10 Fragen, die sich Paare nach einem Seitensprung stellen sollten
Nach dem Seitensprung: Wollen wir unsere Liebe retten?
Mit diesen 10 Fragen finden Sie es heraus!
Ein Seitensprung tut furchtbar weh und es ist mehr als verständlich, wenn der betrogene Beziehungspartner im ersten Moment des Schmerzes die ganze Beziehung beenden und den betrügenden Partner nie mehr wiedersehen will. Doch wenn eine Liebe vielleicht schon viele Jahre alt ist, wenn viele gemeinsame Erinnerungen an wunderschöne Momente im Raum stehen, wenn Kinder und Besitztum ein Paar aneinanderbinden, dann wird jedes Paar früher oder später Zweifel bekommen. Vielleicht lässt sich die Beziehung trotz Seitensprung retten? Klarheit können die 10 Fragen für Paare nach dem Seitensprung von Dr. Janis Abrahms Spring bringen:
Die Paartherapeutin und Psychologin Dr. Janis Abrahms Spring wendet sich in ihrem Buch „Nach dem Seitensprung“ (mvg Verlag) nicht nur an die Betrogenen, sondern hilft den Fremdgeher die bestehende Beziehung zu überdenken und die richtigen Konsequenzen aus einer Affäre zu ziehen.
Hier stellt und erklärt sie 10 Fragen, die sich Paare nach einem Seitensprung stellen sollten um festzustellen, ob sie ihrer Partnerschaft noch eine Chance geben oder sie besser beenden.
"Lassen Sie uns zehn übliche Bedenken ansehen, mit denen Männer und Frauen nach einem Seitensprung zu kämpfen haben. Einige sind für den verletzten Partner relevant, andere für den untreuen Partner. Die meisten treffen auf beide zu.
- „Können wir, nachdem so großer Schaden angerichtet wurde, jemals wieder zusammenkommen?“
- „Wie kann ich nach deiner Untreue darauf vertrauen, dass du nicht wieder fremdgehen wirst?“
- „Können wir uns beide so ändern, dass es etwas nützt? Oder passen wir etwa grundsätzlich nicht zusammen?“
- „Ja, du bist dabei, dich zu ändern, um unsere Beziehung zu retten, aber werden diese Änderungen dauerhaft sein und sind sie ernst gemeint?“
- „Willst du wirklich mich behalten oder das Gesamtpaket (finanzielle Sicherheit, ein intaktes Zuhause, gemeinsame Kindererziehung)?“
- „Sind meine Gründe zu bleiben ausreichend?“
- „Sollten wir wegen der Kinder zusammenbleiben?“
- „Nach dem zu schließen, was du getan hast, hast du mich wohl nicht mehr geliebt, was spricht also dafür zusammenzubleiben?“
- „Ist es nicht ein Fehler, wenn ich zu liebevoll bin, zu viel Zeit mit dir verbringe, bevor ich wirklich weiß, dass ich mit dir einen Neuanfang wagen will?“
- „Werde ich mich nicht besser für oder gegen meine Geliebte/meinen Liebhaber entscheiden können, wenn wir mehr Zeit zusammen verbringen?“
Es sollte Ihnen helfen, eine fundiertere, besser überlegte und Sie selbst aufwertende Entscheidung über eine Trennung oder das Zusammenbleiben zu treffen, wenn Sie alle diese Sorgen schonungslos und genau betrachten.
