Antibiotika: Pharmaindustrie warnt vor starken Nebenwirkungen
Antibiotika sind schon länger in Verruf, erhebliche Nebenwirkungen zu verursachen. Nun warnt sogar die Pharmaindustrie selbst vor diesen gängigen Antibiotika, da sie erhebliche langfristige Nebenwirkungen verursachen können.
Ob bei Entzündungen der Mandeln, der Blase oder der Nebenhöhlen - Antibiotika werden schnell verschrieben. Und das, obwohl die chemischen Medikamente zu erheblichen Nebenwirkungen mit langfristigen Schäden führen können. Nun soll sich das allerdings ändern, denn die Pharmaindustrie warnt nun selbst vor bestimmten gängigen Antibiotika und auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) will den Gebrauch jetzt erheblich einschränken lassen.
Diese Antibiotika haben erhebliche Nebenwirkungen
In einen "Rote-Hand-Brief" warnen die Pharmakonzerne, die europäische Arzneimittelagentur und das BfArM vor den Risiken von Antibiotika der Gruppe der Fluorchinolone. Dazu zählen Medikamente mit den Wirkstoffen Ciprofloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin und Ofloxacin. Bei den Präparaten handelt es sich um gängige Antibiotika, die unter anderem bei Mandel- und Harnwegsentzündungen verschrieben werden.
Antibiotika: Diese Präparate verursachen schwere Nebenwirkungen
Diese Nebenwirkungen können die Antibiotika verursachen
Die Fluorchinolone sollen gravierende Nebenwirkungen nach sich ziehen. Zu den möglichen Begleiterscheinungen zählen:
- Muskelschwäche und -schmerzen
- Gelenkschmerzen und -schwellungen
- Sehnenrisse und-entzündungen
- Schlaflosigkeit
- Gedächtnisstörungen
- Beeinträchtigungen des zentralen Nervensystems
- Depressionen
Diese Nebenwirkungen sollen nicht nur während, sondern auch nach der Einnahme der Medikamente auftreten können und teilweise sogar irreversibel sein.
Antibiotika: Die Ein-Wochen-Regel ist überholt
Antibiotika sollen nur noch im Notfall verschrieben werden
Da die möglichen Langzeitschäden der Medikamente so gravierend sein können und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt werden kann, sollen Fluorchinolone nur noch im Notfall verschrieben werden. Das bedeutet, lediglich wenn Patienten aufgrund von Allergien oder Unverträglichkeiten kein alternatives Medikament zur Verfügung steht, dürfen Ärzte Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinolone verschreiben.
Mehr zum Thema Medikamente:
Antibiotikaresistente Keime in der Arktis: Was bedeutet der Fund wirklich?
Antibiotika notwendig? Neuer Schnell-Test verrät es
So heilst du deine Infekte selbst - mit pflanzlichen Antibiotika
Paracetamol in der Schwangerschaft: Diese Folgen kann das Schmerzmittel für weibliche Föten haben