Lex Barker: Seine größten Rollen verfolgten ihn wie ein Fluch!
Millionen bewunderten ihn als gut gebauten Dschungelkönig Tarzan, liebten ihn als Karl Mays Old Shatterhand. Doch reichten diese zwei Rollen nicht aus, um Lex Barker glücklich zu machen.
Lex Barker konnte als Schauspieler große Erfolge verbuchen und gelangte zu großen Ruhm. Doch ein schwerer Schicksalsschlag brach ihm für immer das Herz.
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Lex Barker: Eigentlich sollte er Ingenieur werden
Erfolg und Misserfolg lagen in seinem Leben immer nah beieinander – beruflich wie privat. Lex Barker, Sohn eines Bauunternehmers, sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Doch der hübsche amerikanische Junge wusste bereits mit 14: Ich möchte Schauspieler werden. Allerdings blieben seine Ambitionen zunächst recht erfolglos, weshalb er dem Drängen des Vaters nachgab und ein Ingenieurstudium begann.
Das Blatt wendete sich, als ihm 1948 der Zufall zu Hilfe kam. Es wurde ein Nachfolger für „Tarzan“-Star Johnny Weissmüller gesucht – und der 1,90 m große, sportliche Lex bekam den Zuschlag. „Tarzan macht Fortschritte. Ich habe mehr Dialoge als meine Vorgänger, sogar zweisilbige Wörter“, witzelte er. Trotzdem hängte er nach fünf „Tarzan“-Filmen den Lendenschurz an den Nagel. Aber es fiel ihm schwer, anspruchsvolle Angebote zu finden, man identifizierte ihn nach wie vor mit dem Dschungelhelden.
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Lex Barker fand seine große Liebe in Rom
Barker wollte mehr und zog nach Europa in die Film-Metropole Rom. Er fasste schnell Fuß, die Schweizerin Irene Labhart wurde seine große Liebe. Nach drei gescheiterten Ehen hatte er endlich die Richtige gefunden. Irene war es auch, die ihn drängte, die Rolle des Karl-May-Helden Old Shatterhand anzunehmen. Barker war skeptisch: „Ein deutscher Western? Das kann nichts werden.“ Er irrte sich. Es wurde die Rolle seines Lebens. Der blonde Hüne stieg in Deutschland zum Superstar auf.
Privat schlug das Schicksal zu: Irene erkrankte an Leukämie. Sie erlag 1962 ihrem Leiden, hinterließ einen verzweifelten Lex und ihren kleinen Sohn. Schauspielkollege Pierre Brice erinnerte sich: „Irene hat er wirklich geliebt. Als sie starb, brach für Lex eine Welt zusammen.“
Als seine große Liebe starb, starb auch er
Die Arbeit hielt ihn aufrecht. In 14 Karl-May-Filmen verfolgte er Bösewichte, rettete Indianer, wurde von Frauen angehimmelt. Danach fiel er ins Nichts, große Rollen blieben aus. Barker versuchte sich als Tennisspieler, trank zu viel. Seine Kinder bekamen ihn kaum zu sehen. Barker starb 1973: Herzinfarkt – mit nur 54 Jahren.
Autor: Retro
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