Senta Berger: Als Kind war sie bitterarm, wurde aber sehr geliebt
Senta Berger wuchs in armen Verhältnissen auf - dennoch war ihre Kindheit besonders glücklich...
Senta Berger: „Meine Eltern mussten Klimmzüge machen, damit das Geld bis zum Monatsende reichte“
Bereits als Kind nutzte sie ihr Talent, um für ihr Auskommen zu sorgen. Begleitete sie die Mama in den Kaufmannsladen, rief die damals dreijährige Senta keck: „Bekomm’ ich ein Zuckerl, wenn ich singe?“ Ihrem Charme konnte der Kaufmann nicht widerstehen. Für die Kleine waren das besondere Momente. Denn Süßigkeiten konnte ihre Familie sich nicht leisten. Vater Josef war als Musiker erfolglos. Mutter Therese, „Resi“, verdingte sich als Putzfrau. Auf 22 qm lebten Bergers mit ihrem Kind in einer Wohnung ohne fließend Wasser. „Mein Kinderbett stand neben dem Klavier“, erinnert sich die Schauspielerin. Sie musste nachts nur einen Arm ausstrecken, um die Mutter zu berühren. Zum Baden fuhren sie einmal pro Woche zu den Großeltern. Erst mit 14 sollte Senta ein eigenes Zimmer bekommen.
Die Mama, die alles für ihr Kind tat, vererbte Senta Berger ihre Tatkraft
Dennoch empfand sie ihre Kindheit als eine glückliche Zeit. Denn Resi sorgte mit viel Liebe selbst in schwierigen Momenten für gute Stimmung.
„Meine Mutter war eine ganz wunderbare Vorleserin“, beschreibt Senta die Mama. „Im letzten Kriegsjahr saßen wir oft im Luftschutzkeller. Sie hat mir dann vorgelesen und Fingerspiele gemacht, damit ich keine Angst bekam.“
Sentas größter Schatz waren drei Puppen, für die Resi Kleider aus ihrer eigenen Unterwäsche nähte. Die Mama, die alles für ihr Kind tat, vererbte Senta ihre Tatkraft. Und sie förderte das Talent der Tochter: Die Kleine erhielt Ballettunterricht, wurde in ihrem Wunsch, Schauspielerin zu werden, unterstützt. Später kümmerte Resi sich voller Liebe auch um die Enkel. Die Lücke, die sie mit ihrem Tod hinterließ, bleibt. „Sie fehlt mir noch heute“, so Senta.
Autor: Retro
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