Sinnlichkeit

Was ist Tantra?

Tantra ist eine Lebenslehre, bei der es darum geht, den eigenen Körper besser kennenzulernen. Durch das "Hineinspüren"  und Fühlen des Körpers kann sich eine sinnliche Massage entwickeln - dies ist jedoch kein Muss. Erfahre hier mehr. 

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Tantra ist eine Lebenslehre aus Indien, die schon sehr früh im Mittelalter entstanden ist. Bei Tantra geht es darum, sich und den eigenen Körper besser kennenzulernen und den eigenen Bedürfnissen durch ein aufmerksames Hineinspüren besser zu folgen.

Besonders die sinnlichen Tantra-Massagen sind bekannt, die sind jedoch nicht alles, was die Tantra-Lehre ausmacht.

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Tantra: Was bedeutet das überhaupt?

Viele denken, dass es bei Tantra nur um Sex geht oder setzen die tantrische Lehre mit Kamasutra gleich. Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Es geht vielmehr um eine spirituelle Verbindung von Körper und Geist. Die Sexualität dient im Tantra bloß als Mittel zur Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis.

Deine Sexualität soll dein volles Potenzial entfalten und dein Bewusstsein erweitern. Es wird auf ausgefallene Sexstellungen verzichtet und auf Bewusstseinserweiterung gesetzt, die dich in einen Zustand von Ekstase bringen soll. Raum und Zeit sollen keine Rolle mehr spielen: Im Tantra darfst du es langsam angehen lassen - taste dich immer ein Stückchen weiter voran und finde dich selbst. 

Die Erregung soll so lange wie möglich gehalten werden und der Orgasmus so lange wie möglich hinausgezögert oder sogar ganz vermieden werden. Das klingt schwer, soll aber dein Sexleben revolutionieren! Du wirst Berührungen viel intensiver wahrnehmen. 

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Yoni und Lingam

Die Geschlechtsteile heißen im Tantra "Yoni" für das weibliche Geschlecht und "Lingam" für das männliche Geschlecht. Die Einbeziehung der Geschlechtsteile ist in einigen östlichen Behandlungs- und Massagetechniken üblich, denn hier haben viele wichtige Akupunktur- und Akupressurpunkte ihren Sitz - eine Lockerung und Massage des Bereichs kann zu positiven, gesundheitlichen Aspekten beitragen.

Die Konzentration im Tantra auf Yoni oder Lingam soll außerdem das Spektrum sexuellen Erlebens erweitern. Das Schöne dabei: Der Empfänger/die Empfängerin kann sich ganz dem Fühlen hingeben, ohne Leistungsdruck und ohne Erwartungen erfüllen zu müssen. Die Aneinanderreihung bestimmter Griffe und Streicheleinheiten bereiten puren Genuss. Anhänger des Tantra sprechen von einer Zirkulation der Energie. Durch eine tiefe Atemtechnik kann die lustvolle Stimulierung noch weiter unterstützt werden. 

Die tantrische Lehre verspricht, dass durch die Berührungen von Yoni oder Lingam eine innige Verbindung zur eigenen Seele und auch zur gebenden Partner hergestellt wird.

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Sinnliche Tantra-Massagen: Anleitung für Anfänger

Bei seriösen Tantra-Massagen geht es nicht um Sex, da die Massage immer nur einseitig ist. Es gibt einen Teil der "empfängt", der andere Teil gibt. Dabei wird der ganze Körper berührt, gestreichelt und sensibilisiert.

Die Stimulation der Geschlechtsorgane ist der Höhepunkt der Massage, das Erleben des Orgasmus ist allerdings nicht vordergründig das Ziel. Viel wichtiger ist die Erfahrung mit dem eigenen Körper und der eigenen Lust.

So bereitest du dich vor: Bevor du dich auf eine Tantra-Massage einlässt, schaffe einen Raum der Ruhe. Kerzenlicht, aromatische Düfte und eine angenehme Raumtemperatur sorgen für ein wohliges Umfeld. Auch die Massageöle wie etwa Jojoba-, Mandel - oder Kokosöl sollten im Vorhinein bereitgestellt werden. Alles, was man erst während der Massage suchen muss, stört das Ritual.

So geht’s: Die Tantra-Massage setzt sich aus insgesamt vier Schritten zusammen.

  1. Kontakt aufnehmen: Reines Händeauflegen soll dazu dienen, eine innere Verbindung aufzubauen und bei der Entspannung zu helfen. Der Partner legt sich auf den Bauch, während die Frau mit der flachen Hand seinen kompletten Körper von den Fußsohlen bis Hals entlang streift. Dabei immer schön auf eine gleichmäßige gemeinsame Atmung und auf warme Hände achten.
  2. Die sechs Schmetterlinge: Mit zarten Berührungen an der Rückseite des Körpers soll der Partner nun sensibilisiert werden. Jeweils einzeln entlang der Beine, der Arme und ab den Schulterblättern abwärts ganz langsam hinabstreichen. Jede dieser Bewegungen nennt sich "Schmetterling" und sorgt für ein erotisches Kribbeln am ganzen Körper.
  3. Die Öl-Massage: Dies ist der Mittelpunkt der Tantra-Massage. Wichtig dabei ist, dass man die Reihenfolge der zu massierenden Körperteile beachtet, um den Energiefluss zu begünstigen: Auf der Körperrückseite wären das Füße, Beine, Po, Rücken, Nacken und Hinterkopf. Auf der Vorderseite des Körpers fängt man wieder von oben an: Hände, Arme, Schultern, Gesicht, Brust, Bauch und Becken und erst ganz am Schluss Yoni und Lingam. Der ganze Körper wird dabei gleichmäßig in kreisenden Bewegungen mit den Ölen massiert. Die sieben Chakras werden so aktiviert und stimuliert. Dabei kann sich der Masseur auf den Partner setzen, aber auch seitlich Platz nehmen. Erst danach werden die Geschlechtsteile massiert, eine Anleitung für eine Yoni Massage oder eine Lingam-Stimulation findest du in unseren weiterführenden Artikeln.
  4. Die Chakras verbinden: Die Tantra-Massage endet mit der Verbindung der drei wichtigsten Chakras: dem Sexual-, Herz- und Stirn-Chakra alias Bauch, Herz und Kopf. Durch das Auflegen der Hand und der reinen Konzentration auf den Atem soll der Energiefluss begünstigt werden.

Am Ende der Tantra-Massage kannst du entscheiden, wie es weitergeht. Entweder die Stimulation wird bis zum Höhepunkt weitergeführt oder hier abgebrochen. Beim nächsten Mal wird die Lust noch intensiver verspürt. 

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