Mineralwasser: Kann Wasser schlecht werden?
Wasserflaschen sind mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen. Kann Wasser schlecht werden?
Mineralwasser ist der Durstlöscher Nummer 1. Frei von Kalorien, Zucker und Farbstoffen (im Gegensatz zu Cola, Säften, Schorlen und Co.) ist es auch das gesündeste unter den Getränken. Aber kann Wasser ablaufen?
Kann Wasser schlecht werden?
Nun haben wir - zumindest in Deutschland - die Qual der Wahl beim Wasserkauf: Über 800 Sorten lagern in den Regalen der Getränke- und Supermärkte. Mit Kohlensäure oder ohne? In der Plastikflasche oder doch lieber der Glasflasche? Und: Macht das überhaupt einen Unterschied?
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, was genau Mineralwasser eigentlich ist und welche Unterschiede es eigentlich noch gibt. Danach widmen wir uns der Frage: Kann Wasser schlecht werden?
Was ist Mineralwasser?
In Deutschland unterliegt Mineralwasser der sogenannten Mineral- und Tafelwasser-Verordnung. Darin ist Mineralwasser wie folgt definiert:
In Deutschland unterliegt Mineralwasser der sogenanntenMineral- und Tafelwasser-Verordnung. Darin ist Mineralwasser wie folgt definiert:
- "Es hat seinen Ursprung in unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen und wird aus einer oder mehreren natürlichen oder künstlich erschlossenen Quellen gewonnen."
- "Es ist von ursprünglicher Reinheit und gekennzeichnet durch seinen Gehalt an Mineralien, Spurenelementen oder sonstigen Bestandteilen und gegebenenfalls durch bestimmte, insbesondere ernährungsphysiologische Wirkungen."
- "Seine Zusammensetzung, seine Temperatur und seine übrigen wesentlichen Merkmale bleiben im Rahmen natürlicher Schwankungen konstant; durch Schwankungen in der Schüttung werden sie nicht verändert."
Wasser ist nicht gleich Wasser
Quellwasser (benötigt keine amtliche Anerkennung), Tafelwasser (ist eine Mischung aus Wässern) und Heilwasser (gilt als Arzneimittel) fallen allerdings nicht unter die Bezeichnung Mineralwasser. Wer wissen möchte, ob es sich bei dem Wasser seiner Wahl tatsächlich um Mineralwasser handelt, braucht nur einen Blick auf das Etikett zu werfen. Folgende Informationen müssen dort - laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit - gelistet sein:
- die korrekte Bezeichnung ("Natürliches Mineralwasser" oder "Natürliches kohlensäurehaltiges Mineralwasser" / "Natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure versetzt")
- die Quelle (Ort und Name der Quelle)
- der Analyseauszug
- der Name des Brunnenbetriebes, Importeurs oder Vertriebes
- die Behandlungsverfahren (z.B. ob dem Wasser Mineralien entzogen wurden)
- das Mindesthaltbarkeitsdatum
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Kann Wasser ablaufen? Mindesthaltbarkeitsdatum ist Pflicht
In Deutschland gilt für alle Lebensmittel: der Aufdruck eines Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) ist Pflicht. Mineralwasser ist da keine Ausnahme (s.o.). Dabei gilt für die Haltbarkeit: Mineralwasser in Plastikflaschen (PET) ist laut Aufdruck ein Jahr haltbar; Mineralwasser in Glasflaschen sogar 2 Jahre (ab Abfüllung). Doch kann das Wasser schlecht werden?
Die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser gibt an: Bleibt eine Mineralwasserflasche verschlossen, ist das Wasser auch nach Ablauf des MHDs "noch bedenkenlos zu genießen." Der Grund: Die zugesetzte Kohlensäure "konserviert das Mineralwasser und macht es nahezu unbegrenzt haltbar", da wegen der strengen Vorgaben beim Abfüllen keine Substanzen im Wasser enthalten sind, die verderben könnten.
Bakterien lieben Wärme, Licht und Wasser
Wer eine Mineralwasserflasche angebrochen hat, sollte sie jedoch innerhalb weniger Tage aufbrauchen. In die geöffnete Flasche können Mikroorganismen wie Keime oder Bakterien gelangen, wo sie sich frei vermehren können. Dabei gilt: Je heller und wärmer die Umgebung ist, in der die angebrochene Wasserflasche lagert, desto schneller können sich die Mikroorganismen darin vermehren. Wer die Haltbarkeit seiner angebrochenen Wasserflasche also verlängern möchte, sollte sie möglichst im Kühlschrank lagern, wo es dunkel und kalt ist.
Sowohl für Plastik- als auch für Glasflaschen gilt gleichermaßen: Sind einmal Mikroorganismen in das Wasser gelangt, können sie an der Flaschenöffnung haften bleiben. Wer direkt aus der Flasche trinkt sollte sie nicht auch noch mit anderen Menschen teilen: auch Herpes- und Erkältungsviren können sich im Flaschenrand tummeln. Für die Gesundheit kann das also durchaus bedenklich sein.
Unterschied zwischen Glas- und PET-Flaschen
Zudem gilt: Eine Flasche aus Plastik ist durchlässiger als eine Flasche aus Glas. Das führt dazu, dass Wasser in PET-Flaschen schneller an Kohlensäure verliert und gleichzeitig mehr Sauerstoff in das Wasser gelangt. Die Folge: Ein fader, "abgestandener" Geschmack.
So weit sollte es aber gar nicht erst kommen. Die üblichen, abgefüllten 1,5-Liter-Flaschen entsprechen in der Menge dem empfohlenen Tagesbedarf an Wasser, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung angibt. Wer sich an die Empfehlung hält, hat also nichts zu befürchten. Nur zu viel Wasser sollte es auch nciht sein...
Weiterlesen:
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