Sorge Nr. 1 (für Paare): „Können wir, nachdem so großer Schaden angerichtet wurde, jemals wieder zusammenkommen?“
Nach einem Seitensprung ist es normal anzunehmen, dass die verloren gegangene Liebe und das einmal zerstörte Vertrauen nie wieder zurückgewonnen werden können. Wozu ich Sie heute jedoch auffordere, ist, Ihr gemeinsames Leben nicht anhand der heutigen Gefühle zu beurteilen, sondern danach, welche Gefühle Sie in der Vergangenheit hatten. Blicken Sie zurück. Waren Sie jemals glücklich oder einander innig verbunden? Können Sie sich daran erinnern, was Sie zueinander gezogen hat, als sie sich umworben haben? Wenn Ihre Anfangszeit gut war – das heißt, wenn Sie beide versucht haben, Konflikte konstruktiv zu lösen, wenn Sie sich gegenseitig geliebt haben und eine ähnliche Vorstellung von der Zukunft hatten, wenn der Sex für Sie beide befriedigend war und Sie genügend gemeinsame Aktivitäten geteilt haben -, besteht für Ihre Beziehung mehr Hoffnung, als Sie glauben. Wenn Sie jedoch wenig finden, worauf Sie aufbauen können - wenn Sie die Beziehung also selten als gut empfunden haben -, wird sie heute möglicherweise nicht zu retten sein.
Sorgen Nr. 2 (für verletzte Partner): „Wie kann ich nach deiner Untreue darauf vertrauen, dass du nicht wieder fremdgehen wirst?“
Es gibt natürlich keine wasserdichte Formel, um Ihr Risiko einzuschätzen, aber es gibt fünf Hinweise, die Anhaltspunkte liefern.
- Grundlegende Einstellungen: Ein erklärtes Bekenntnis zur Monogamie ist keine Garantie, aber wenn Ihr Partner Ihnen nicht einmal diese Versicherung liefern kann, die Sie brauchen, haben Sie weniger Grund, ihm zu vertrauen.
- Eine lange Geschichte von Lug und Trug: Ein Partner, der bereits mehrfach ein falsches Spiel getrieben hat, wird eher erneut lügen und betrügen als jemand, der nur einmal fremdgegangen ist.
- Die Fähigkeit, offen zu kommunizieren: Partner, die sich ihrer Bedürfnisse bewusst sind und im Geiste der Gegenseitigkeit und der Kompromisse darüber sprechen können, werden eher zu Hause bleiben und ihre Probleme aufarbeiten.
- Die Fähigkeit, Ihnen zuzuhören und Mitgefühl für Ihren Schmerz zu haben.
- Die Bereitwilligkeit, die Bedeutung des Seitensprungs eingehend zu prüfen und einen angemessenen Teil der Verantwortung dafür zu übernehmen.
Sorge Nr. 3 (für Paare): „Können wir uns beide so ändern, dass es etwas nützt? Oder passen wir grundsätzlich nicht zusammen?“
Wenn Sie annehmen, Ihr Partner sei der Falsche für Sie und könne sich nicht ändern, werden Sie die Beziehung wahrscheinlich abschreiben und sich nach jemand anderem umschauen. Um den Wahrheitsgehalt Ihrer Mutmaßungen zu testen, sagen Sie Ihrem Partner ganz genau, entweder von Angesicht zu Angesicht oder schriftlich, welche Veränderungen Sie brauchen, um sich geliebter, respektierter und umsorgter zu fühlen. Versuchen Sie, sich ohne Aggressivität oder Zwang auszudrücken, ohne Drohungen oder Ultimaten. Versuchen Sie auch, Ihre Anliegen positiv und nicht negativ zu formulieren, wirklich konkret, nicht allgemein.
Sorge Nr. 4 (für Paare): „Ja, du bist dabei, dich zu ändern, um unsere Beziehung zu retten, aber werden diese Änderungen dauerhaft sein und sind sie ernst gemeint?“
Sollte sich Ihr Partner weigern, sich in Dingen zu ändern, die für Sie wichtig sind, oder sollte er seine Versprechen nicht einhalten, wird es klug sein, wenn Sie Ihre Sachen packen und ausziehen. Wenn Sie jedoch sehen, dass er sich bemüht, sollten Sie Ihre Skepsis im Zaun halten, Ihr Misstrauen reduzieren und Ihrem Partner eine ehrliche Erfolgschance geben. Ihr Partner kann nur wieder in Ihr Leben eintreten, wenn Sie ihm die Türe öffnen.
