Mehr als tragisch

Jennifer Nitsch: Todessturz aus dem 4. Stock - Was geschah wirklich in jener Nacht?

Jennifer Nitsch († 37) ist nach einem Sturz aus dem 4. Stock auf der Stelle tot. Auch 18 Jahre danach ist nicht geklärt, was an diesem Sonntag in München wirklich geschah…

Jennifer Nitsch († 37) ist nach einem Sturz aus dem 4. Stock auf der Stelle tot.
Foto: IMAGO / Sven Simon
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Jennifer Nitsch: War es Selbstmord?

Schwankend klettert eine junge Frau am frühen Nachmittag des 13. Juni 2004 vom Balkon ihrer Altbauwohnung im vierten Stock auf das Dachgesims. Bekleidet ist sie nur mit Shirt und Strumpfhose. Dann stürzt sie ab. Jennifer Nitsch († 37) ist auf der Stelle tot. Ein Unfall? Selbstmord? Mord? Auch 18 Jahre danach ist nicht geklärt, was an diesem Sonntag in München wirklich geschah…

Jennifer Nitsch: Zu Lebzeiten hat ihr niemand geholfen

Die Schauspielerin kam nach durchzechter Nacht morgens um 5.30 Uhr nach Hause, trank dort weiter, telefonierte mit Freunden und Familie. Dann verliert sich die Spur bis zu ihrem tödlichen Sturz. Fakt ist: Einen Abschiedsbrief fand die Polizei nicht, die Wohnung war von innen verriegelt und Jennifer hatte einen unglaublich hohen Promillepegel von 3,1 Prozent. Beruflich ging es ihr gut, ein Film war gerade abgedreht, ein nächster stand an. Ihr privater Lebenswandel? Besorgniserregend! Von Bulimie, planlosem Partnerwechsel, Drogenkonsum, Medikamenten-Missbrauch, Selbstverletzungen und Depressionen ist die Rede. Bei drei verschiedenen Therapeuten sei sie in Behandlung gewesen, soll sogar 1998 wegen Autoaggressionen eine Spezialklinik am Tegernsee aufgesucht haben. Sie fühlte sich einsam, sehnte sich nach Mann und einem eigenen Kind. Fatal: Viele Kollegen wussten, wie es um sie stand. Viele meldeten sich nach Jennifers Tod zu Wort, machten sich öffentlich wichtig, heuchelten Betroffenheit. Doch geholfen hat der schönen Schauspielerin zu Lebzeiten niemand. Die Ermittlungen gelten inzwischen als beendet – Mord wird ausgeschlossen. Ob es ein Unfall oder Suizid gewesen sei, spiele keine Rolle mehr, so die Polizei.

Du leidest an Depressionen oder kennst jemanden, der daran leidet? Bei der Deutschen Depressionshilfe findest Du eine Liste von Hilfsangeboten, Telefonnummern und Adressen, an die du dich wenden kannst.

Du hast Selbstmord-Gedanken oder kennst jemanden, der welche hat? Dann kontaktiere bitte umgehend die Telefonseelsorge unter telefonseelsorge.de. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 kannst du außerdem anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern bekommen, die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.

Im Video: Depressionen - Frauen berichten von ihren Erfahrungen mit Antidepressiva...

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