Pole Dance im Test: Ganzkörper-Workout mit tänzerischen Bewegungen
Pole Dance: Vorbei ist die Zeit des verruchten Image - bei Pole Dance Kursen trifft Fitness auf Tanz und Akrobatik. Wir haben den Fitnesstrend für euch getestet.
Immer wieder tauchten Frauen, die sich waghalsig und dennoch elegant beim Pole Dance um eine Stange wickelten, in meinem Instagram-Feed auf. Wow, das will ich auch können. Also ab ins Internet und die ersten beiden Pole Dance Stunden meines Lebens gebucht. Denn: Warum nicht mal etwas Neues ausprobieren, fernab von den vier Wänden des Fitnesstudios oder der täglichen Laufstrecke.
Was ist Pole Dance?
Das verruchte Image des Pole Dance gehört längst der Vergangenheit an. Aus der asiatischen Akrobatik, die ausschließlich von Männern ausgeübt wurde, entwickelte sich eine Sportart. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangte die Stangenakrobatik durch chinesische Einwanderer in die USA. Daraus entstanden in den 80er Shows in Bars, Nacht- und Stripclubs. Der sportliche Aspekt des Pole Dance setzt sich ab den 90ern durch.
Pole Dance als Ganzkörper-Workout mit Übungen an und neben der Stange kombiniert dabei Kraft mit Flexibilität und Eleganz und hilft nicht nur beim Abnehmen (ganze 400 Kalorien werden innerhalb einer Stunde verbrannt), sondern verbessert auch das eigene Körpergefühl und die Haltung.
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Wie läuft so ein Kurs ab?
Bevor der eigentliche Pole Dance Kurs beginnt, gibt es bereits einiges zu beachten:
- Unbedingt enge Hot Pants oder kurze Shorts tragen (Denn: Haut verbessert den Halt an der Stange).
- Trainiert wird meist auf Socken oder barfuß. (Tipp: Auch zu Hause lohnt es sich, öfter barfuß zu laufen.)
- Schmuck am besten direkt zu Hause lassen.
- Am Tag des Kurses keine Lotions oder Cremes benutzen.
- Ein sauberes Handtuch mitbringen, damit du deine Stange zwischendurch von Fett und Schweiß befreien kannst – denn eines sei dir gesagt: Das wird eine schweißtreibende Angelegenheit. Magnesium-Pulver für die Hände kann dich auch vor dem Abrutschen bewahren.
So, nun aber zum eigentlichen Teil: Jeder Kurs startet mit einem kleinen Warm Up mit Dehn- und Kraftübungen. Dann geht es direkt ans Eingemachte: Nun werden Tricks oder ganze Choreographien geübt.
Unterscheiden tut man dabei zwischen Spins (Tricks, bei denen man sich um die Spange dreht), Climbs (Tricks, bei denen man an der Spange nach oben oder unten klettert), Headfirst (Übungen, bei denen man kopfüber an der Stange hängt) und Floorwork Figuren (Übungen mit Bodenkontakt an oder neben der Stange).
Das klingt erst einmal ziemlich fordernd. Aber keine Sorge, es ist noch keine Polerina vom Himmel gefallen. Beim Pole Dance gilt nämlich ganz klar die Devise: Probieren geht über Studieren und dabei niemals aufgeben. Enden tut jede Stunde dann mit einem kurzen Cool-Down und dem Abbauen der Stangen.
Nach dem Kurs: Mein Fazit zum Pole Dance
Nach 2 Stunden Pole Dance war ich mir zumindest bei zwei Sachen sicher: Meine Vorstellung und die Realität klaffen in diesem Fall ziemlich weit auseinander, denn es ist doch viel anstrengender als gedacht. Obwohl Sport seit Jahren zu meinem Alltag gehört, war ich mir an diesem Tag plötzlich nicht mehr sicher, ob ich jemals schon meine Arme trainiert habe.
Muskelkater: Was hilft dagegen und wie lässt er sich vermeiden
Die zweite Erkenntnis kam dann am nächsten Tag, als mein Freund mich fragte, welcher Elefant mich denn da getreten hätte – denn blaue Flecken an Waden und Oberschenkeln sowie ein Muskelkater an Stellen, wo ich nicht mal geahnt hätte, dass dort Muskeln vorhanden sind, gehören zum guten Ton der ersten Pole Dance Stunde. Aber: Je höher das Trainingslevel – desto weniger Schmerzen. Es wird also besser.
Blaue Flecken - mit diesem Trick verschwinden sie
Dennoch war ich glücklich. Kaputt, aber glücklich. Spaß gemacht hat es definitiv! Also los, traut euch, bucht eure erste Stunde, seid mutig, lotet eure körperlichen Grenzen aus, denn Pole Dance kann jeder lernen!
Mein ganz persönlicher Tipp: Bucht einen solchen Kurs mit eurer Mädelsgruppe für den nächsten Junggesellinenabschied. So sind Spaß und gemeinsame Erinnerungen vorprogrammiert.
Hier kannst du deine erste Pole Dance Stunde buchen
Pole Kurse bieten mittlerweile diverse Fitnesstudios mit entsprechender Ausstattung sowie eigene Pole Dance Studios an. Rechnen kannst du mit 10-30€ pro Stunde.
- Pole Sports in Bremen und Hannover: 2 Stunden Probekurs für 60€. Es werden auch Pole Dance Fotoshootings und Partys für den nächsten JGA oder Geburtstag angeboten.
- Pole your body in Hamburg: In Barmbek und Altona zu finden. Eine Schnupperstunde (75 Minuten) kostet dich 15€. Außerdem werden Virgin Pole, Pole Classic, Sexy Pole und andere besondere Kurse und Partys angeboten.
- Drehmoment in Berlin: Berlin-Marienenfelde in der Wilhelm-von-Siemens-Straße 12. Probestunde (75 Minuten) für 10€. Bieten auch Pole Partys und Workshops mit internationalen Coaches an.
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Autorin: Annabel Schütt