Bye-bye, Frizz!

Was tun gegen Frizz? Mit diesen Tipps bekommst du krauses Haar wieder in den Griff

Deine Haare kräuseln sich ständig? Dann hast du definitiv ein Problem mit Frizz! Wie Frizz eigentlich entsteht, wie du ihm vorbeugen kannst und welche Produkte den Anti-Frizz-Effekt versprechen, verraten wir dir. 

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Kräuselnde Haare im Winter sind keine Seltenheit. Aber auch im Sommer bei besonders hoher Luftfeuchtigkeit stehen uns die Haare oft zu Berge - das nervt! Wodurch Frizz verursacht wird? Feuchtigkeit! Aber vor allem, fehlende Feuchtigkeit. Wir erklären dir warum!

Übrigens: Vermutlich hat sich das englische Wort "Frizz" eingebürgert, weil es genauso scharf klingt, wie Frizz-Haar aussieht: krisselig, drahtig, abstehend. Dabei bedeutet das Wort einfach "Krause". Irreführend, denn nicht nur krausem Haar fehlt es an Glanz und Glätte, auch glatte Haare können Frizz haben.

Lies hier: Fliegende Haare: Was tun gegen elektrische Haare?

Was ist Frizz und wie entsteht er?

"Die Haar-Schuppenschicht liegt idealerweise glatt und dachschindelartig übereinander. Bei sehr trockenem Haar stehen die 'Dachschindeln' ab - so dringt Feuchtigkeit ein und 'pufft' das Haar auf", erklärt Frank Lin, wissenschaftlicher Leiter bei John Frieda.

Wer kaputtes Haar hat, ist also definitiv eher dazu veranlagt, Frizz zu bekommen. Die Haare trocknen aus und versuchen ihren Feuchtigkeitshaushalt wieder auszugleichen, indem sie Feuchtigkeit aufnehmen. Dringt Feuchtigkeit unter die beschädigte Schuppenschicht, plustert das Haar sich auf, die Haarstruktur verändert sich und das Haar kräuselt sich. 

Deshalb entsteht Frizz meist bei Temperaturschwankungen im Sommer und Winter, bei trockener Heizungsluft oder Regen. Auch schwüle Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit lassen uns ganz schnell die Haare zu Berge stehen.

Es gibt drei Frizz-Arten: Oberflächenfrizz betrifft nur die oberste Haarschicht bei meist glatten Haaren. Lockiges Haar hat die Krause oft in der ganzen Länge. Und bei Ansatz-Frizz stehen nachwachsende oder abgebrochene Haare in der Scheitelregion ab.

Grundsätzlich spielt die Haarstruktur also aber keine Rolle. Jeder kann Frizz bekommen, sind die Haare trocken und kaputt.

Frizz bändigen: Diese Styling-Tipps helfen gegen krauses Haar

Kann man Frizz wegpflegen? Ja! Mit der perfekten Pflege für dein krauses Haar lassen sich die lästigen abstehenden Härchen wieder bändigen. Aber nicht nur auf die richtige Pflege kommt es an. Auch deine Styling-Routine mit gewissen Haar-Tools kann zu Frizz führen. Wir verraten dir hilfreiche Tipps, mit denen du endlich "Bye-bye Frizz!" sagen kannst!

Anti-Frizz-Produkte beim Haare waschen benutzen

Da trockenes Haar das Frizz-Grundübel ist, hilft es, das Haar schon bei der Wäsche mit viel Feuchtigkeit und Proteinen zu versorgen. Kostet etwas Zeit und Mühe, bringt aber wirklich etwas: Greife zu speziellen Anti-Frizz-Produkten wie Shampoos ,Conditioner (in harmloseren Fällen) und Haarmasken (bei starkem Frizz).  Diese versorgen das trockene Haar mit viel Feuchtigkeit! Conditioner und Masken Strähne für Strähne einmassieren und mindestens fünf Minuten einwirken lassen.

Anti-Frizz-Tipps für die Haarpflege

Nach der Haarwäsche kannst du deine krausen Haare zusätzlich mit Anti-Frizz-Produkten pflegen. Hier bietet sich eine Leave-in-Pflege in Form von einem Anti-Frizz-Serum, einem Anti-Frizz-Spray oder eine Anti-Frizz-Creme an.

Auch Haaröle helfen dabei die Schuppenschicht zu versiegeln. Gebe die Produkte ins handtuchtrockene Haar, denn während du dir mit Handtuch-Turban die Zähne putzt, formt sich schon der Frizz. Hast du lockiges Haar, nutze am besten Anti-Frizz-Shampoos und Pflegeprodukte, die speziell für deine Haarstruktur geeignet sind, da lockige Haare stets anfälliger für die Krause sind. 

Erfahre mehr: Öl für die Haare: Diese 3 Öle lassen dein Haar schneller wachsen

Vermeide Hitze!

Um zu verhindern, dass deine Haare austrocknen, solltest du häufiges Haarewaschen unbedingt vermeiden. Auch starke Hitze führt zu trockenen, brüchigen Haaren. Achte darauf, dass du deine Mähne nicht zu lange direkter Sonneneinstrahlung aussetzt. Ein UV-Schutz-Spray für die Haare schützt!

Natürlich föhnen, glätten, locken oder wellen wir unsere Haare auch verdammt gern. Dabei kommen Styling-Tools zum Einsatz, die mit verdammt hohen Temperaturen arbeiten! Achtung, dadurch trocknen die Haare extrem schnell aus! Um Frizz-Alarm zu vermeiden, schütze deine Haare, indem du ein Hitzeschutzspray vor dem Styling aussprühst. 

