Animal Hoarding: Wenn Tierliebe zur Krankheit wird
Die Täter sind meist tierliebe Menschen, und doch quälen sie ihre Tiere. 'Animal Hoarding' ist eine Tiersammel-Sucht, die als Krankheit gilt. Hier erfährst du alles über die Tierhortung und wie Betroffenen geholfen werden kann.
Immer mehr Fälle des 'Animal Hoarding' gelangen an die Öffentlichkeit. Die Messie-Hölle für die Tiere passiert, wenn das Sammeln von Tieren zur Sucht wird.
Was ist Animal Hoarding?
Menschen, die eine große Anzahl an Tieren halten, diese aber nicht angemessen versorgen können, werden 'Animal Hoarder', oder Tierhorter genannt. Der Deutsche Tierschutzbund hat dieses Verhalten als Tiersammel-Sucht bezeichnet und als Krankheit benannt.
Am häufigsten von einer Hortung betroffen, sind Katzen, dicht gefolgt von Hunden. Aber auch Nutz- und sogar Wildtiere werden auf nicht art- und tiergerechte Weise gehalten. In Deutschland sollen sich die Zahl, der durch 'Animal Hoarding' betroffene Tiere, auf 17.000 belaufen.
Ab wann beginnt Animal Hoarding?
Es beginnt meist ganz unschuldig, mit zwei oder drei Katzen, Hunden oder Vögeln. Vielleicht sogar auch mit Reptilien, wie Schlangen. Die Tiere werden in der Wohnung gehalten. Nach und nach kommen immer mehr Tiere dazu, bis der Besitzer mit der Situation überfordert wird. Hier sind Parallelen zum Messie-Syndrom erkennbar.
Es fehlt an Futter und Wasser und genügend Platz für alle Tiere. Die Wohnung verdreckt zumeist mit der steigenden Anzahl der Tiere. Die Unterkünfte von 'Animal Hoardern' sind unhygienisch: Tierkot liegt herum, im Extremfall auch Tierkadaver. Der oder die Erkrankte erkennt oftmals selbst nicht, dass die Tiere vernachlässigt sind und realisiert die Auswirkungen auf die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Tiere oftmals nicht. Zudem kommt, dass die Tiere sich unkontrolliert weiter fortpflanzen. Fehlende Tierarztbesuche machen Kontrollchecks unmöglich.
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Auf der Website des Deutschen Tierschutzbundes findest du eine Checkliste, wie du 'Animal Hoarding' erkennst und worauf du achten musst.
Auf der Website des Deutschen Tierschutzbundesfindest du eineCheckliste, wie du 'Animal Hoarding' erkennstund worauf du achten musst.
Ist die Tierhortung strafbar?
Gegen 'Animal Hoarder' kann ein Strafverfahren eingeleitet werden und ein Tierhaltungsverbot auferlegt werden. Die Polizei und das Veterinäramt führen Besuche bei dem Betroffenen durch, um die Lage einzuschätzen. Leider werden viele Fälle der Tierhortung erst entdeckt, wenn es schon fast zu spät ist. Die Tiere sind dann meist schon krank und vollkommen verwahrlost.
Animal Hoarding: So kann Betroffenen geholfen werden
Da die Betroffenen als Suchtkranke gelten, ist es sehr schwierig, dass sie ihr Verhalten und ihre Sucht reflektiert bewerten.
Den Menschen ihre Tiere einfach wegzunehmen, ist aber keine Lösung. Es bietet sich eine Therapie an, in dem die Betroffenen sich selbst, schrittweise von ihrer krankhaften Sammelsucht lösen können. Da das Horten von Tieren noch nicht offiziell als Krankheit anerkannt ist, muss die betroffene sich aus eigenem Antrieb in eine Therapie begeben. Dabei helfen Gespräche mit dem sozialen Umfeld und eine Reflektion, welches Leid die Tiere durch die Sammelsucht durchleben müssen. Schließlich sind die meisten 'Animal Hoarder' Tierliebhaber, sodass es am besten gelingt, auf diesem Wege an sie zu appellieren.
Die Zahlen des Animal Hoarding verbergen noch eine sehr hohe Dunkelziffer. Durch Aufklärung und Sensibilierung könnten jedoch schon vermehrt Fälle aufgedeckt werden.
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