Schweres Urteil

Mädchen (5): Gericht muss über Leben oder Tod entscheiden

Ein Gericht in Großbritannien hat eine schwere Entscheidung zu fällen: Soll die kleine Pippa leben oder nicht?

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Dieses Urteil gehört wohl zu den schwersten Entscheidungen, die ein Gericht fällen muss: In Großbritannien stehen sich die Ärzte und die Mutter der fünfjährigen Pippa gegenüber. Es geht darum, ob das Kind weiterleben darf oder sterben muss.

Tragischer Fall: Gericht soll über Leben der kleinen Pippa entscheiden

Pippa Knight hat in ihren jungen Jahren bereits einiges durchmachen müssen. Eine Grippeerkrankung hatte bei dem Mädchen zu einer akuten nekrotisierenden Enzephalopathie geführt, die schwere Schäden im Gehirn des Kindes zur Folge hatte. Seit mittlerweile fast zwei Jahren wird Pippa in einem Krankenhaus behandelt.

Jetzt wollen die Ärzte die lebenserhaltenden Maßnahmen abschalten, sie sehen keine Hoffnung mehr auf eine Genesung. Pippas Mutter aber kämpft um das Leben ihrer Tochter. Weil sich die Ärzte und die Mutter uneinig sind, muss nun ein britisches Gericht über das Schicksal des Kindes entscheiden.

Gegen Willen der Mutter: Ärzte wollen lebenserhaltende Maßnahmen beenden

Pippas Mutter möchte, dass ihre Tochter einen Luftröhrenschnitt erhält und dann zu Hause mit einem mobilen Beatmungsgerät beamtet wird. "Ich werde sie nicht aufgeben. Wenn es eine Möglichkeit für sie gibt, nach Hause zu kommen, dann ist es das, was Gott wollen würde", so die 41-Jährige bei einer Anhörung. Der Vater des Kindes war 2017 verstorben.

Die Ärtzte wollen sich darauf allerdings nicht einlassen. Weil Pippa keine Freude mehr empfinde und es keine Hoffnung mehr gebe, dass sich ihr Zustand in der Zukunft verbessern könnte, stellt das Krankenhaus den Antrag, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzustellen, erklärte Anwalt Michael Mylonas vor Gericht. Die Entscheidung sei nach sorgfältiger Prüfung getroffen worden.

Fall erinnert an Geschichte von Alfie Evans

Der Fall der kleinen Pippa erinnert an den von Alfie Evans. Der Junge litt an einer neurologischen Krankheit, die fast sein gesamtes Gehirn zerstört hatte. Die Ärzte wollten sein Leiden beenden, während die Eltern ihrem Kind ein Weiterleben ermöglichen wollten. Das Gericht entschied schließlich, die lebenserhaltenden Maßnahmen zu beenden.

Gericht hat entschieden - Baby Charlie musste sterben

In Großbritannien entscheiden in der Regel die Ärzte, ob eine Behandlung bei einem Todkranken fortgesetzt wird. In Deutschland ist dies nicht der Fall. Hierzulande können Eltern von einem Gericht nur entmündigt werden, wenn sie ihrem Kind absichtlich Schaden zufügen.

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