Am besten ist es, wenn du die Verwendung von Hitze-Tools stark reduzierst. Haare über eine Rundbürste zu föhnen bringt zwar zunächst einen glatten, shiny Look, jedoch ist das Föhnen langfristig eher kontraproduktiv bei der Bekämpfung von Frizz. 

Tipps gegen elektrische Haare

Auch eine statische Aufladung der Haare kann krauses Haar bedingen. Um gegen abstehende Haare anzugehen, eignen sich antistatische Materialen wie Seide oder Satin. Haargummis aus diesem Material verhindern Reibung, sodass die Haaroberfläche intakt bleibt. Ein Kissenbezug aus Seide verhindert krauses Haar im Schlaf! 

Brauchst du eine SOS-Notfall-Lösung für deine zu Berge stehenden Haare? Dann solltest du dir diesen Trick unbedingt mal anschauen:

Anti-Frizz-Wunder: Die richtigen Handtücher und Bürsten

Wusstest du, dass herkömmliche Frottee-Handtücher deinem Haar schaden? Rubbelst du deine feuchten Haare mit dem Handtuch trocken, wird die Schuppenschicht aufgeraut. Das Resultat: Krauses Haar! Besser ist es, ein Mikrofaser-Handtuch oder -Haarturban, die sanft zum Haar sind, zu verwenden. 

Um Frizz zu bändigen, eignet sich nicht jede Bürste. Viele schaden dem Haar sogar zusätzlich und können sich ebenfalls statisch aufladen. Zum Entwirren von feuchtem sowie trockenem Haar kannst du beispielsweise besser zu Bürsten wie dem Tangle Teezer greifen!

Frizz-frei mit Locken: So geht's!

Bei Locken gilt: So wenig wie möglich anfassen! Am besten nur unter der Dusche kämmen, danach mit den Fingern entwirren, Styling-Produkt einkneten und lufttrocknen lassen - maximal mit einem Diffuser föhnen. Tipp: Kringel nur wenige Strähnen im Deckhaar um einen Lockenstab, so sehen die gesamten Locken sofort gebündelter aus.

Haaraccessoires bei Regen tragen

Sobald die Haare (Luft-)Feuchtigkeit ausgesetzt sind, entsteht wieder Frizz. Bei Regen also immer Mütze tragen, um krauses Haar zu vermeiden. Ein Regenschirm allein reicht nicht, denn unterm Schirm sammelt sich Feuchtigkeit. Frizzcreme über den Tag immer wieder in den Händen verreiben und durch die Haarlängen fahren. Auch alkoholfreies Haarspray hilft, die Haaroberfläche zu versiegeln.

Anti-Frizz-Treatment: Profi-Glättung beim Friseur

Eine von vielen professionellen Glättungsbehandlungen, die bis zu zehn Wäschen lang glatteres Haar versprechen, ist das "Discipline"-Treatment beim Kérastase-Friseur (Dauer: ca. 1, 5 Stunden, Kosten: 45 Euro). Dabei werden die Haare in zwei Durchgängen gewaschen und mit Pflegecreme bestrichen, deren Wirkstoffe mithilfe eines Glätteisens tief ins Haar dringen.

Unser Test-Ergebnis: An Tag 1: Großartig. Nach der ersten Wäsche: nicht mehr so glatt, aber Superglanz. Nach der 7. Wäsche war der Ursprungszustand wieder da - aber trotzdem: Die Sache lohnt sich!

Hausmittel gegen krauses Haar: Das sind die besten natürlichen Mittelchen gegen Frizz

Um die Schuppenschicht des krausen Haares zu reparieren und es mit reichlich Feuchtigkeit zu versorgen, kommen auch einige natürliche Hausmittel für die Haarpflege in Frage.

Die drei besten Hausmittel um krauses Haar zu bändigen, haben wir hier einmal für dich aufgelistet:

  • Apfelessig: Mische 1/2 Tasse Wasser mit einer halben Tasse Apfelessig. Gebe die Mischung beispielsweise in eine Sprühflasche und verwende sie nach dem Haare waschen als Spülung. Die Anwendung kannst du alle 1-2 Wochen wiederholen.  Apfelessig hat einen hohen Säuregehalt, der das Haar glättet und für Glanz sorgt.

  • Sprudelwasser: Spüle dein krauses Haar nach jeder Haarwäsche mit kohlensäurehaltigem Wasser aus. Der niedrige pH-Wert hilft gegen die Krause und macht deine frizzigen Haare nach mehreren Anwendungen viel weicher.

  • Olivenöl: Ein wahres Wunder-Hausmittel! Olivenöl enthält viele reichhaltige Vitamine und Antioxidantien, die dabei helfen kaputtes Haar von innen wieder aufzubauen. Für das Olivenlöl-Treatment einfach etwas Olivenöl erwärmen und anschließend in den Haaransatz und die Kopfhaut einmassieren. Lasse die Olivenöl-Maske anschließend für circa 30 Minuten einwirken. Wickle dir am besten einen Handtuch oder einen Haarturban um. So wird die Wärme auf der Kopfhaut gesteigert und die Feuchtigkeitsaufnahme der Haare angeregt. Wasche das Öl anschließend mit kaltem Wasser und einem Shampoo deiner Wahl aus. 

Mehr über die Wirkung des Hausmittels Olivenöl liest du hier: Olivenöl für die Haare: Die besten Produkte für gesundes Haar

Artikelbild und Social Media: Christian Horz/iStock