Erotische Liebesgeschichte

Meeresflüstern und die Rückkehr der Liebe

Als Clara eine Reise an die raue Ostsee unternimmt, ahnt sie nicht, dass sie ihre Jugendliebe, Jonas, dort wiedersehen wird.

Ein junges Paar steht an einem Strand im Frühling und umarmt sich.
Foto: jacoblund/iStock
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Es war ein kleiner Ort an der Ostsee, fast übersehen vom Rest der Welt. Clara stand am Fenster ihres Ferienhauses. Mit 35 Jahren fühlte sie sich wie ein Stück Papier, das jahrelang von denselben Händen immer wieder umgeblättert wurde.

Als Anwältin war sie es gewohnt, Entscheidungen zu treffen. Aber nun war sie in einer Phase, in der sie einfach nur Zeit für sich brauchte, um herauszufinden, was sie wirklich wollte.

Eines Morgens, als bei einem ihrer Spaziergänge der Regen stärker wurde, suchte Clara Zuflucht in einem kleinen Café direkt an der Küste. Sie klopfte sich das Wasser von der Jacke, schob sich die nassen Haare aus dem Gesicht und trat ein paar Schritte weiter in den Raum. Es war nicht viel los. Zwei ältere Damen spielten Karten in der Ecke, ein Mann mit Laptop tippte konzentriert in sein Gerät. Und dann war da… er. Clara blieb stehen.

Der Mann saß an einem kleinen Tisch direkt am Fenster. In der Hand eine Teetasse, neben sich ein aufgeklapptes Notizbuch, in das er gerade etwas schrieb. Sie hatte ihn sofort erkannt, auch wenn er sich verändert hatte. Ein wenig älter, mit silbrigem Schimmer in den Haaren und einer ruhigen, nachdenklichen Ausstrahlung, die sie nie vergessen hatte.

Aber die Haltung, dieser leicht geneigte Kopf beim Nachdenken, die Art, wie er den Stift zwischen den Fingern drehte – das war unverkennbar Jonas.

Und plötzlich warst du da...

Ihr Herz machte einen dieser seltsamen Sprünge, wie früher, wenn sie unerwartet seinen Namen auf dem Display gesehen hatte. Über fünfzehn Jahre lagen zwischen damals und jetzt.

Sie überlegte kurz, ob sie sich zu erkennen geben oder ob sie sich setzen und einfach einen Kaffee bestellen sollte. Doch da hob er den Blick. Ihre Augen trafen sich – und in seinem Gesicht arbeitete es. Überraschung, Erkennen, ein kaum merkliches Lächeln, das langsam seine Lippen hob.

„Clara?“, fragte er – ein bisschen ungläubig, ein bisschen vorsichtig.

Sie nickte, lächelte zurück. „Hallo, Jonas.“

Er stand auf, zögernd, als hätte er Angst, etwas kaputtzumachen. Doch sie trat näher, und mit einem stillen Lachen sagte er: „Du bist wirklich hier. Nach all den Jahren.“

„Und du auch“, sagte sie. „Wie verrückt ist das denn?“

Er bot ihr den Platz gegenüber an. Kein Zögern, kein Zwang. Nur zwei Menschen, die einander mal sehr nah gewesen waren und nun, völlig unerwartet, wieder in dieselbe Geschichte gefallen waren – auf Seite hundertachtzig, ganz ohne Plan. Clara setzte sich ihm gegenüber, zog ihre Jacke aus und legte sie über die Stuhllehne. Ihre Hände waren noch kühl vom Regen, sie rieb sie aneinander, während Jonas eine Geste zum Kellner machte.

„Tee? Kaffee? Du warst doch früher Team Kaffee mit einem Hauch Zimt, wenn ich mich richtig erinnere.“

Sie schmunzelte. „Zimt und ein Tropfen Hafermilch. Und du – Kräutertee. Immer mit Honig. Hast du das beibehalten?“

„Natürlich. Manche Dinge ändern sich nicht.“

Der Kellner brachte kurze Zeit später ihre Bestellung. Schweigend nahm sie die Tasse entgegen. Die Stille zwischen ihnen war nicht unangenehm – sie war vielmehr gefüllt mit Erinnerungen, mit Bildern von früheren Tagen: Fahrradtouren im Sommer, lange Nächte im Park, Diskussionen über Musik, Bücher, die sie einander empfohlen hatten. Und dann das abrupte Ende. Ein Studium im Ausland, ein Job in einer anderen Stadt. Kein Streit, ihre Wege führten nach dem Abi einfach auseinander.

