Tattoo mit Botschaft: Junge Frau leidet an Depressionen und spricht offen darüber
Der äußere Schein muss nicht der Wahrheit entsprechen
Mit ihrem Tattoo sorgt die 20 Jahre alte Amerikanerin Bekah Miles im Moment für mehr Aufsehen als so mancher Star. Kaum verwunderlich: Die Botschaft, die sich hinter dem Tattoo verbirgt, geht ebenso unter die Haut.
Wir alle kennen diese Tage, an denen wir allen um uns herum weismachen, dass es uns gut geht, obwohl in unserem Inneren das emotionale Chaos herrscht. Für Menschen, die an Depressionen leiden, ist dieser Zustand nicht unbedingt vorübergehend. Sie lassen es sich nicht immer anmerken, aber sie leiden innerlich.
Die Amerikanerin Bekah (Rebekah) Miles aus Oregon weiß, wie sich das anfühlt. Im letzten Jahr wurde der 20-Jährigen eine Depression diagnostiziert. Nun ließ sie sich vor etwa einer Woche das unten zu sehende Tattoo stechen, das ihrer Ansicht nach die beste Möglichkeit ist, die psychische Erkrankung darzustellen. Nachdem sie nicht nur ihr ganz besonderes Tattoo, sondern auch eine sehr persönliche Botschaft auf Facebook teilte, geht ihre Geschichte nun um die ganze Welt.
Auf den ersten Blick liest man auf Bekahs Bein die Worte 'I'm fine' (Deutsch: "Mir geht es gut") Erst, wenn man die Tätowierung aus einem anderen Blickwinkel, nämlich aus Bekahs Sicht, betrachtet, liest man die Worte "Save Me" (Deutsch: "Rette mich"). Für die junge Frau drückt dies genau das große Problem aus, das nach wie vor mit psychischen Erkrankungen in Verbindung steht. Weil man den Menschen diese nicht ansieht, wird in vielen Fällen nicht darüber gesprochen. Was letztendlich alles nur noch schlimmer macht. Dabei sollten psychische Krankheiten wie Depressionen kein Tabu-Thema sein.
Bekah selbst schreibt auf ihrer Facebook-Seite: "Über dieses Thema zu sprechen, fällt mir unglaublich schwer, weil es sehr hart ist, sich so verletzlich zu fühlen... aber über dieses Thema muss gesprochen werden. Psychische Krankheiten sind etwas Ernstes, aber werden in unserer Gesellschaft vernachlässigt. Wir kümmern uns so viel um unsere körperliche Gesundheit, aber kaum um unsere seelische. Das ist wirklich total falsch! Man entscheidet sich nicht für oder gegen eine psychische Erkrankung. Fast jeden kann es irgendwann im Leben treffen. Es ist so ein wichtiges Thema - warum sprechen wir nicht darüber?"
Weiter erklärt sie, warum ihr Tattoo ein Schritt in die richtige Richtung sei: "Sie (Tattoos) sind tolle Gesprächsthemen. Mein Tattoo zwingt mich dazu, über meine Probleme zu reden und gleichzeitig, warum es überhaupt so wichtig ist, darüber zu sprechen. Ihr wärt überrascht, wie viele Menschen, die ihr kennt, mit Depressionen, Ängsten oder anderen psychischen Krankheiten zu kämpfen haben. Ich bin vielleicht nur eine Person, aber eine Person kann eine andere retten... und letztendlich ist das alles, was ich möchte."
Ihr Ziel hat Bekah Miles auf jeden Fall erreicht. Der Facebook-Post mit ihrem zweideutigen Tattoo wurde bereits fast 400.000 Mal mit 'Gefällt mir' markiert und 321.000 Mal geteilt. Ihre Botschaft scheint ebenfalls viele Zuhörer zu finden. Der Lohn für Bekahs offenes Bekenntnis zu ihrer Depression ist viel positives Feedback - und die Kommentare von vielen Menschen, die klar machen, dass die 20-Jährige nicht alleine ist.