Tiger King: Die krasseste Netflix-Doku aller Zeiten?
Der Hype um "Tiger King" über den Privatzoo-Besitzer Joe Exotic ist derzeit riesig. Warum die Netflix-Doku die vielleicht krasseste des Streamingdienstes ist.
Netflix hat einige True Crime-Geschichten im Repertoire. Die "Ted Bundy Tapes", "American Crime Story: The People vs. OJ Simpson" und "The Assassination of Gianni Versace" sind nur einige wirklich gut gemachte Dokumentationen und Serien, die auf wahren Verbrechen basieren. Mit "Tiger King" ist eine weitere dazu gekommen - doch die ist so ganz anders, als alles, was bisher auf dem Streamingdienst lief.
Darum geht es in "Tiger King"
Bei Netflix heißt die Doku "Großkatzen und ihre Raubtiere" und wird so beschrieben: "In dieser wahren Geschichte über einen Auftragsmord in der bizarren Unterwelt der Raubkatzenzucht schlägt ein Zooeigentümer gehörig über die Stränge."
Nun, so kann man das, was Joe Exotic (der bügerlich Joseph Maldonado-Passage heißt) gemacht hat, auch vorsichtig ausdrücken.
In sieben Episoden erzählt Netflix die Geschichte von verschiedenen Wildtier-Fans aus den USA, darunter ist auch Joe Exotic. Markenzeichen: 80er-Jahre-Frisur, Schnauzbart, Hawaiihemden. Der selbsternannte "Tiger King" fällt auch optisch auf. Vor allem aber durch das, was er tut: Joe Exotic betreibt einen Privatzoo mit Löwen, Tigern und Bären in Oklahoma. Das wäre in Deutschland nicht möglich, in den Staaten drückt man da schon mal ein Auge zu.
Joe Exotic & Caroline Baskin: Tierquälerei und Mord
Carole Baskin ist Joseph Maldonado-Passages Erzfeindin. Die Tierschützerin setzt sich gegen die Wildtierzucht und den illegalen Handel ein und wirft Joe Exotic vor, seine Tiere zu quälen. So ganz unschuldig scheint Baskin allerdings auch nicht zu sein: Sie soll ihren zweiten Ehemann ihren Raubkatzen zum Fraß vorgeworfen haben und betreibt selbst einen Tierpark, in dem sie aber laut eigener Aussage Tiere vor dem Sterben rettet. Jahrelang streiten sich die beiden - auch in aller Öffentlichkeit. Dann reicht es Tiger King - er will Caroline Basken umbringen lassen.
Achtung, Spoiler: Tiger Joe sitzt aktuell und für die nächsten 22 Jahre im Gefängnis wegen des Auftragsmordes, der Tötung von Tigern und illegalem Handel.
"Tiger Joe": Völlig bekloppt oder total genial?
Die Netflix-Doku ist so skurril und absurd, dass man fast nicht glauben kann, dass sie wahr ist. Dabei kritisieren einige Medien, dass sich die Dokumentation in teilweise unterschiedlichen Handlungssträngen verliert. Joe Exotic erscheint am Ende schon fast als Anti-Held, der uns alle zum Lachen bringen soll. Hunderte Memes geistern durchs Netz und setzen den Tiger-Mann in Szene - aber hat der das überhaupt verdient?
Wahrscheinlich nicht. Aber wenn Joe Exotic und die Netflix-Doku gerade eines schaffen in dieser seltsam-schwierigen Zeit, dann ist es eines: unterhalten.
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