„Siebzehn Jahre“, sagte Clara schließlich. „Und ich habe dich trotzdem auf den ersten Blick erkannt.“

Jonas sah sie an, seine Stirn leicht gerunzelt, als müsse er selbst sortieren, was gerade passierte. „Ich dich auch. Obwohl... du wirkst anders. Ruhiger. Erwachsener vielleicht.“

„Und du bist immer noch du“, sagte sie leise. „Ein bisschen grau, aber das steht dir.“

Er lachte. „Danke. Ich nehme das mal als Kompliment.“

Sie nippten an ihren Getränken, während draußen der Regen langsam nachließ. Clara blickte hinaus auf die nasse Promenade, dann zurück zu ihm.

„Ich bin hier, weil ich Abstand gebraucht habe. Ich hab mich vor ein paar Wochen von meinem Mann scheiden lassen“, platzte es aus ihr heraus.

Als wir uns wiederfanden

Jonas nickte langsam, sagte nichts überstürzt. „Tut mir leid zu hören. Oder... vielleicht ist es gut so?“

„Beides irgendwie. Es war überfällig. Wir waren seit Jahren nicht mehr wir." Sie atmete tief durch. „Ich bin mir noch nicht sicher, was der nächste Schritt ist, aber ich möchte nicht mehr nur funktionieren. Ich möchte wieder leben, mit allen Unsicherheiten, die dazugehören.“

„Das ist mutig“, sagte er, „viele Menschen bleiben in solchen Beziehungen, weil sie nicht wissen, was danach kommt. Aber du hast den Schritt gemacht.“

Es war, als ob sie die Vertrautheit der Gespräche aus früheren Jahren nahtlos fortsetzten. Auch wenn so viel Zeit verstrichen war.

 Er sah sie an, jetzt etwas ernster. „Und du bist allein hergekommen?“

„Ja. Ich wollte meine Ruhe. Einen Ort, an dem niemand etwas von mir will. Kein Job, kein Streit, keine Erwartungen.“

„Und dann sitze ich hier“, sagte er mit einem kleinen, fast entschuldigenden Lächeln.

Sie erwiderte sein Lächeln. Wieder wurde es still. Doch nun war da etwas zwischen ihnen – keine Vergangenheit mehr, sondern ein vorsichtiges Jetzt.

„Ich bin übrigens öfter hier“, sagte Jonas schließlich. „Ich habe ein kleines Atelier mit einer Wohnung darüber im Nachbardorf. Ich male. Und versuche mich ein bisschen im Schreiben.“

„Du hast es also wirklich gemacht“, sagte sie. „Damals hast du immer davon gesprochen.“

Er zuckte mit den Schultern. „Es hat gedauert. Ein paar Umwege. Aber ja, nur ich und das Malen – ich fühle mich hier angekommen.“

Clara lächelte, ihr Blick weich. „Vielleicht bin ich auch gerade auf einem Umweg – aber ich hoffe, er führt mich irgendwohin, wo ich wieder atmen kann.“

Jonas hob seine Tasse. „Dann trinken wir auf Umwege.“

Sie stießen an. Und irgendwo zwischen heißem Tee, Kaffee und Gesprächen darüber, was sie seit ihrer Trennung vor vielen Jahren erlebten, hatte der Regen nachgelassen. Draußen rauschte das Meer hinter den Dünen wieder friedlicher.

„Magst du noch ein Stück mitkommen?“, fragte Jonas, als sie ihre Jacken überzogen. „Nur ein kleiner Spaziergang.“

Clara zögerte kurz, doch dann nickte sie. „Gerne.“

Sie verließen das Café. Die Luft roch nach nassem Holz, Salz und Frühling. Ihre Schritte führten sie zunächst schweigend über den schmalen Pfad zwischen Schilf und Sand. Die See glitzerte blassblau am Horizont.

Es fühlte sich richtig an...

„Du hast dich verändert“, sagte Jonas nach einer Weile. Nicht wertend, nur beobachtend.

Clara lächelte schmal. „Ich musste. Ich war so lange jemand, der funktioniert hat. Als Anwältin, als Ehefrau. Aber ich glaube, ich habe mich irgendwo unterwegs selbst überholt.“

„Und jetzt holst du dich wieder ein?“

„Ich versuch’s.“ Sie sah ihn an. „Was ist mit dir? Bist du glücklich?“

Er sah einen Moment lang nur aufs Meer, dann zu ihr. „Ich bin ruhiger geworden. Und vielleicht auch ein bisschen weiser. Ich habe gelernt, dass Zufriedenheit nicht laut ist. Sie ist leise. Sie sitzt morgens mit dir auf der Terrasse und schweigt in den Kaffee.“

„Ich würde gerne dein Atelier sehen“, sagte sie plötzlich. „Wenn du magst.“

Jonas’ Augen leuchteten auf. „Natürlich. Ich zeige dir alles, aber nur, wenn du versprichst, nicht über das Chaos zu urteilen.“, lachte er. Sie liefen noch ein Stück weiter. Nicht weit vom Café entfernt stand ein altes, etwas heruntergekommenes Gebäude.

