Vor dem Notfall

Baden mit Hund: Diese Gefahren in Badeseen & Gewässern musst du vorher kennen!

Wenn dein Vierbeiner mit an den See darf, will er auch baden. Baden mit Hund ist toll - wenn du darauf achtest!

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Die Sonne brutzelt von oben herab alles, was unter ihr wandelt. Schweißtropfen perlen von unserer Haut, der Atem wird schwer und wir wünschen uns eigentlich nichts sehnlicher, als uns mal so richtig abzukühlen. Genauso geht es den Hunden dieser Welt. Doch bevor du die possierlichen Tiere ungestüm ins Wasser rennen lässt, solltest du vorher einmal abchecken, ob es wirklich sicher ist und dein zotteliges Haustier ohne Gefahr planschen kann.

Baden mit Hund: Worauf du achten solltest

Während der menschliche Körper übers Schwitzen versucht, den Körper möglichst abzukühlen, können Hunde das nicht. Sie müssen hecheln, um keinen Hitzekollaps zu bekommen - natürlich neben einer ausreichenden Flüssigkeitsversorgung. Gerade das macht es beim Baden mit Hund zur Gefahr, denn dein Hund könnte einfach ins Wasser rennen - was zwar schön aussieht, aber ganz und gar keine gute Idee ist.

Warum das so ist und was es sonst noch zu beachten gibt:

Langsam und nicht überhitzt in kühles Wasser

Es ist jedes Jahr das Gleiche: eine brütende Hitze hat das Land im Griff und schon trudeln die ersten Nachrichten ein von Menschen, die ertrinken. Oftmals ist das Problem, dass unser Herz den großen Unterschied zwischen dem eher kühlem Wasser in Seen und Flüssen oder dem Meer nicht so recht verträgt, was zum Infarkt oder auch einem Schlaganfall führen kann.

"Bei hohen Außentemperaturen und kaltem Wasser, sollten wir unseren Körper erst langsam an das Wasser gewöhnen, um Herz-Kreislauf-Probleme und Muskelkrämpfe vorzubeugen. Das gilt auch für Hunde", sagt Diplom-Biologin und Vier-Pfoten-Heimtierexpertin Dr. Judith Förster in einer Pressemeldung.

Ans Wasser gewöhnen

Wichtig ist es zudem, deinen Hund vor dem Bad im Gewässer ans Schwimmen zu gewöhnen. Manche Hunde scheuen sich erstmal, richtig zu schwimmen, dabei ist es nicht ungesund für sie - auch hier ist es möglich, sie mit der Zeit dran zu gewöhnen. "Prinzipiell ist Schwimmen auch für Hunde durchaus eine gesunde Bewegungsform und gut für den Rücken. Nicht so wasserbegeisterte Tiere kann man mit Geduld und Ruhe an das kühle Nass gewöhnen", so Dr. Förster.

Hund begleiten

Doch auch wenn dein Hund gerne schnell ins Wasser rennt, freut er sich noch mehr, wenn du mit an Bord bist. Gesellst du dich zu deinem Tier ins Wasser, kannst du im Zweifel auch schnell eingreifen, falls es doch mal zur Notsituation kommen sollte. "Wer mit dem Tier ins Wasser geht, bietet ihm eine gewisse Sicherheit", erklärt die Expertin.

Schwimmweste für Hunde

Menschen, die nicht oder nur schlecht schwimmen können - oder Menschen auf Booten -, bekommen oft eine Schwimmweste verpasst. Wo Schwimmflügel einen Hund wohl eher behindern würden, gibt es allerdings auch Schwimmwesten für Hunde, wie auch die Vier-Pfoten-Expertin weiß. Denn falls du - aus welchen Gründen auch immer - nicht Baden kannst mit deinem Hund, ist das eine gute Idee, um deinen Gefährten zu beschützen.

Nicht nur toben

Wenn wir an Hunde beim Baden im Wasser denken, dass spritzt es oft herum und die Vierbeiner tollen durchs kühle Nass. Das ist schön und gut, allerdings ist es wichtig, dass sich dein Hund nicht überanstrengt, wie die Diplom-Biologin zu bedenken gibt: "Wichtig ist, dass sich die Vierbeiner nicht komplett verausgaben, damit sie das Wasser auch mit Ruhe in Verbindung bringen können."

Entenbilharziose und Algen

Eigentlich befallen die sogenannten Zerkarien im Badesee Wasservögel wie Enten. Ist das Wasser allerdings wärmer, kann ein Aufenthalt im Flachwasser für Säugetiere auch gefährlich werden. Das Ergebnis dieses Fehlangriffs ist ein Hautausschlag nach dem Baden, die sogenannte Badedermatitis oder Entenbilharziose. Dabei handelt es sich um schrecklich juckende Bläschen, die vor allem dann auftreten, wenn wir im flachen Wasser verharren und die Zerkarien sich auf alles stürzen, was sich bewegt. Um deinem Hund und dir das Leid zu ersparen, solltest du entsprechende Warnungen der Badeaufsicht oder Behörden für das jeweilige Gewässer abchecken.

Ebenso wichtig ist dieses Vorgehen für Gewässer, in denen sich Blaualgen und Co. entwickeln. Ist das Gewässer oder der Strandabschnitt gesperrt, solltest du auch deinen Hund nicht dort baden lassen.

Hund immer im Blick behalten

Solltest du mit deinem Hund am Wasser sein, ist es in jedem Fall wichtig, dass du ihn immer im Auge behältst. Den Hund einfach machen lassen, während du die Augen zumachst beim Sonnenbad oder dich mit dem Rücken zum Wasser unterhältst, kann deinem Hund schnell mal was passieren. "Egal ob guter Schwimmer oder nicht, man sollte sein Tier immer im Blick behalten, gerade wenn es im Gewässer auch Strömungen gibt", wirbt die Heimtierexpertin für eine erhöhte Aufmerksamkeit in Gewässernähe.

Spielen mit den richtigen Spielzeugen

Einen braunen Stock ins trübe Wasser werfen und den Hund holen lassen? Nicht gerade tierfreundlich. "Auf weite Entfernung kann der Hund das Spielzeug aus den Augen verlieren, vergeblich danach suchen und dadurch die Kraft verlieren. Wenn das Tier den Gegenstand leicht findet, hat es auch ein Erfolgserlebnis", plädiert Dr. Judith Förster daher für passendes Spielzeug.

Ausreichend zu trinken

Hunde sind Lebewesen und brauchen daher genügend zu trinken. Auch das Baden mit Hund strengt das Tier an und kann für Trinkbedarf sorgen. Am besten ist es natürlich, wenn du was dabei hast - denn wie gesund das Wasser in Fluss oder See ist, ist immer fraglich. Am Meeresstrand solltest du besser immer was dabeihaben: "Besonders Tiere, die im Meer baden, sollten kein Salzwasser trinken, da dies zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann."

Nach dem Baden mit Hund: Richtig abtrocknen

Rein ins Wasser, raus und fertig? Nein, ganz so einfach ist es leider nicht. Bei Tieren mit Unterfell kannst durch gründliches Abtrocken Verfilzungen und Hautreizungen vorbeugen. Ebenso empfiehlt Vier Pfoten, die Ohren besonders gut abzutrocknen - denn machst du das nicht, hat dein Hund vielleicht schon bald eine Ohrenentzündung. Das muss nicht sein - und das Baden mit Hund macht auch in Zukunft Freude.

Artikelbild und Social Media: supersizer/iStock (Themenbild)