Positiver Stress versus negativer Stress: Was ist der Unterschied?
Stress ist nicht immer zwingend negativ, er kann durchaus auch positiv sein. Wir erklären dir den Unterschied zwischen den beiden Arten und welche Auswirkungen sie auf unsere Psyche haben.
Stress ist nicht gleich Stress, denn es gibt gravierende Unterschiede. Wir erklären dir den Unterschied zwischen positiven und negativen Stressoren.
Was ist Stress überhaupt?
Sind wir gestresst, wird der Körper in Leistungsbereitschaft versetzt. Evolutionär ist er auf Kampf oder Flucht eingestellt. Dadurch schüttet der Organismus vermehrt Adrenalin aus und reagiert mit folgenden Symptomen:
- beschleunigter Herzschlag
- die Durchblutung des Gehirns wird angekurbelt
- die Muskeln spannen sich an
- Der Körper stellt vermehrt Energie bereit
Die Reaktionen des Körpers sind notwendig, um Extremsituationen zu meistern. Auch wenn in der heutigen Zeit kein Säbelzahntiger hinter der nächsten Ecke lauert, sind die Symptome wichtig, um Stresssituationen zu meistern.
Was ist negativer Stress?
Problematisch wird es, wenn sich der Körper permanent in einen angespannten Zustand befindet, in diesem Falle sprechen wir von negativem Stress. Der Organismus kann nämlich nicht zwischen einer tatsächlichen Bedrohung und "selbstgemachtem" Stress unterscheiden. Die Energie kann dann nicht abgebaut werden. Finden wir kein Ventil und nicht genügend Raum, um uns zu entspannen, sind wir in der negativen Stressspirale gefangen. Das kann Panikattacken begünstigen und zum Burn-out führen.
Was ist positiver Stress?
Bestimmte Stress-Situationen können aber auch genau das Gegenteil bewirken und uns sogar in Euphorie versetzen. In diesen Fällen handelt es sich um positiven Stress oder auch Eustress ("eu" ist das griechische Wort für "gut"). Er beflügelt uns, weil wir ihn nicht als Stress wahrnehmen. Widmen wir uns einer Aufgabe gerne, erzeugt der Eustress eine erhöhte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Folgende Situationen können positive Stressoren sein:
- sich sportlich betätigen und dabei eigene Hürden überwinden
- eine interessante berufliche Aufgabe, für die wir brennen
- ein spannender Film oder Zuschauen beim Spiel seiner Lieblingsmannschaft
- Karussell- oder Achterbahn fahren
- sich verlieben
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Positiver Stress kann sich in negativen Stress umwandeln
Doch Vorsicht, auch die positive Variante kann zum Problem werden. Arbeiten wir in einem Job, den wir lieben, fällt es uns häufig schwer, uns abzugrenzen und wir machen eher Überstunden. Das kann dann positiven in negativen Stress umwandeln, da wir nie abschalten können und immer unter Strom stehen.
Wichtig ist daher, sich selbst gut zu beobachten, Stresssymptome ernst zu nehmen und auch mal Fünfe gerade sein zu lassen.
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