Jonas öffnete die Tür mit einem Schlüssel, der an einem Lederband hing. „Hier ist es. Nicht besonders spektakulär von außen, aber innen... na ja, das wirst du gleich sehen.“

Clara trat ein – und blieb stehen.

Das Atelier war ein einziger, heller Raum mit großen Fenstern, durch die das Nachmittagslicht hereinfiel. An den Wänden lehnten Leinwände in verschiedenen Größen, manche fertig, manche nur angedeutet – Farben, Formen, Leben in Bewegung. Ein großer Holztisch stand in der Mitte. An der Wand dahinter standen Regale mit Pinseln, Farbtuben, Tassen und Notizen. Auf einem kleinen Regal lagen Skizzenbücher, ein paar alte Fotokameras und ein zerlesenes Exemplar von Rilke.

„Es riecht nach Öl und Tee“, sagte sie leise. „Und nach dir.“

Jonas lachte. „Ein bisschen chaotisch, ich weiß. Aber hier denke ich am besten. Und ich vergesse manchmal, dass die Welt da draußen weiterläuft.“

Sie trat langsam zwischen die Leinwände. Auf einigen waren Landschaften zu sehen – raue Küsten, Wolken über Feldern, Menschen, die nur angedeutet waren. Andere waren abstrakt, fast stürmisch.

„Malst du oft?“

„Immer, wenn ich muss. Manchmal, wenn ich will. Es kommt über mich – dann verliere ich das Zeitgefühl.“ Er stand neben ihr, sah nicht auf die Bilder, sondern auf sie. „Du passt gut hierher.“

So viele Jahre und doch ist nichts wirklich vergangen

Clara drehte sich zu ihm. „Ich bin kein Teil deiner Welt.“

„Vielleicht warst du das immer schon. Ich hab dich oft in Gedanken gemalt, weißt du? Damals. Nicht so, wie du aussiehst, sondern wie du gewirkt hast. Dein Blick, wenn du über etwas nachgedacht hast. Diese Mischung aus Stärke und... Zweifel.“

Sie sah ihn an. Ihre Haltung war aufrecht, aber überrascht. „Ich hab nicht gedacht, dass du mich noch so siehst.“

„Ich hab dich nie anders gesehen.“

Eine Stille legte sich über den Raum. Nicht unangenehm, sondern schwer von Bedeutung.

„Es fühlt sich irgendwie surreal an“, sagte sie. „So viele Jahre... und doch – nichts ist wirklich vergangen. Es ist, als ob wir gerade erst gestern das letzte Mal miteinander gesprochen hätten.“

„Vielleicht war es nie wirklich vorbei“, murmelte Jonas nachdenklich. „Vielleicht war es einfach nur eine Pause. Oder eine lange, lange Stille, die sich irgendwann aufgelöst hat.“

Clara sah ihn an. Es war, als würde er die Worte aussprechen, die sie selbst nie in ihrer eigenen Seele gefunden hatte. Es war nicht nur das Wiedersehen. Es war, als ob diese Begegnung ihnen endlich die Gelegenheit gab, all das zu spüren, was zwischen ihnen immer noch existierte – unausgesprochen, doch spürbar.

Sie hätte Worte sagen können. Einen dieser klugen, sicheren Sätze, die sie sonst so mühelos fand. Aber diesmal sagte sie nichts. Stattdessen trat sie einen Schritt auf ihn zu. Langsam legte sie eine Hand an seine Wange. Sie schloss die Augen für einen Moment, atmete ihn ein – die Mischung aus Meersalz, Farbe und etwas, das sie nur als ihn kannte.

Einen Moment lang herrschte Stille – dann legte er vorsichtig eine Hand an ihre Hüfte. Seine andere Hand fand ihren Weg zu ihrem Nacken, und er zog sie ganz langsam zu sich.

Dann geschah es.

Ohne Zögern legte Jonas seine Lippen auf ihre. Erst sanft, fast prüfend. Doch als Clara sich nicht abwandte, sondern ihn mit einer Bewegung näher an sich zog, wurde der Kuss tiefer. Wärmer. Dringlicher.