Sorge Nr. 5 (für Paare): „Willst du wirklich mich behalten oder das Gesamtpaket?“
Es kann schmerzlich sein, dies zuzugeben, aber nach einem Seitensprung ziehen beide Partner das Gesamtpaket einander vielleicht tatsächlich vor. Keinesfalls jedoch lassen sich die Faktoren, durch die Sie voneinander angezogen werden, prozentual bestimmen. Sollten Sie sich darum bemühen, wieder eine innige Verbindung aufzubauen, werden Sie mit der Zeit wahrscheinlich sehen, dass Ihrer beider Leben auf Tausende verschiedene Arten miteinander verwoben sind und dass es weder möglich noch besser ist, die Person, als die Sie sich selbst bezeichnen, von dem Gesamtpaket zu trennen.
Sorge Nr. 6 (für Paare): „Sind meine Gründe zu bleiben ausreichend?“
Wenn Sie nur aus Schuldgefühlen, Angst oder Pflichtgefühl an der Beziehung festhalten, sollten Sie Ihre Entscheidung noch einmal überdenken oder sich auf ein Leben selbst auferlegter Einkerkerung vorbereiten.
Sorge Nr. 7 (für Paare): „Sollten wir wegen der Kinder zusammenbleiben?“
Eltern quälen sich wegen der Folgen, die eine Scheidung und die Aufspaltung der Familie auf ihre Kinder haben werden. Und das sollten sie auch. Es ist für Kinder besser, in einer geschiedenen Familie mit weniger Konflikten zu leben als in einer intakten Familie mit starken Konflikten. Bedenken Sie bei der Prüfung Ihrer Optionen, dass Sie nicht nur zwischen unglücklich verheiratet oder glücklich geschieden wählen können, sondern dass Sie auch die Möglichkeit haben, eine Ehe, die es wert ist, intakt zu halten, indem Sie Ihre Differenzen und Unzufriedenheiten aufarbeiten.
Sorge Nr. 8 (für verletzte Partner): „Nach dem zu schließen, was du getan hast, hast du mich wohl nicht mehr geliebt, was spricht also dafür zusammenzubleiben?“
Egal wie Sie sich fühlen, ob deprimiert oder wütend, Sie müssen Ihren Schmerz in einer Weise äußern, die es Ihrem Partner erlaubt, für Sie da zu sein – und die es Ihnen erlaubt herauszufinden, ob diese Person sich genügend für Sie interessiert, um Ihnen zuzuhören, und ob sie erwachsen genug ist, um für ihren eigenen Anteil an dem Problem die Verantwortung zu übernehmen.
Sorge Nr. 9 (für Paare): „Ist es nicht ein Fehler, wenn ich zu liebevoll bin, zu viel Zeit mit dir verbringe, bevor ich wirklich weiß, dass ich mit dir einen Neuanfang wagen will?“
Einige von Ihnen mögen der Meinung sein, sie sollen Abstand zu ihrem Partner halten und nicht zu liebevoll sein, bevor sie nicht sicher wissen, ob sie wieder mit ihm zusammenkommen wollen. Das Problem bei dieser Strategie ist, dass Sie damit garantiert einen noch tieferen Keil zwischen sich treiben werden. Wie können Sie erwarten, mehr positive Gefühle für jemanden zu entwickeln, wenn Sie es ablehnen, eine positivere Beziehung zu diesem Menschen zu pflegen?
Sorge Nr. 10 (für den untreuen Partner): „Werde ich mich nicht besser für oder gegen meine Geliebte/meinen Liebhaber entscheiden können, wenn wir mehr Zeit zusammen verbringen?“
Wenn Sie mit dem Seitensprung-Partner Zeit verbringen, erleichtert Ihnen das eine kluge Entscheidung nicht, es wird Sie dieser Person nur näherbringen. Wenn Sie prüfen wollen, wie stark die Beziehung zu Ihrem Partner ist, müssen Sie in diesen Partner investieren, auch wenn Ihre Gefühle für den Seitensprung-Partner weiterhin stark sind."
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Unsere Autorin: Paartherapeutin Dr. Janis Abrahms Spring