Beziehung

Ist es wirklich Liebe?

Du hast Schmetterlinge im Bauch, bist total verliebt. Aber woher weiß man, dass es wirklich Liebe ist?

Video Platzhalter
Video: ShowHeroes

Das Gefühl ist unbeschreiblich, aufregend, einzigartig: Wer sich verknallt, glaubt die Welt aus den Angeln heben zu können. Die Erregung läuft auf Hochtouren, Appetit und Schlafbedürfnis sind gleich null. Jeder Gedanke kreist um den anderen. Ist er nicht da, steigert sich das Verlangen ins Unermessliche. Ein Zustand wie im Rausch!

Und woran erkenne ich, ob ER wirklich der Richtige ist - oder doch nur eine Affäre? Unsere Expertin weiß, wie Sie das ganz leicht herausfinden:

Ist es wirklich Liebe? Was Liebe von Verliebtheit unterscheidet

Bedenke, dass die beste Beziehung die ist, in der jeder Partner den anderen mehr liebt als braucht. (Dalai Lama)
Foto: Irina Gutyryak / iStock

Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch, zittrige Knie und feuchte Hände: Verliebtsein ist vor allem geprägt von körperlichen Empfindungen. Liebe hingegen lebt von tiefen Gefühlen wie Vertrauen, Respekt, Wertschätzung. Das ergab eine Studie der Universität Oldenburg.

Aber: Verliebtsein wird nicht weniger intensiv als Liebe empfunden. Es ist nur eine frühere Phase in der Beziehung zweier Menschen. "Eine sehr wichtige, in der wir nur das Positive am anderen sehen. Noch sind wir nicht offen zu ihm, sondern verheimlichen unsere Schwächen. Schließlich wollen wir uns im besten Licht zeigen", erklärt die Hamburger Paartherapeutin Dr. Angelika Kempfert.

Verliebtheit ist ein eindringliches, aber auch vergängliches Gefühl. Es hat vor allem ein Ziel: zwei Menschen auf Dauer aneinander zu binden. Oder wie Friedrich Schiller vor rund 200 Jahren schrieb: "Die Leidenschaft flieht, die Liebe muss bleiben."

Wenn du dir unsicher bist, ob du eine oder sogar deine große Liebe gefunden hast, können diese 13 Zeichen dir Aufschluss geben.

Eine Beziehung verändert sich im Laufe der Zeit

Drei bis sechs Monate dauert die Phase, in der wir den anderen vorbehaltlos anhimmeln. Dann kehrt langsam der Alltag ein. Und wir fragen uns: "Mit wem bin ich da eigentlich zusammen?" Wir fangen an, das idealisierte Bild vom Partner zu korrigieren, entdecken Stärken aber auch Schwächen an ihm. Manches, was uns am Anfang so fasziniert hat, stört auf einmal. Im schlimmsten Fall kommt es jetzt zur Trennung. Im Idealfall aber stellen wir fest: "Hey, der passt ja wirklich zu mir!"

Woher weiß man, dass es Liebe ist?

Du kannst dir vorstellen, jeden Morgen neben ihm aufzuwachen, wünschst dir eine Familie mit ihm, willst gemeinsam mit ihm alt werden. "Liebe ist ein Gefühl von Zugehörigkeit, Vertrauen", sagt Angelika Kempfert. Man weiß, dass man sich auf den anderen verlassen, mit ihm Freud und Leid teilen kann.

Übrigens: Damit aus Verliebtheit Liebe wird, muss unser Partner sich über das Zusammensein freuen, uns schätzen, achten, offen und ehrlich zu uns sein. Denn: Man kann nur einen Menschen lieben, der diese Liebe von Herzen erwidert, behaupten Psychologen.

Liebe auf den ersten Blick ist in der Realität selten

Zwei Menschen treffen sich - und wissen augenblicklich, dass sie füreinander bestimmt sind: Laut einer Umfrage glauben 92 Prozent aller Deutschen daran. "Allerdings funkt es bei den wenigsten tatsächlich so schnell. Liebe auf den ersten Blick ist eher die Ausnahme", sagt die Paartherapeutin.

Denn die Voraussetzung für eine solche märchenhafte Beziehung ist, dass beide begeisterungsfähig sind, sich innerlich längst auf diesen Moment vorbereitet haben und ihn sehnsüchtig erwarten.

Kann auch eine Blitz-Liebe von Dauer sein?

"Ja, genau wie jede andere Liebe auch." Eine Beziehung, die langsam wächst, ist nicht weniger intensiv als die schnelle Variante.

Damit Paare eine Zukunft haben, müssen sie in dieselbe Richtung schauen, gemeinsame Ziele und Wünsche verfolgen. Viele Beziehungen scheitern daran, dass Menschen sich auseinanderleben, andere Vorstellungen und Perspektiven entwickeln.

Liebe braucht Pflege. "Bleib neugierig auf deinen Partner", rät Angelika Kempfert. Nur so lernst du immer wieder andere Seiten an ihm kennen. Das fördert nicht nur die Beziehung, sondern auch die Leidenschaft.

Übrigens: Dass die Lust im Laufe der Zeit weniger wird, ist völlig normal. Denn Leidenschaft lebt von Aufregung, dem Reiz des Neuen. Liebe dagegen ist beständig, schenkt Geborgenheit und Harmonie.

Artikelbild & Social Media: Irina Gutyryak / iStock