So hart ist krank sein als Mutter
Mama-Bloggerin Timea aus München schreibt für Wunderweib.de über ihr neues Leben als Mama einer 1-jährigen Tochter. Jede Woche lernt sie etwas Neues, sie wundert sich, lacht und weint.
Diese Woche schreibt sie über ddas Kranksein mit Kind - und wie sie das übersteht.
"Mein Hals tut weh. Ich gehe zum Arzt. Mandelentzündung. Behandlungsvorschlag des Arztes lautet: Antibiotika, Schmerztabletten und viel Ruhe. Tablettenschlucken kriege ich hin. Ruhe? Dass ich nicht lache (es tut nämlich weh). Der heutige Gang zum Arzt ließ mich an die guten alten Zeiten erinnern, als ich noch festangestellt und kinderlos war. Im Nachhinein betrachtet war so eine Krankschreibung wie Urlaub im Bett. Tagelang unter der Decke rumlümmeln, den ganzen Tag Filme gucken und dabei immer wieder einschlafen. Der Partner kocht dir Tee und macht dir leckeres Essen und ein bisschen Mitleid gibt es umsonst dazu. Mensch, was waren das für Zeiten!
Die härteste Vollzeitstelle, die ich je hatte: Mutter
Heute, ein Kind und eine Selbstständigkeit später, schaut diese Krankengeschichte ganz anders aus. Wenn ich krank bin, interessiert das meine Auftraggeber die Bohne. Wenn ich krank bin, arbeite ich weiter. Doch selbst wenn ich die Arbeit, mit der ich mein Geld verdiene, einige Tage ruhen lasse, gibt es da noch diese andere "Arbeit". Ich bin Mutter. Das ist die härteste Vollzeitstelle, die ich je hatte. Keine Bezahlung, kein Krankengeld. Bevor jetzt irgendjemand völlig empört Hassattacken loslässt: Ich liebe diesen "Job" und ich habe ihn freiwillig gewählt. Trotzdem möchte ich nun eine Runde jammern, denn wenn ich schon nicht krank sein darf mit Suppe, Ruhe, Wärmekissen, Lieblingsserie und was ich sonst noch alles so gemacht habe damals, dann möchte ich wenigstens kurz online im Selbstmitleid versinken dürfen.
Ich denke, viele Mütter von euch kennen diese neue Art des Krankseins. Léla will trotzdem Action, Léla will trotzdem essen, der Haushalt muss trotzdem funktionieren. Mein Mann unterstützt mich natürlich, aber er kann nicht jedesmal Urlaub nehmen, wenn Mama krank ist. Das heißt für mich: Zähne zusammenbeißen, das eigene Leid runterschlucken (Autsch, die Mandeln!) und weitermachen wie immer. Nur eben unter Schmerzen.

Der größte Schmerz: Kind ist krank
Das Muttertier in mir lässt jetzt schon ein schlechtes Gewissen in mir hochsteigen. Denn viel schlimmer noch, als selber krank zu sein, ist es, wenn der Nachwuchs leidet. Meine größte Sorge ist, dass ich Léla anstecke. Wenn Léla krank ist, dann bedeutet das den allergrößten Schmerz. Bis jetzt war sie noch nicht in der Lage verbal auszudrücken wo es weh tut. In ihren ersten anderthalb Jahren blieb ihr nichts anderes übrig als bitterlich zu weinen und die Nähe zu ihrer Mami zu suchen, wenn sie mal wieder von einer Erkältung, Bauchschmerzen, Bronchitis oder Fieber geplagt wurde. Seit sie die Krippe besucht, häufen sich die Krankheiten. Ihre Nase verhält sich, als hätte jemand den Wasserhahn laufen lassen - trocken ist sie selten.
Egal ob dein Kind die Krankheiten aus der Krippe oder später aus dem Kindergarten mit nach Hause schleppt - es wird leiden. Momentan hängt ein Schild in der Krippe: “Es gibt einen Fall von Windpocken”. Ich bin froh, dass Léla dagegen geimpft ist. Und ich schüttle den Kopf über Eltern, die denken, ein kleiner Piekser, ein bisschen erhöhte Temperatur oder ein Tag Durchfall wären es nicht wert sein Kind gegen üble Krankheiten zu impfen."

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