Maligne Hautveränderungen

Hautkrebs: Symptome frühzeitig erkennen

Jedes Jahr erkranken mehr als 293.000 Menschen an Hautkrebs. Die Symptome für bösartige Veränderungen der Haut sind oft auch für Nicht-Ärzte gut erkennbar und je früher sie bemerkt werden, desto größer sind die Heilungschancen.

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An den Händen und im Gesicht sehen wir es sofort: Leber- oder Altersflecke. Die braunen Male sehen aus wie übergroße Sommersprossen, sind aber in der Regel ungefährlich. Wir sollten dennoch unsere gesamte Haut und auch weniger offensichtliche Körperstellen regelmäßig im Blick haben: Schwarzer und weißer Hautkrebs sind für Laien sicht- und fühlbar - und je eher Veränderungen erkannt werden, desto größer sind die Heilungschancen.

Schwarzer oder weißer Hautkrebs?

Das Risiko, während seines Lebens einmal an Hautkrebs zu erkranken, ist für weißhäutige Europäer enorm hoch, es liegt bei fast 50 Prozent. Hierzulande sind jährlich mehr als 293.000 Menschen betroffen, Tendenz steigend. Die gute Nachricht: 80 Prozent der Patienten bekommen "weiße" Tumoren, etwa sogenannte Basaliome oder Spinaliome, die sehr langsam wachsen und fast nie Metastasen bilden. Wird weißer Hautkrebs rechtzeitig erkannt, lassen sich die hellen Tumore mit einem relativ kleinen Eingriff entfernen. Ignorieren sollte man sie dennoch nicht: Unbehandelt können sich die weißen Tumoren durch Haut und Knochen fressen. Viel seltener, aber hochgefährlich ist dagegen der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt. Seine Zellen breiten sich sehr leicht und sehr schnell über das Lymphsystem aus und können in anderen Organen großen Schaden anrichten. Doch auch der schwarze Hautkrebs ist heilbar - wenn man ihm rasch zu Leibe rückt. Früherkennung ist also in jedem Fall entscheidend.

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Hautkrebs-Screening: Wie oft sollte ich zur ärztlichen Vorsorge?

Für Hautkrebs gibt es, wie zum Beispiel für Brustkrebs auch, eine ärztliche Vorsorgeuntersuchung. Damit ist vor allem ein "Hautkrebs-Screening" gemeint, bei dem der Arzt den gesamten Körper auf auffällige Veränderungen der Haut untersucht.

Die Kosten für diese Untersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen generell ab dem 35. Lebensjahr und zwar alle zwei Jahre übernommen. Allerdings haben hier viele gesetzliche Krankenkassen Sonderregelungen, die auch eine Kostenübernahme ab einem früheren Lebensalter oder Zuschüsse für die jeweilige Untersuchung möglich machen. Ob eine weiterführende Untersuchung mit dem Auflichtmikroskop von der Krankenkasse bezahlt wird, hängt ebenfalls von der jeweiligen Krankenkasse ab und davon, ob der Arzt auffällige Hautpartien entdeckt oder nicht. Wird mit dem Auflichtmikroskop (oder auch "Dermatoskop") eine verdächtige Stelle untersucht, zahlen die Krankenkassen generell auch die aufwändigere Begutachtung. Ohne den entsprechenden Verdachtsmoment wird diese Untersuchung von den Ärzten oft als IGeL-Leistung abgerechnet und muss dementsprechend privat bezahlt werden.

Vorsorgeuntersuchung: Wann muss ich zu welcher Vorsorge?

Selbstuntersuchung: Erkenne Symptome für Hautkrebs frühzeitig!

Zusätzlich zur ärztlichen Vorsorge können wir selbst unsere Haut gut im Auge behalten und einmal im Monat eine Bestandsaufnahme machen:

Kreisrunde Leberflecke, die kleiner sind als zwei Millimeter und sich seit ewigen Zeiten nicht verändert haben, sind in der Regel harmlos. Genau ins Visier nehmen müssen wir dagegen neu aufgetauchte und alle größeren Exemplare: Ist ein Mal deutlich dunkler (braun-schwarz bis schwarz)? Ist es mehrfarbig und unregelmäßig in der Form? Ist es plötzlich gewachsen oder hat auffällig seine Farbe verändert? Brennt, juckt oder blutet es?

Es gibt Risikogruppen für Hautkrebserkrankungen, aber nicht nur Menschen mit heller Haut und hellen Haare sind gefährdet. Auch wer mehr als 40 Leberflecke hat oder bei wem bereits Hautkrebs in der Familie vorkam, hat ein höheres Risiko. Besonders bedroht sind Rothaarige: Forscher haben festgestellt, dass sie durch die Mutation eines bestimmten Gens auch ohne Sonne enorm anfällig für den schwarzen Hautkrebs sind. Sie sollten neben der regelmäßigen Selbstuntersuchung einmal im Jahr zum Hautarzt gehen. Für alle anderen gilt: alle zwei Jahre zum Hautcheck!

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Leberflecke und Co.: Harmlos oder bösartig?

Achte bei der Selbstuntersuchung nicht nur auf die Leberflecke. Auch raue Stellen, weißliche Flecke oder kleine Wunden, die nicht abheilen, können Hautkrebs sein.

Das Selbst-"Screening" von Kopf bis Fuß

  1. Beginne mit dem Selbst-Hautkrebs-Screening am Kopf: Gesicht, Haaransatz, Hals, Ohren. Für Kopfhaut und Nacken nimmst du am besten einen Handspiegel oder fragst den Liebsten oder die beste Freundin.
  2. Jetzt sind Arme, Achselhöhlen, Schultern und Oberkörper an der Reihe. Für den Rücken solltest du ebenfalls einen Helfer mit guten Augen einspannen.
  3. Auch wo die Sonne eher selten hinkommt, können sich Tumore bilden: auf dem Po und zwischen den Pobacken sowie im Genitalbereich. Schau sorgfältig hin!
  4. Füße, Fußsohlen, Zehen und auch die Zehenzwischenräume nicht vergessen. Achtung: Dunkle Verfärbungen unter den Zehennägeln können verdächtig sein! Die Nägel also unbedingt prüfen und Veränderungen unbedingt dem Hautarzt zeigen.

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Sonnenbad und Solarium: So kannst du Hautkrebs vorbeugen

Dass zu viel Sonne Hautkrebs auslösen kann, weiß mittlerweile jeder. Gerade den Sonnenanbetern unter uns gefällt das natürlich nicht, aber wir sollten starke und anhaltende Sonneneinstrahlung auf unseren Körper generell vermeiden! Gerade in der Mittagszeit gehen wir der Sonne am besten aus dem Weg und halten uns lieber im Schatten auf. 

Zusätzlich schützen können wir uns natürlich mit Sonnencreme und Kleidung, die den größten Teil der Haut vor der Sonne verbirgt. Eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille sind im Sommer im Freien ebenfalls ein Muss! 

Mediziner raten außerdem dringend vom Sonnenbaden im Solarium ab. Da es mittlerweile sehr gute Cremes zur Selbstbräunung gibt, muss niemand das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, für gebräunte Haut eingehen.

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