Osteopathie bei Kindern & Babys: Wann hilft es?
Vor allem bei den kleinsten wünschen sich Eltern eine sanfte und effektive Behandlung von Schmerzen und Leiden. Hier erfährst du, wann eine osteopathische Behandlung bei Kinder und Babys hilft und sinnvoll ist.
Was ist Osteopathie bei Kindern und Babys?
Woher kommt Osteopathie?
Bei der Osteopathie handelt es sich um eine sanfte und alternative Behandlungsform von verschiedensten Krankheitsbildern. Sie soll die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und somit Blockaden, Verspannungen oder eingeschränkte Gelenke lockern. Die Grundlagen der Theorie wurden erstmals von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt, der sich intensiv mit dem Zusammenspiel von Sehnen, Muskeln, Knochen und Organen befasste. Andrew Taylor verstand den Körper und Geist als eine Gesamtheit. Er war der Auffassung, dass Muskeln, Sehnen und Organe einander beeinflussen. Wird dieses Zusammenspiel verschiedener Komponenten gestört, so können Schmerzen und Krankheitsbilder entstehen.
Zu den Behandlungsbereichen der Osteopathie gehören vor allem:
- Cranio-sakraler Bereich (von Kopf bis Rücken: Schädelknochen, Kreuzbein, Wirbelsäule)
- Parietaler Bereich (gesamter Bewegungsapparat)
- Viszeraler Bereich (innere Organe)
Wie läuft eine osteopathische Behandlung ab?
Bei einer osteopatischen Behandlung wird ausschließlich mit den Händen gearbeitet. Vorab möchte der Osteopath jedoch eine genaue Beschreibung des Krankheitsbildes und der Vorgeschichte des Babys oder Kindes haben. Beispielsweise ist es für den Osteopathen wichtig zu wissen, ob es während der Schwangerschaft komplikationen gab oder wie die Geburt verlief.
Der Osteopath tastet dann den Körper des Kindes oder Babys gründlich auf Verspannungen oder Blockaden ab. Dabei werden alle Gewebeschichten untersucht und mit speziellen Tasttechniken Spannungen in den Muskeln oder Wirbeln gelöst. Oft werden Osteopathen daher auch mit Chiropraktikern verwechselt.
Eine osteopatische Behandlung ist eine manuelle und sehr sanfte Behandlungsmethode und daher auch schon für Säuglinge ab der Geburt geeignet.
Alternative Heilmethoden
Wann hilft Osteopathie bei Kindern und Babys?
Durch die besonders sanfte Behandlungsmethode ist eine osteopathiosche Therapie sowohl für Kinder, als auch für Säuglinge ab der Geburt geeignet. Oft sind Eltern ratlos, wenn das Neugeborene ohne scheinbaren Grund nicht aufhört zu schreien. Schreibabys kommen oft nicht zur Ruhe, sind angespannt und häufig können sich daraus auch andere Probleme wie Schluckbeschwerden oder Schlafprobleme entwickeln.
Ein Osteopath versucht die Ursachen des Leidens des kleinen Patienten herauszufinden, um den Ursprung des Problems behandeln zu können . So kann es beispielsweise sein, dass die Wirbelsäule des Babys durch die Geburt verspannt oder blockiert ist. Es kann auch passieren, dass das Baby durch einen schnellen Kaiserschnitt Anpassungsschwierigkeiten an die ungewohnte Umgebung hat. Daraus folgt häufig ein allgemein angespannter Körperzustand(Muskeltonus). Das Baby wirkt verkrampft und angespannt, kommt nicht zur Ruhe und ist unausgeglichen. Aber auch älteren Kindern kann ein Osteopath bei Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Haltungsstörungen oder chronischen Kopfschmerzen helfen.
Folgende Krankheiten kann ein Osteopath behandeln:
Bei Säuglingen und Babys
- KISS-Syndrom(Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung)
- Dreimonatskoliken
- Schreien ohne erkennbaren Grund (Schreibabys)
- Rumpfasymmetrie
- Saug-und/oder Schluckprobleme
- Spucken
- Hüftdysplasie
Bei Kleinkindern und Kindern
- Aufmerksamkeit- oder Konzentrationssstörungen/-schwierigkeiten (ADHS)
- Skoliose(Wirbelsäulenverkrümmung)
- Chronischen Kopf oder Bauchschmerzen
- Kieferfehlstellungen
- Wachstumsschmerzen
Grundsätzlich sollte eine osteopathische Behandlung aber nur als Ergänzung zur Schulmedizin gesehen werden. Bei akuten Verletzungen oder ernsten und anhaltenden Beschwerden sollte das Baby oder Kind dringend einen Arzt aufsuchen. Trotzdem bietet die Osteopathie eine tolle Ergänzungs-Alternative zur Schulmedizin und kann mit ihrer ganzheitlichen Auffassung Leiden und Schmerzen beim Ursprung erkennen und lindern.
Was kostet eine osteopatische Behandlung?
Eine osteopathische Sitzung ist mit 60-110 Euro, je nach Leiden, keine günstige Angelegenheit. In der Regel werden zwei bis fünf Sitzungen empfohlen um Beschwerden nachhaltig lindern zu können. Da Osteopathie auch bei Schulmedizinern allgemein als naturheilkundliche Behandlung anerkannt und angesehen ist, übernehmen viele gesetzliche Krankenkassen und einige private Krankenkassen anteilig die Kosten einer osteopathischen Behandlung. Erkundige dich am besten bei deiner Krankenkasse, ob dein Kind einen Zuschuss einer solchen Behandlung bekommt.
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