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Zu viel Lakritz ungesund? Ab dieser kleinen Menge kann es schädlich sein

Ab wann ist Lakritz ungesund? Eine bestimmte Zutat macht die Süßigkeit schon ab wenigen Gramm schädlich.

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Lakritz ist zweifelsohne die umstrittenste Süßigkeit – entweder man hasst sie oder man liebt sie. Nicht umstritten ist die Tatsache, dass zu viel Lakritz ungesund ist. Die Menge, ab der gesundheitliche Schäden entstehen können, überrascht.

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Zu viel Lakritz ist ungesund: Nicht mehr als 50 g am Tag

Das Wichtigste vorweg: Wissenschaftler*innen haben in unterschiedlichen Studien herausgefunden, dass Lakritz bereits in geringen Mengen ungesund ist. Pro Tag sollten nicht mehr als 50 g verzehrt werden.

Warum Lakritz ungesund sein kann

Der Grund, warum Lakritze ungesund werden kann, ist ein bestimmter Inhaltsstoff: Süßholzextrakt. Das Süßholzextrakt wird aus den Wurzeln des echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra) gewonnen und enthält Glycyrrhizin. Das wiederum hat eine 50-fach höhere Süßkraft als Zucker. Beim Verstoffwechseln von Glycyrrhizin entsteht Glycyrrhitinsäure im Körper, die negativ in den Mineralstoffhaushalt eingreift.

Nimmt ein Mensch regelmäßig größere Mengen an Glycyrrhizin zu sich, kann sich der Blutdruck dauerhaft erhöhen, während gleichzeitig Muskelschwäche und Wassereinlagerungen im Gewebe auftreten.

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Warnhinweise: Lakritz muss gekennzeichnet werden

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät dazu, nicht mehr als 100 mg Glycyrrhizin pro Tag zu konsumieren. Das entspricht etwa 50 g Lakritz. Dieser Grenzwert gilt auch in der Europäischen Union als nicht gesundheitsschädlich. Ab einer Menge von 200 mg Glycyrrhizin pro Tag – also 100 g Lakritz – können bereits Symptome wie Bluthochdruck und Muskelschwäche auftreten.

In der EU gelten laut Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) bestimmte Kennzeichnungsvorschriften für Lakritz. So müssen Lakritz-Produkte mit einem Glycyrrhizin-Gehalt von über 200 mg pro 100 g als "Starklakritz" ausgewiesen sein. Produkte, die mindestens 400 mg Glycyrrhizin pro 100 g enthalten, müssen den Vermerk "Enthält Süßholz – Menschen, die an Bluthochdruck leiden, sollten übermäßigen Konsum vermeiden" tragen.

Lakritz: So viel Glycyrrhizin steckt drin

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat im Jahr 2017 eine kleine Stichprobe durchgeführt, um den Glycyrrhizin-Gehalt in Lakritz-Produkten zu testen. Untersucht wurden 46 Proben Lakritz, Lakritzkonfekt und lakritzhaltige Zuckerwaren von 16 unterschiedlichen Herstellern.

Die Ergebnisse im Überblick:

  • Laut Zutatenliste enthielten die Lakritz-Erzeugnisse zwischen 3 % und 8,5 % Süßholzsaft bzw. Süßholzextrakt

  • Der maximale Glycyrrhizin-Gehalt betrug 133 mg/100 g

  • Die kleinste analysierte Konzentration betrug 5,1 mg/100 g

  • Bei zwölf Proben lag der Glycyrrhizin-Gehalt zwischen 10 und ca. 50 mg/100 g

  • 32 Proben wiesen Glycyrrhizin-Konzentrationen zwischen 50 und 100 mg/100 g auf

  • Der Mittelwert aller untersuchter Proben ergab 80,1 mg/100 g

Obwohl es sich hierbei um eine lediglich kleine Stichprobe handelt, zeigt sie beispielsweise, dass der durchschnittlich enthaltene Glycyrrhizin-Gehalt mit 80,1 mg unter den empfohlenen 100 mg Glycyrrhizin pro Tag liegt.

Zu viel Lakritz ungesund: Expert*innen warnen seit Jahrzehnten

Immer wieder werden weit verbreitete Gesundheitsmythen einem Check unterzogen, um zu überprüfen, ob sie wirklich stimmen – etwa, ob Kaffee dem Körper Wasser entzieht. Dass zu viel Lakritz ungesund ist, ist allerdings kein Mythos.

Der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der Europäischen Union riet bereits 1991 dazu, nicht mehr als 100 mg Glycyrrhizin pro Tag – also 50 g Lakritze – zu verzehren. Das Bundesinstitut für Risikobewertung untermauerte diese Warnung 1999 in einer Pressemitteilung noch einmal.

Wer sich unsicher, aber ein Fan von Lakritz ist, sollte Rücksprache mit seiner Hausärztin/seinem Hausarzt halten.

Im Video erfährst du mehr über eine iranische Studie, die eine heilvolle Wirkung von Lakritz genauer untersucht hat!

Artikelbild & Social Media: titoslack/iStock