Liebeskummer

Jemanden loslassen, den man liebt: So fühlt es sich an - Erfahrungsbericht

Selbst die größte Liebe reicht nicht aus, wenn man sich selbst in der Beziehung schadet. In manchen Fällen muss man jemanden gehen lassen, obwohl man ihn liebt, um sich selbst wieder zu finden.

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Liebe ist mächtig. Sie durchströmt uns mit einem wundervollen Gefühl, das wir um alles in der Welt erhalten wollen. Wenn wir jemanden von ganzem Herzen lieben, stehen plötzlich andere Bedürfnisse, als unsere eigenen im Vordergrund. Solche Hingebung kann wunderschön, aber auch gefährlich sein, wenn man selbst darunter leidet. Denn in manchen Fällen kann man seinem Partner auch mit der stärksten Liebe nicht helfen. Dann heißt Liebe auch loslassen.

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Große Liebe gehen lassen: Erfahrungsbericht

Das musste eine Freundin von mir auf die harte Art lernen. Sie war die Art Mutter, Ehefrau und Mensch, die alles für ihre Umgebung tat – und sich selbst darüber hinaus gern einmal vergaß. Als sie mit ihrem späteren Ehemann zusammenkam, warnten viele ihrer Freundinnen sie. Er war älter, doch junggeblieben – im Nachhinein wahrscheinlich zu sehr – und lebte sein Leben in vollen Zügen. In vollen Zügen, das hieß in vielen Fällen auch Maßlosigkeit. Sein Leben bestand aus Freunden und Feiern – aber auch Alkohol und Drogen. Und es war genau diese Aufregung, die meine Freundin magisch anzog.

Sie waren in vieler Hinsicht ein tolles Paar. Sie teilten die gleichen Interessen und wurden zu einem perfekten Team. Vielleicht wären sie das sogar heute noch, wären nicht die Drogen gewesen. Ihre Beziehung entwickelte sich weiter. Sie heirateten, bekamen Kinder, meine Freundin wurde erwachsen. Doch ihr Mann blieb stehen. Während die meisten Menschen davon ausgehen – so auch meine Freundin – dass das Interesse an Parties und damit verbundenem Drogenkonsum mit dem Älterwerden automatisch nachlässt, war es bei diesem Mann leider nicht der Fall. Die Zeit verging, Kinder kamen, die Drogen blieben. Stets an seiner Seite: Meine Freundin.

Sie ließ ihn nicht im Stich, nahm ihre Pflichten als Ehefrau – in guten wie in schlechten Zeiten – sehr ernst, übernahm die Kinder während der nächtlichen Touren und entschuldigte ihren verkaterten Mann am nächsten Tag bei der Arbeit. Schon immer war sie ein aufopfernder Mensch. Für die Liebe ihres Lebens war sie bereit, nahezu alles zu tun.

Diese Ehe hielt jahrelang. Doch eines Tages hatte meine Freundin genug. Als ihr Mann mal wieder die Nacht unterwegs war, beschloss sie, sich zu trennen. Diese Entscheidung war nicht leicht. Doch sie blieb dabei.

Heute geht es nicht nur ihr, sondern auch ihrem Exmann besser. Denn nachdem sie die schmerzvolle Trennung langsam verkraftete, wurde ihr bewusst, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihrem Ehemann mit ihrem Verhalten schadete. Jahrelang entschuldigte und akzeptierte sie die Drogen, die Feierei, die Verantwortungslosigkeit – und unterstützte sie damit nur noch. Keine Liebe der Welt konnte ihren Mann retten – das schaffte erst die Trennung.

Manchmal muss man erst ganz unten angekommen sein, um alleine wieder aufstehen zu können. Erst mit der Trennung merkte ihr Mann, welches Ausmaß sein Konsum genommen hatte. Heute ist er der Ehemann, den meine Freundin sich gewünscht hat – doch für eine andere Familie. Sie selbst hat einen Weg für sich gefunden, mit dem sie selbst glücklich ist. Für ihre nächste Beziehung hat sie gelernt, sich nicht weiter aufzuopfern - und dass Liebe manchmal auch heißt, jemanden gehen zu lassen.

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