gisela Notter, Anette Schlumpberger: Homöopathie für die Kitteltasche. Indikations- und wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen

2020, Deutscher Apotheker Verlag

Artikelbild und Social Media: franciscodiazpagador/iStock