Furcht vor der Finsternis

Angst im Dunkeln: Ursachen, Anzeichen und Behandlung von Achluophobie

Angst im Dunkeln kennen wohl die meisten Menschen. Bei einigen ist die diffuse Angst vor der Dunkelheit aber extremer als bei anderen - und bleibt auch im Erwachsenenalter. Dieses Phänomen nennt sich Achluophobie.

Angst im Dunkeln wird in der Fachsprache Achluophobie genannt. (Symbolbild)
Angst im Dunkeln wird in der Fachsprache Achluophobie genannt. (Symbolbild) Foto: gpointstudio/iStock
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Eigentlich ist es etwas, was wir meist mit Kindern in Verbindung bringen: Angst in der Dunkelheit. Doch auch Jugendliche und Erwachsene können eine übersteigerte Angst im Dunkeln empfinden. Dies ist dann allerdings eine psychische Störung und nennt sich Achluophobie.

Achluophobie: Wenn Angst im Dunkeln auch Erwachsene betrifft

Es ist ein Gefühl, dass wir sicherlich alle in gewisser Weise kennen: die Angst vor der Dunkelheit. Wir kennen sie seit Beginn unseres Lebens als Kind und konnten vielleicht im jungen Alter auch nur schlafen, wenn nachts ein Licht gebrannt hat oder die Tür einen Spalt offen war, damit uns der Schimmer von draußen die Angst genommen hat. Schließlich könnte ja ein Monster unter dem Bett lauern. Im Alter zwischen 3 und 4 Jahren gilt das als völlig normal.

Auch im Erwachsenenalter haben wir eine gewisse Angst im Dunkeln - und das ist auch natürlich. Schließlich gruseln sich manche Menschen auch gerne bei Horrorfilmen - es gibt mit dem spanischen Film Darkness von 2002 sogar einen Film, in dem die Dunkelheit selbst das Böse ist.

Doch bei Erwachsenen ist die Angst in der Regel nicht mehr so ausgeprägt wie bei Kindern, aber so eine leichte Aufmerksamkeitssteigerung und Furcht fühlen wir dennoch. Gerade Frauen müssen auch heutzutage leider immer noch Angst haben, wenn sie in der Dunkelheit nach Hause laufen oder unterwegs sind. Doch es geht hier weder um die Angst eines Kindes vor der Nacht, noch um die gesellschaftlich bedingte Furcht, zu später Stunde noch allein unterwegs zu sein.

Wir sprechen heute über Achluophobie, sie ist auch als Nyktophobie, Skotophobie oder Lygophobie bekannt. Dabei handelt es sich um eine übersteigerte Angst im Dunkeln, die Jugendliche und Menschen im Erwachsenenalter betrifft. Was oftmals belächelt oder als nicht so schlimm abgetan wird, ist für die Betroffenen Realität. Sie leiden nämlich in diesem Fall unter einer psychischen Störung. Viele Menschen verheimlichen ihre Krankheit allerdings, da sie das Gefühl haben, sie würde als kindisch abgetan.

Angst vor der Dunkelheit: Achluophobie-Ursachen und Anzeichen bei Erwachsenen

Die Achluophobie bei Erwachsenen kann verschiedene Ursachen haben. So gibt es Fälle, in denen die Angst vor der Dunkelheit erlernt ist - also von den Eltern abgeschaut. In den meisten Fällen handelt es sich aber um die Folge von Missbrauchserfahrungen oder andere traumatische Erlebnisse. Diese lösen die spezifische Phobie oftmals aus, wie das Magazin PTA Heute schreibt.

Wichtig ist es festzuhalten, dass es sich eigentlich nicht um eine Angst vor der Dunkelheit selbst handelt, sondern eine Angst im Dunkeln. Ursache für die Angst sind mögliche Gefahren, die mit der Dunkelheit assoziiert werden. So werden gerade traumatische Erlebnisse mit der Dunkelheit in Verbindung gebracht.

Die Angststörung wird allerdings erst diagnostiziert, wenn die Phobie den Alltag der Person maßgeblich beeinflusst und die Angst das Leben quasi diktiert. Anzeichen für Achluophobie ist daher zum Beispiel Vermeidungsverhalten, zum Beispiel, wenn Betroffene nicht mehr aus dem Haus oder direkt ins Bett gehen, sobald es dunkel ist. Außerdem haben viele Furcht davor, in Keller zu gehen. Ein weiteres Anzeichen für Angst vor der Dunkelheit bei Erwachsenen kann auch das Auslösen von extremem Stress sein, sobald die Betroffene mit einer gewissen Situation zu tun hat.

Weitere Hinweise können sein, dass die Personen nur bei Licht schlafen oder einen laufendes Fernsehgerät brauchen, um beruhigt schlafen zu können. Meist manifestiert sich die Phobie im Jugendalter oder dem jungen Erwachsenenalter.

Achluophobie: Behandlung der Angst im Dunkeln mit Kognitiver Verhaltenstherapie

Die Angst im Dunkeln kann mit der richtigen Behandlung therapiert werden. Das gilt sowohl für Erwachsene, wie auch für Kinder und Jugendliche. Aber welche ist das?

Heutzutage wird zur Achluophobie-Behandlung eine Kognitive Verhaltenstherapie empfohlen. Somit soll die Angststörung in den Griff bekommen werden. Dabei werden Betroffene in einer sicheren Umgebung - im Beisein der Therapeutin - mit ihrer Angst konfrontiert. Bei der Verhaltenstherapie werden die Patientinnen aber nicht einfach bei Nacht irgendwo durch eine dunkle Gasse geführt, sondern es kommt zur kontrollierten Exposition und dem Erlernen, dass die Dunkelheit an sich keine Gefahr darstellt.

Die Exposition der Dunkelheit wird Stück für Stück vorgenommen, also immer ein kleines bisschen gesteigert. Gleichzeit erlernen die Betroffenen Techniken, wie sie mit der Angst vor der Dunkelheit umgehen können. Das können zum Beispiel Entspannungstechniken zur Beruhigung und Verhaltenstechniken sein. Zudem wird herausgearbeitet, woher die Angst der Betroffenen kommt, wie sie entsteht und was es überhaupt bedeutet, Angst zu haben.

Mit Hilfe dieser Therapie wird die Angst quasi wieder verlernt und du brauchst dich nicht mehr fürchten - zumindest nicht mehr so sehr wie früher. Denn es gibt ja leider trotzdem einige Gründe, warum es heutzutage so ist, sich in gewissen Situationen nachts unwohl zu fühlen.

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Artikelbild und Social Media: gpointstudio/iStock (Symbolbild)