Magenschleimhautentzündung: Wenn ein Bakterium auf den Magen schlägt
Möglicher Auslöser für Magenschleimhautentzündung
Lange Zeit galten Stress und schlechte Nahrungsgewohnheiten als Auslöser für eine Magenschleimhautentzündung. Heute weiß man, dass die Magenbeschwerden durch einen ganz anderen Übeltäter verursacht werden: das Bakterium "Helicobacter pylori".
Kampf der Bakterien
Die Ansteckung mit dem Helicobacter-Keim erfolgt oft in früher Kindheit. Übertragen wird er über den Speichel oder den Kontakt mit Ausscheidungen. Laut dem "Berufsverband Deutscher Internisten" sind hierzulande mehr als die Hälfte der über 60-Jährigen mit Helicobacter pylori infiziert. Aber keine Sorge - nicht jeder, der den Keim im Magen trägt, erkrankt an einer Magenschleimhautentzündung.
Forscher haben kürzlich herausgefunden, dass offenbar eine genetische Veränderung manche Menschen immun gegen eine Magenschleimhautentzündung macht. In einer weiteren aktuellen Studie wurde zudem entdeckt, dass bestimmte andere Bakterien im Magen den Helicobacter in Schach halten. Diese Ergebnisse sind vielversprechend, weil sich mit ihrer Hilfe möglicherweise bald ein Impfstoff entwickeln lässt. Bislang wird die Erkrankung mit Antibiotika bekämpft.
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Trickreicher Eindringling
Wer nicht immun ist, hat kaum eine Chance gegen den Keim. Dieser bedient sich eines Tricks, um im Magen überleben zu können: Er setzt Ammoniak frei. Damit neutralisiert er die Magensäure. Dann setzt er sich an der Magenwand fest und vermehrt sich. Die Folge: eine schmerzhafte Entzündung der Schleimhaut. Unbehandelt kann diese wiederum gefährliche Magengeschwüre und Krebs auslösen. Auch wenn Stress und schlechte Ernährung als Haupt-Ursache ausscheiden: Ein ungesunder Lebensstil begünstigt die Entstehung einer Magenschleimhautentzündung.
Essen, was Sie vertragen
Darüber, was genau "ungesund" ist, lässt sich aber streiten. Neuere Untersuchungen legen nahe: Die von vielen Ärzten in den vergangenen Jahrzehnten verordnete Schonkost gehört dazu. Sie ist arm an Ballaststoffen und führt so oft zu Darmträgheit. Außerdem enthält sie zu wenige Vitamine. Damit schwächt sie das Immunsystem zusätzlich. Die Empfehlung lautet deshalb: Essen Sie, was Sie gut vertragen.
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Scharfes schützt
Es klingt paradox, ist aber wahr: Scharfes Essen stärkt den Magen! Capsaicin, der "Scharfmacher" in Chili-Schoten, erhöht die Aktivität bestimmter Verdauungsenzyme und sorgt außerdem dafür, dass sich eine Schutzschicht auf der Schleimhaut bildet. Einen ähnlichen Effekt haben Inhaltsstoffe in Pfeffer, Ingwer, Kurkuma (Gelbwurz) und Vanille: Sie alle wirken antibakteriell und anti-entzündlich. Damit schützen sie den Magen langfristig deutlich besser gegen eine Magenschleimhautentzündung als geschmackloser Brei.
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