Wespe mit gigantischem Riesenstachel entdeckt
Finnische Biologen haben im südamerikanischen Amazonas-Gebiet eine Schlupfwespe mit einem ungewöhnlich langen Stachel entdeckt: Er ist mehr als vier Millimeter lang.
Wespen sind im Sommer ziemlich nervig, zumal ein Stich für einige Menschen eine allergische Reaktion auslösen kann, die in seltenen Fällen sogar zum Tod führt. Von der neuen Wespenart, die Forscher von der Universität Turku im Amazonas entdeckten, möchte man wohl erst recht wegrennen: Die Clistopyga crassicaudata, eine Art der Schlupfwespen, hat einen Stachel, der 4 Millimeter misst. Das Tier selber ist nur 10 Millimeter groß, der Stachel nimmt also fast die Hälfte des Körpers ein. Hier kannst du dir die Wespe mit dem langen Stachel ansehen.
"Ich habe lange Zeit tropische Parasitoidwespen studiert, aber so etwas habe ich noch nie gesehen", sagt Forscher Ilari Sääksjärvi, der mit seinem Team insgesamt sieben neue Wespenarten im südamerikanischen Amazonas-Gebiet entdeckt hat. Doch nur ein Insekt hatte einen derart langen Stachel.
Wie gefährlich ist die neue Wespenart?
Gefährlich ist die neue Wespenart in erster Linie für andere Insekten im Amazonas. Parasitoidwespen legen ihre Eier mit Hilfe des Stachels bevorzugt auf Spinnen oder anderen Tieren ab. Die Larven fressen den Wirt dann auf. Ihren überlangen Stacheln nutzen die Insekten aber natürlich auch, um Beute lahmzulegen. Professor Sääksjärvi erklärt es genauer in einer Fachzeitschrift: "Alle weiblichen Wespen, wie Bienen und Hornissen, haben einen Stachel, um Gift zu injizieren oder Eier zu legen. Die parasitoiden Wespen haben in der Regel einen langen Legeständer, um Eier zu legen, um beispielsweise die Wirtstiere, die in einem Baum leben, zu erreichen. Mit dem Ovipositor* wird das Ei entweder auf oder innerhalb des Wirts platziert und, da es auch als Stachel wirkt, kann die weibliche Wespe Gift in den Wirt injizieren, um es zu lähmen."
Hoffen wir mal, dass die neue Wespenart nicht nach Europa eingeschleppt wird...
*weiblicher Eiablageapperat
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