Rudi Carrell: Die dunkle Seite der Showlegende
Rudi Carrell war nicht einfach ein Showmaster – er bleibt bis heute als wahre Show-Legende in Erinnerung. Nur wenige wissen von der dunklen Seite, die er hinter seinen Scherzen verbarg…
Bis zum letzten Atemzug brachte er uns zum Lachen. Der Showmaster Rudi Carrell war der wohl pfiffigste Export, den Holland je ins Ausland schickte.
1965 flimmert die "Rudi Carrell Show" zum ersten Mal über unsere Bildschirme. Ein schlaksiger junger Mann sprüht durchs Studio und kann dabei kaum richtig Deutsch. Aber er hat Humor, tanzt und singt. Und er spielt mit seinen Gästen (darunter Peter Alexander und Tony Marshall) witzige Sketche. Das ist neu – und Rudi Carrell wird über Nacht zum Fernseh-Liebling.
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Rudi Carrell: Sein Verhältnis zu Frauen sorgte für Getuschel
Dass der "leibhaftig gewordene Holländer-Witz" auch andere Seiten hatte, ahnt niemand. Vor allem Rudis Verhältnis zu den Frauen sorgt immer wieder für Getuschel. 1957 heiratet er Truus de Vries. Ein Jahr später kam Tochter Annemieke zur Welt, 1962 Tochter Caroline. Doch in der Ehe kriselt es: Der Showmaster war einem Flirt nie abgeneigt. Das Paar trennt sich 1967, sechs Jahre später folgt die Scheidung. Der Showmaster ist frei für seine Geliebte, die Bremerin Anke Bobbert. Ein Jahr später heiraten sie, 1977 brachte sie seinen Sohn Alexander zur Welt. Aber auch Anke ist er nicht treu. Erst bei ihrem Tod im Jahr 2000 gestand Carrell, dass er schon seit 15 Jahren mit der Drehbuchautorin Susanne Hoffmann zusammenlebte. Für ihn nur eine Station zwischen "Am laufenden Band", "Rudis Tagesshow" und "Die verflixte Sieben". Anfang 2001 war sein Herzblatt die über 30 Jahre jüngere Simone Felischak – seine letzte Ehefrau.
Die Showlegende Rudi Carrell hatte eine dunkle Seite…
Millionen Menschen lachten über seine Scherze, doch nur wenige kannten die andere, dunkle Seite von Showlegende Rudi Carrell. Während die Zuschauer ihn liebten, litten seine Kollegen unter dem "Diktator":
"Ich bekomme immer noch Todesangst, wenn ich an ihn denke. Er war der kälteste Mensch, dem ich je begegnet bin", sagt zum Beispiel Kollegin Beatrice Richter (70). Vor jeder Sendung übergab sie sich. An den miesen Umgangston erinnert sich auch Marijke Amado (65), Assistentin in seiner Show "Am laufenden Band". Und Jochen Busse (78, "7 Tage, 7 Köpfe") sagt: "Rudi war der Mann mit dem schlechtesten Benehmen, den ich je kannte. Es herrschte ein Klima der Angst."
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Zwischen Meister der Show und Mensch: Wer war Rudi Carrell?
Im November 2005 teilt der Showgigant mit, dass er Lungenkrebs hat. Im Februar 2006 betritt er ein letztes Mal die große Bühne, bei der Verleihung der Goldenen Kamera für sein Lebenswerk. Sichtlich gezeichnet und heiser bedankt er sich: "Die Tatsache, dass ich heute hier sein kann, verdanke ich in erster Linie meiner Krankenversicherung, dem Klinikum Bremen-Ost und der deutschen Pharmaindustrie."
Am 7. Juli 2006 stirbt Rudi Carrell. "Ein paar tolle Gags, die wir für 7 Tage, 7 Köpfe nicht gebrauchen können, hebe ich auf", witzelt er noch kurz vor seinem Tod. "Und wenn ich in den Himmel komme, werde ich damit etwas nebenbei verdienen!"
Wer der Mensch hinter dem Showmaster wirklich war, werden wir wohl nie erfahren.
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