Angela Merkel verteidigt Joshua Kimmich – dann sagt sie DAS
Joshua Kimmichs Nein zur Corona-Impfung beschäftigt sogar Angela Merkel. Die Bundeskanzlerin stichelt gegen den Fußballer.
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Kaum jemand kann Spitzen so charmant und dennoch gezielt setzen wie die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (67). Das merkt jetzt auch Fußballer Joshua Kimmich (26).
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Angela Merkel verteidigt Joshua Kimmich – zunächst
Im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" zeigte sich: Dass sich Joshua Kimmich derzeit nicht impfen lassen möchte, ist bis ins Kanzleramt vorgedrungen. Der FC-Bayern-Star hatte mit seinen Äußerungen eine kontroverse Diskussion losgetreten und wird seitdem von Impfskeptikern gefeiert und von Impfwilligen beschimpft. Besonders überraschend war Kimmichs Nein zur Impfung, weil der Sportler im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinem Kollegen Leon Goretzka die Spendenaktion "WeKick Corona" unter dem Motto "Weil Gesundheit über allem steht, ist Solidarität notwendig" ins Leben gerufen hatte. Im Rahmen dieser Aktion steht Joshua Kimmich auch für das Ziel ein, dass "überall auf der Welt ausreichend Impfstoff verabreicht werden kann":
Auf den Skandal angesprochen, gibt sich Angela Merkel, die gerade ihre letzten Tage als Bundeskanzlerin erlebt, anfangs diplomatisch: "Zunächst einmal ist ein Profifußballer auch ein Bürger, der in einem Land ohne Impfpflicht das Recht hat, sich nicht impfen zu lassen."
Mutti teilt gegen Kimmich aus
Nach dem anfänglichen Verständnis bringt Angela Merkel dann aber doch eine Spitze gegen Joshua Kimmich. "Interessant sind ja die Argumente, mit denen er seine Entscheidung begründet", lächelt Merkel, "denn es gibt auf seine Fragen und Zweifel sehr gute Sachargumente, die allgemein verfügbar sind."
Wo sie Recht hat… Denn Joshua Kimmich erklärte sein Nein zur Corona-Impfung damit, dass er "fehlende Langzeitstudien" abwarten wolle, um das Risiko einer Impfung einschätzen zu können. Sofort betonten Expertinnen und Experten deutschlandweit, dass der Begriff Langzeitstudie nicht bedeute, dass Nebenwirkungen plötzlich nach einigen Jahren auftreten könnten und dies in Studien untersucht werden müsse.
"Impfung ist keine tickende Zeitbombe"
Marc Raschke, Sprecher des Dortmunder Klinikums, erläuterte beispielsweise bei Twitter:
Der Begriff Langzeitstudie bezieht sich dem Experten zufolge auf eine langwierige Datenerhebung und nicht auf mögliche Nebenwirkungen.
Prof. Carsten Watzl, Immunologe am Dortmunder Leibniz-Institut und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, machte es im Interview mit der "Deutschen Presse-Agentur" noch deutlicher: "Nebenwirkungen einer Impfung treten immer innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auf." Er betont weiter:
Kimmich, ein "sehr reflektierter Fußballer"
Was man Joshua Kimmich allerdings zugute halten kann: Der Bayern-Star hat lediglich betont, sich momentan noch unsicher zu sein. Er hat die Corona-Impfung an sich nicht verteufelt. "Es ist sehr gut möglich, dass ich mich noch impfen lasse", sagte der Sportler im Interview bei "Sky".
Das hofft auch Angela Merkel, die dann doch noch versöhnliche Worte findet: "Vielleicht macht sich Joshua Kimmich darüber ja noch Gedanken. Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt."