Alltagstipps

5 Tipps gegen Lebensmittel-Verschwendung, die du garantiert noch nicht kanntest

Verwenden statt verschwenden! Wie einfach du der Lebensmittel-Verschwendung gegensteuern kannst, liest du hier.

Symbolbild Lebensmittelverschwendung: Container voll von Obst, Gemüse, Backwaren
Foto: Roman Mykhalchuk/iStock
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Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jedes Jahr entsorgt. Es wird Zeit, gegenzusteuern. Die Initiative foodsharing zeigt, wie einfach das geht.

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Kampf gegen Lebensmittel-Verschwendung in Hamburg

Ob sich wohl bei diesem Hamburger Schmuddelwetter vormittags um elf Uhr jemand hierher begibt? Oh ja! Im Minutentakt steuern Menschen im Eimsbütteler Wohnviertel schnurstracks den schmalen Schacht zwischen zwei Mietshäusern an, wo zwei große Kühlschränke und ein Holzschrank für Lebensmittel stehen.

Diese sogenannten Fairteiler, von denen es mittlerweile 1296 bundesweit gibt, und aus denen sich jeder unverdorbene Lebensmittel nehmen oder solche hineinlegen darf. Organisiert und gewartet von der Initiative foodsharing. Darüber hängt für alle sichtbar die Tafel mit den Regeln für den Gebrauch.

Als Erstes schaut eine ältere Dame, was es heute so gibt, zieht vorsichtig ein Bündel Dill heraus, betrachtet es, überlegt und packt die Kräuter verlegen in ihren Einkaufsbeutel. Ein junger Mann wartet, bis sie geht, checkt hektisch, was es gibt, und klappt enttäuscht alle Türen wieder zu. Außer einem Strunk Staudensellerie war nichts mehr da.

Hier findest du detaillierte Infos über die Initiative foodsharing und wie du selbst aktiv werden kannst:

Früher wusste man den Wert von Lebensmitteln noch zu schätzen

Da kommt Merle (39) wie gerufen mit einem großen Karton auf ihrem Gepäckträger, gefüllt mit Brokkoli, eingeschweißten Baguettes, einigen Bechern Sahne und verschiedenen vegetarischen Produkten. „Alles aus Supermärkten, die mit uns kooperieren“, sagt die Literaturwissenschaftlerin, die seit 2014 bei foodsharing dabei ist.

Merle ist eine von aktuell 162.836 ehrenamtlichen Foodsavern und rettet Lebensmittel, die sonst von Geschäften entsorgt würden. Sie fährt mit dem Rad zum Abholen, bestückt die Fairteiler in ihrer Nähe, sieht, ob die Lebensmittel darin noch genießbar sind, und hält die Schränke sauber.

„Alles prima“, befindet sie hier. Da kommt eine Frau mit einer Ladung Fladenbrote, Croissants und Sesamkringel, stellt sie samt Karton und Plastikhandschuhen zum Entnehmen in den Holzschrank. Kurzes Nicken, weg ist sie. Keine Erklärung, woher die Backwaren kommen, keine Erwartung von Dankbarkeit. „Die Abgabe ist bedingungslos“, erklärt Merle.

Die gespendeten Lebensmittel sind für alle!

Niemand bekommt für sein Essen Geld, niemand bezahlt. Die Lebensmittel seien auch nicht primär für Bedürftige, sondern für alle. Es gehe ums Vermeiden von Verschwendung. Denn je mehr Menschen Lebensmittel teilen, desto weniger landen im Müll.

„Es gibt genug Essen für alle, nur wird es falsch verteilt. Es wird ein Überschuss produziert, dadurch so viel weggeschmissen, sogar Tiere werden geschlachtet, deren Fleisch nicht gegessen wird. Neben der Ungerechtigkeit belastet dieses System das Klima“ erklärt Merle.

Wie man in kleinen Kreisen besser macht, was die Wirtschaft groß vermasselt, zeigt das simple System der Initiative: Habe ich vor einer Reise noch Lebensmittel, die verderben würden, bringe ich sie an eine Fairteilerstelle.

Darüber hinaus können angemeldete foodsharing-Mitglieder auf die Website sogenannte Esskörbe stellen, mit Angaben über die Lebensmittel, die ein anderes Mitglied anklicken und zu Hause abholen kann. „Das läuft richtig gut“, sagt Merle. „An die 1150 Esskörbe werden jede Woche online gestellt.“ Sorgsames Konsumieren und Teilen.

Verwenden statt verschwenden. Eine nicht ganz neue Erkenntnis, die frühere Generationen ganz natürlich gelebt haben. Hasenbrot, Reste-Essen, Kuchen von gestern vom Bäcker. Auf dem Land sieht man hin und wieder Kisten mit Obst am Feldrand stehen – nicht weil es schlecht ist, sondern übrig und einfach zu schade zum Wegschmeißen.

Was kann ich selbst tun?

  • Regional einkaufen mithilfe von Saison-Kalendern

  • Unperfekte Lebensmittel (krumme Gurken, kleine Äpfel) kaufen, die sonst im Müll landen

  • Kühlschrank sortieren: neue Lebensmittel nach hinten, ältere und angebrochene nach vorn

  • Essen teilen: Über Communitys wie Foodsharing, Facebook-Gruppen oder regionale Initiativen vernetzen und übrig gebliebenes Essen verteilen.

  • Zu viel gekocht? Online über nebenan.de können Lebensmittel unter Nachbarn verteilt und getauscht werden

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