Intelligente Kinder: Diese 3 Dinge haben ihre Eltern gemeinsam
Eine Studie hat ergeben: Eltern intelligenter Kinder fördern die Interessen der Kleinen, statt die Interessen, die sie selbst für wichtig halten.
Seit 45 Jahren läuft schon eine Studie, die 5.000 hochbegabte Kinder untersucht: Die Study of Mathematically Precocious Youth (SMPY). Ziel der Studie ist es, die Schulbildung mit den Ergebnissen zu optimieren. An der Studie beteiligt ist auch der Psychologe Jonathan Wai von der Duke University in North Carolina (USA). Er ist sich sicher: Gerade die begabtesten Kinder werden den größten Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaft haben - denn sie sind es, die herausragende Wissenschaftler, Geschäftsführer, Richter und Millionäre werden.
Im März 1972 startete die Studie, initiiert von Julian C. Stanley der John Hopkins University. Damals begann die Studie mit rund 450 besonders intelligenten Kindern zwischen 12 und 14 Jahren. Nur 5 Jahre später nahmen immer mehr Kinder daran teil, wurden über Schul- und Studienzeit sowie ihr Berufsleben begleitet.
Übung allein macht Kinder nicht intelligenter
Eine überraschende Erkenntnis der Studie zeichnet sich inzwischen am deutlichsten ab: Fleißiges Lernen und Üben allein bringen im intellektuellen Bereich nicht viel. Wenn (zu) ehrgeizige Mütter und Väter jene Fähigkeiten ihrer Kinder ausarbeiten wollen, die sie für wichtig halten, obwohl sie nicht im Interesse des Kindes liegen, handeln sie - der Studie zufolge - genau falsch.
Stattdessen kommt es auf die angeborenen Begabungen an. Und genau an dieser Stelle setzt die wichtigste Rolle der Eltern ein. Ihre Aufgabe ist es, die angeborenen Talente der Kinder zu erkennen und zeitig entsprechend zu fördern. Eltern sollten den Kindern erlauben, eigene Interessen auszubauen und ihnen nachzugehen. Das sorgt für Erfolgserlebnisse im Kindesalter, die wiederrum das Lerninteresse des Kindes stärken. Und wenn das Kind Spaß am Lernen hat, häuft es logischerweise Wissen an, wird gebildeter, intelligenter, als Kinder, denen das Interesse am Lernen abhandengekommen ist.
3 praktische Tipps für Eltern, den Intellekt ihrer Kinder zu fördern
Wer seine Kinder schon in jungen Jahren fördern möchte, kann es ganz einfach tun. Es ist kein Hexenwerk, sondern viel mehr eine alltägliche spielerische Auseinandersetzung mit dem Kind:
1. Vorlesen
Wer schon ganz kleinen Kindern (ab dem zwölften Monat, gerne auch früher!) vorliest, schult ihr Verständnis, weckt ihre Neugierde und vor allem auch das Interesse des Kindes am Lesen. Zudem lernt das Kind das Zuhören.
Dabei ist es wichtig, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, in der sich das Kind wohl fühlt. Dabei kann der Ort aber auch variiert werden: mal im Bett, auf der Couch, im Garten etc.
Kleiner Tipp: Eltern sollten sich das Buch vor dem Vorlesen einmal selbst durchlesen. So können sie dem Kind später die Inhalte verständlicher präsentieren, z.B. auch durch das Verstellen der Stimme oder dem Aufbau von Spannung.
Wichtig ist auch, auf den Wunsch des Kindes einzugehen, das gleiche Buch immer und immer wieder vorzulesen. Kinder lieben am Vorlesen auch das Ritual an sich - und so werden Bücher zu einem festen Bestandteil ihres Lebens. Kleiner Trost: Früher oder später wird auch dem Kind ein und dasselbe Buch langweilig und es wird offen für neue Lektüren sein. Eltern sollten dafür sorgen, dass das Kind eine Auswahl an Büchern hat - und es frei wählen lassen.
2. Sprechen
Eltern sollten schon früh damit anfangen, mit ihren Kindern zu sprechen. Das fördert besonders die späteren sprachlichen Fähigkeiten des Kindes. Durch die Imitation der gehörten Sprache lernen Kinder das Sprechen am besten. So sollten Eltern schon mit dem Baby sprechen, damit es ein Gefühl für die Muttersprache (z.B. Sprachmelodie, Betonungen) bekommt. Praktischer Nebeneffekt: Die Ansprache an das Kind ist eine wichtige Form der Zuwendung.
Eltern können zum Beispiel damit anfangen, die eigenen Handlungen zu beschreiben - auch wenn man sich zu Beginn etwas komisch dabei vorkommt. Erklären, was man gerade tut und das Kind so gut es geht in die Handlungen mit einzubeziehen, ist ein wichtiger Schritt zur sprachlichen Entwicklung des Kindes.
Unterstützend ist auch das Vorsingen - und später auch gemeinsames Singen - von Liedern.
Wichtig dabei ist: keine Babysprache bzw. -laute verwenden! Die Vereinfachung von Wörtern behindert die korrekte Sprachentwicklung des Kindes! Weitere Tipps, um das Kind zum Sprechen zu bringen:
- Das Kind mit Fragen zum Sprechen ermuntern.
- Fragen des Kindes ausführlich beantworten.
- Kind loben, wenn es spricht (auch wenn seine Formulierungen noch fehlerhaft sein mögen).
- Das Kind nicht unterbrechen wenn es spricht, sondern geduldig und aufmerksam zuhören (so fühlt es sich ernst genommen).
Weitere Infos zur Sprachentwicklung von Kindern findet man zum Beispiel HIER.
3. Einfaches Spielzeug
Je einfacher und simpler ein Spielzeug ist, desto mehr fördert es die Kreativität und Fantasie von Kleinkindern. Der Grund: Sie müssen sich mehr einfallen lassen, wenn sie oft damit spielen wollen (z.B. diverse Spielmöglichkeiten ausdenken). Konkret bedeutet das: Holzspielzeug ist besser als High-Tech, eine einzige Puppe ist besser als fünf Barbies mit zig Kleidungsstücken.
In der Regel gilt: weniger ist mehr und Qualität geht vor Quantität. Zu viel Spielzeug kann Kinder verunsichern, ja sogar überfordern, sodass das Kind die Lust am Spielen verliert. Dabei ist Spielen elementar für die Gesamtentwicklung eines Menschen. Das Material sollte robust und giftfrei sein (z.B. Holz) und gut verarbeitet. So ist es langlebig und kann auch an jüngere Geschwister vererbt werden.
Wenn Eltern neues Spielzeug kaufen möchten, sollten sie das alte Spielzeug wegpacken, also die Spielsachen austauschen. Auch ganz normale Haushaltsgegenstände regen die Fantasie von Kindern an, wie etwa Kartons, Dosen, Zeitschriften oder Töpfe. Eltern sollten Experten zufolge die Kinder ruhig damit spielen lassen.
(ww7)