Kryotherapie: Hilft ein Kälteschock gegen Cellulite? Unser Selbsttest in der Kältekammer!
Die neueste Methode im Kampf gegen die lästigen Dellen: Kryotherapie. Das heißt: Schockfrosten für den ganze Körper! Wir haben für dich den Selbsttest in der Kältekammer gemacht und verraten alles, was du über das kurze Frieren wissen musst.
Knack-Po und makellose Beine von Natur aus - das hätten wir alle gern. Jetzt gibt es Hoffnung an der Cellulite-Front! Eine Methode, die wirklich etwas gegen die lästigen Dellen soll und auf die Hollywood-Promis wie Lindsay Lohan (s. unten) schwören, nennt sich Kryotherapie.
Was ist Kryotherapie?
Neuerdings können Frauen ihre Haut bei frostigen minus 150 Grad straffen. Nur mit Mütze, Handschuhen, Schal und Bikini bekleidet, begeben sich die Damen drei Minuten lang in eine Kältekammer. Das Frieren in einer speziellen Kältekammer (Kryotherapie, von griech. kryos = Kälte) gilt als gesunde Anti-Aging-Methode . Denn die Haut soll dadurch straffer und praller werden. Der Wellness-Ice-Gang hilft angeblich sogar gegen Falten und Cellulite. Schöner Nebeneffekt: Das "Schockfrieren" bei minus 110 Grad für ca. zwei Minuten soll Glückshormone produzieren.
Wie wirkt Kryotherapie?
Die eisigen Temperaturen führen dazu, dass die Gefäße kurzzeitig verengt werden, die Durchblutung massiv angekurbelt wird, die Kollagenproduktion steigt - das strafft das Gewebe. Zudem baut der Körper in kürzester Zeit Fettreserven ab, um gegen die Minusgrade anzuheizen. Effekt: Bei der 3-minütigen Zitterpartie werden im Schnitt 1.500 Kalorien verbrannt. Nach zehn Sitzungen in der Kältekammer lassen sich sichtbare Gewichtsverluste erzielen, und die Haut wird deutlich glatter.
Dass der Gefrierkammer-Trick tatsächlich funktioniert, bestätigen auch Dermatologen: Die Kryotherapie ist in erster Linie eine medizinische Therapie, wenn auch mit positiven Wirkungen auf die Schönheit. Deshalb sollte sie immer unter ärztlicher Aufsicht ausprobiert werden.
Was kostet Kryotherapie?
Die Gesamtkosten dafür liegen bei rund 280 Euro. Im Winter klappt das Ganze sogar ohne Gefrierraum: Die einfachere (und günstigere) Variante ist, sich ganz kurz in den Schnee zu legen.
Selbsttest: 3 Minuten in der Kältekammer
Wir haben uns für euch in Eisprinzessinnen verwandelt und so eine Kältekammer einfach mal getestet. Im Dortmunder Sport- und Vitalstudio "VITALuxe" stehen gleich zwei Kammern nebeneinander, so muss sich niemand alleine trauen. Hier werden Temperaturen von bis zu -95°C erreicht.
Die größte Erleichterung: Obwohl wir vor dem Frieren unterschreiben mussten, nicht an Klaustrophobie zu leiden, ist die eigentliche Kältekammer nicht so klein, dass man sich beengt fühlt. Viel Platz ist zwar auch nicht, aber zum Strecken und Dehnen – was man während der drei Minuten Frieren ausgiebig tun soll – reicht's. Man fühlt sich im Grunde wie in einem überdimensionalen Kühlschrank, den man aber zu jeder Zeit verlassen kann: Die Tür ist nicht etwa zugefroren oder abgesperrt.
Wir durften uns vor Betreten der Kältekammer einen Song aussuchen, der über 3 Minuten lang sein sollte. Damit man nicht frierend in der Kälte steht und nichts zu tun hat, läuft in der Kammer nämlich Musik. "Raise Your Glas" von Pink erwies sich als beste Entscheidung: rockig, happy und tanzbar.
Also, ab in den Bikini und in warme Hausschuhe, Handschuhe an, Mütze auf und – ganz wichtig – Mundschutz um. In der Kältekammer soll man sowieso nur durch die Nase atmen.
Frieren ja, leiden nein
Obwohl man in Badekleidung und nicht etwa mit Jacke und Schal in der Kältekammer steht und die Luft um einen herum knapp -100°C kalt ist, tut das Frieren nicht weh. Vermutlich liegt das daran, dass der gesamte Körper und nicht nur zum Beispiel die Zehen oder Finger kalt werden. Nach wenigen Sekunden frieren die Nasenhaare ein – nichts, was man nicht vom klassischen Winter kennt.
Was uns überrascht hat: Sich zu strecken und zu dehnen klappt trotz der Kälte richtig gut. Die Muskeln machen nicht etwa dicht. Wenn man dann noch ein wenig vor sich hin tanzt, vergehen die drei Minuten wie im Flug.
Das Gefühl danach
Vor dem Gang in die Kältekammer fiel der prophetische Ausspruch von "Sich wie neu geboren fühlen". Unter uns: So dramatisch war's dann doch nicht. Obwohl wir voller Begeisterung sagen können, dass man sich nach dem Besuch in der Kältekammer tatsächlich erfrischt, aufgedreht und glücklich fühlt. Als hätte man etwas Großes geschafft. Dieses Gefühl hielt bei uns den ganzen Abend an – wie übrigens auch die kalten Füße, die im Gegensatz zum Rest des Körpers erst unter der Bettdecke wieder warm wurden.
Und was ist jetzt mit der Cellulite?!
Die Haut fühlt sich tatsächlich toll an nach der Kältekammer: weich, von innen heraus kühl und straff. Ob das Frieren wirklich gegen Cellulite hilft, lässt sich allerdings nur nach regelmäßigen Besuchen in der Kältekammer sagen. Wir können aber zumindest dazu raten, es einfach mal zu probieren. Es tut nicht weh, versprochen!
So sehr kühlt die Haut ab
Vor dem Betreten und direkt nach dem Verlassen der Kältekammer wurde die Außentemperatur unserer Haut gemessen. Erstaunlich dabei war, wie sehr der Körper in den drei Minuten abkühlt. Einmal sank der Wert von 35,1°C auf 19,8°C und einmal von 34,6°C auf 20,3°C. Das Irre: Noch Stunden nach der Kältekammer hatten wir das Gefühl, unsere Haut sei erfrischend kühl, obwohl wir (abgesehen von den Eiszapfenfüßen) nicht gefroren haben.
Übrigens: Die Starttemperaturen unserer Haut von 35,1°C und 34,6°C waren ungewöhnlich hoch für Frauen, wurde uns erklärt. Die meisten haben eine Hauttemperatur von um die 31°C.