Seine Hände glitten über die Rundungen unter dem Stoff ihrer Bluse, über ihren Rücken, während ihre Finger sich in sein Haar schoben. Der Kuss wurde fordernder, als hätte sich all das, was sie jahrelang zurückgehalten hatten, in diesem einen Moment entladen.

Clara spürte, wie sich in ihr eine alte Sehnsucht entfaltete, die sie nicht mehr für möglich gehalten hatte. Sie ließ sich fallen, ließ ihn schmecken, ließ sich von ihm berühren – nicht nur an ihrer Haut, sondern an etwas viel Tieferem.

Ihre Atmung noch schnell, ihre Körper noch verschlungen, lockerte Jonas plötzlich keuchend ihre Umarmung.

„Verdammt“, murmelte Jonas, sein Blick flackerte vor Verlangen. „Ich wollte es langsam angehen.“

Clara sah ihn an, ihre Lippen noch leicht geöffnet, die Wangen gerötet.

„Ich nicht.“ Sie ließ ihre Hände an seinem Rücken unter seinen Pullover gleiten und zog ihn ungeduldig aus. Sie wollte die ganze Wärme seiner Haut auf ihrem Körper spüren.

Ihre Augen suchten seine, und was sie darin fand, ließ sie nicht mehr los: Begehren, Zärtlichkeit, und etwas Unausgesprochenes, das all die Jahre überdauert hatte.

Einen Herzschlag später führte er sie zu dem großen Holztisch und setzte sie auf die Kante. Während sie sich hastig auszog, wanderten seine Küsse von ihrem Mund zu ihrem Hals, über ihre Brust, hinunter zu ihrem Bauch. Bis er schließlich seinen Kopf zwischen ihre Beine senkte.

Clara ließ ihren Kopf in den Nacken fallen und stöhnte auf. Jede Berührung von Jonas fühlte sich wie ein herrliches Feuerwerk auf ihrer empfindsamen Haut an. Bis sie mit einer Intensität explodierte, dass sie sich zuckend aufbäumte und ihre rauschhafte Lust schließlich verebbte. Als ihr Puls sich etwas beruhigte, öffnete sie die Augenlider. „Ich will dich ganz spüren, Jonas.“ Sagte sie, als er sich lächelnd zu ihr aufrichtete.

„Warte, ich hole nur… eine Sekunde“, sagte Jonas und verschwand hastig durch eine Tür in dem großen Raum. Wissend, lächelte Clara und rief ihm hinterher: “Bitte tu das, aber beeil dich!“

Als er wiederkam, hatte auch er sich von seiner Kleidung befreit und hielt ein Kondom in seiner Hand. So entkleidet stand er jetzt ganz nah bei ihr. Sie konnte seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Sie streifte ihm das Kondom über und umschloss ihn mit ihren Schenkeln. Das Gefühl überwältigte beide, als er in sie sank. Ihre Finger vergruben sich in seinen Haaren, als er sie beide mit leidenschaftlichen Stößen zu einem schwindelerregenden Höhepunkt wiegte.

Verschmitzt lächelnd erwachte sie in einer innigen Umarmung mit ihm. Irgendwann am gestrigen Abend hatten sie beschlossen, dass es oben in Jonas‘ Wohnung doch etwas gemütlicher wäre als auf dem Tisch im Atelier. Während er noch leise schlief, dachte sie an gestern, an den Moment, als er sagte:

„Erzähl mir, wer du heute bist.“

Nicht „Was hast du erreicht?“, nicht „Was machst du beruflich?“.

Sondern: Wer bist du?

Und plötzlich wurde ihr klar: Es war nie das große Drama gewesen, das ihrer Ehe gefehlt hatte. Sondern das Kleine. Das Ehrliche. Der Raum, in dem sie hätte wachsen dürfen, sich zeigen dürfen – ohne Rolle, ohne Etikett.

Sie war nicht hierher gekommen, um sich neu zu verlieben.

Aber vielleicht hatte sie genau das getan. Nicht in Jonas – noch nicht.

Sondern in das Gefühl, endlich wieder sich selbst zu begegnen.

Und draußen, wo der Wind sanft durch die Zweige strich, begann ein Tag, wie sie ihn beide lange nicht mehr erlebt hatten:

Ein Tag ohne Vergangenheit.

Nur Jetzt.

Und vielleicht – ein bisschen Zukunft.

Hinweis

Diese Geschichte wurde von einer Wunderweib-Redakteurin mit Unterstützung von KI geschrieben.