Wie schädlich sind Tattoos? Wenn die Farbe auf Wanderschaft geht
Tattoos sind voll im Trend. Doch wie schädlich ist der Körperschmuck? Was passiert, wenn die Farbe durch den Körper wandert? Warum du deine Lymphknoten mit tätowierst und was du über die Risiken eines Tattoos wissen solltest.
Wer sich eine blaue Blume auf den Arm tätowieren lässt, trägt sie für immer mit sich. Und damit meinen wir wirklich für immer – selbst, wenn man das Tattoo per Laser wieder entfernen lässt, tragen wir es immer noch in uns. Genauer gesagt in unseren Lymphknoten.
Das hat das Bundesinstitut für Risikobewertung bereits 2017 in einer Studie herausgefunden. Untersucht wurde dabei, inwieweit sich die Farbpigmente einer Tätowierung im Körper ansammeln. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.
Wer denkt, ein Tattoo ist nur oberflächlich, irrt. Denn die Farbe wandert durch den gesamten Körper. Grund dafür ist eigentlich ein gesundes Abwehrsystem.
Warum Tätowierte bunte Lymphknoten bekommen
Zunächst werden die Farbpigmente beim Tätowieren tatsächlich nur in die oberste Hautschicht etwa 3mm tief ins Gewebe gestochen. Das Problem: Unser Körper mag keine ungebetenen Gäste. Die Farbpartikel empfindet er als Fremdkörper.
Dementsprechend versuchen Abwehrzellen die Farbe abzutransportieren. Das Tattoo bleibt zwar oberflächlich bestehen, doch winzige Farbpigmente gehen auf Wanderschaft durch den Körper und lagern sich in den Lymphknoten ab.
Daher haben tätowierte Menschen tatsächlich oft Lymphknoten in der Farbe ihres Tattoos. Welche Auswirkungen diese Ansammlungen für die Gesundheit haben, ist nicht abschließend geklärt. Die Toxizität, also wie giftig die Partikel sind, hängt immer von der chemischen Struktur und Verunreinigung der Farben ab.
Damit das Tattoo nicht allzu schädlich wird, ist es also umso wichtiger, einen Wert auf qualitativ hochwertige Farben zu legen. Zu beachten gilt zudem, dass manche Farben allergische Reaktionen auslösen können, wenn sie beispielsweise Nickel enthalten. Insbesondere rötliche Töne werden häufiger mit Allergien in Verbindung gebracht. Manche Bestandteile (z.B. Nickel und Chorm) können auch krebserregend sein.
Fest steht: Ein Tattoo geht unter die Haut – und zwar viel tiefer als bisher gedacht. Inwieweit die Farbpigmente auch auf innere Organe übergehen können und welche gesundheitliche Gefahr von ihnen ausgeht, gilt nun zu erforschen.
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