Sex la „Shades of Grey“

Befreite Lust – Tabu oder verboten gut?

Millionen Frauen haben die erotische „Shades of Grey“-Trilogie verschlungen – und Lust auf ähnliche Experimente bekommen. Sie vielleicht auch? Wir verraten, was Sie wissen müssen, wenn Sie erste Erfahrungen mit SM-Sex machen wollen.

befreite lust tabu oder verboten gut
Befreite Lust Foto: iStockphoto.com
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Der Hype ist unglaublich: Vom Geheimtipp boomte der Erotik-Roman „Shades of Grey“ zum It-Buch des letzten Jahres. Allein in Deutschland ging Band eins in den ersten drei Monaten 1,4 Millionen Mal über den Ladentisch. Der dritte und letzte Band „Befreite Lust“ ist vor acht Wochen bei uns erschienen und die Faszination noch lange nicht zu Ende.

Immer mehr Frauen reicht es nicht, die anregenden Szenarien von Anastasia Steele und ihrem Lover Christian Grey nur im Kopf zu erleben – sie wollen ihnen auch im eigenen Schlafzimmer nachspüren. Das beweisen aktuelle Konsumtrends: Erotik-Shops und Online-Boutiquen verzeichnen ein zweistelliges Umsatzplus, weil die Nachfrage nach SoG-orientierten Toys wie Peitschen oder Handschellen stetig steigt.

Shades of Grey Lustpakete

Die nach den im Buch erwähnten „Smartballs“, Vaginalkugeln der Firma Fun Factory (www.funfactory.de, um 20 Euro), hat sich sogar verdreifacht. Die Bondage-Sektion des US-Online-Sexshops „Babeland“ verzeichnete satte 81 Prozent Umsatzplus. Und das britische Erotik-Portal www.lovehoney.co.uk bietet sogar eine offizielle „50 Shades of Grey“-Kollektion von Sextoys an, die gemeinsam mit der Autorin E. L. James entwickelt wurde.

Auch der deutsche Erotiklieferant Orion hat ein „Geheimes Verlangen“-Paket geschnürt: Augenmaske, Fesseln, Liebeskugeln und eine Lederpeitsche (www.orion.de, um 20 Euro). Und Erotik-Shops wie die Münchner Sexbox (www.over18store.com) oder der österreichische Magnolias (www.magnolias.at) weisen Neugierige in Workshops in die Kunst des SM-Sex ein.

Einmal fesseln, bitte

Eine aktuelle Studie der Casual-Dating-Website „Secret“ (www.secret.de) zeigt: Die Mehrheit der deutschen Frauen ist Fesselspielen gegenüber offen. „Drei von vier deutschen Secret-Userinnen zwischen 30 und 50 Jahren würden Bondage gerne einmal ausprobieren“, so Birgit Ströbel, stellvertretende Marketingchefin der Firma Friendscout24, zu der das Casual-Dating-Portal „Secret“ gehört.

„Noch experimentierfreudiger sind junge Frauen zwischen 18 und 29 Jahren – 90 Prozent geben an, Fesseln beim Liebesspiel einzusetzen beziehungsweise einsetzen zu wollen“, ergänzt sie. Sich in erotischen Momenten devot zu geben, können sich 61 Prozent der 18- bis 29-Jährigen vorstellen. Dazu muss man sich ja nicht gleich eine „Kammer der Qualen“ im Keller einrichten oder sich einen Christian Grey anlachen – der wäre, seien wir ehrlich, im wahren Leben sowieso kein geeigneter Partner.

Mehr Aufregung beim Sex

„Auch ohne einen charmanten, aber schwer traumatisierten Multimillionär als Wegweiser zur sexuellen Ekstase können Sie neue erotische Bereiche erkunden, die Ihr sexuelles Leben garantiert aufregender machen“, sagt der Sadomaso-Experte Arne Hoffmann (Autor von „Fessle mich!“), der im Folgenden schildert, was zu beachten ist und wie ein lustvoller Start in die Welt der SM-Sexspiele aussehen könnte.

Spiel mit mir! So klappt der Einstieg

Sie wissen nicht, wie Sie Ihrem Partner gestehen sollen, dass Sie im Bett gern experimentieren möchten? Legen Sie ihm einfach mit einem frechen Lächeln die „Shades of Grey“-Bände auf den Nachttisch und gestehen Sie ihm: „Das hat mich echt heiß gemacht! Ich würde gern mal ein paar Sachen mit dir ausprobieren …“ Wetten, dass er gleich Feuer und Flamme ist?

Während er darin schmökert, können Sie sich zum Beispiel mit der neuen SM-Romanze „80 Days – die Farbe der Lust “ von Vina Jackson vergnügen. Und dann sollten Sie überlegen, welche der Praktiken oder Szenarien aus den Büchern Sie gerne testen wollen – und welche besser nur in der Fantasie bleiben. „Es kann durchaus sein, dass die Vorstellung, von Ihrem Partner hart rangenommen zu werden, ohne dass er auf Ihre Befriedigung achtet, Sie irre antörnt, die Umsetzung jedoch überhaupt nicht lustvoll ist“, sagt Hoffmann.

Voraussetzungen

Er ist mit den Problemen von SM-Neulingen vertraut und nennt die wichtigsten Voraussetzungen für den Einstieg: „Alle SM-Spiele basieren auf vier Grundsätzen: Freiwilligkeit, Vertrauen, Verantwortung und Kommunikation. Und, ganz wichtig, lassen Sie sich Zeit. Wie bei vielen Dingen unterliegt auch die Sexualität einem stufenweisen Lernprozess.“ Der SM-Experte rät, vorher klare Vereinbarungen zu treffen: Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Partner, was Ihnen Spaß machen könnte – und was Ihre „Hard Limits“ sind. „Spiele dieser Art sind immer eine Grenzerfahrung.

Das kann bedeuten, dass etwas für den Einen toll ist, für den Anderen hingegen bereits ein No-go, und das ist zu akzeptieren“, so Hoffmann. Vereinbaren Sie vorab ein Stoppsignal (Safeword), mit dem Sie das Spiel stoppen können. Anastasia hat zum Beispiel das Wort „gelb“ als erste Warnung, bei „rot“ muss Christian sofort abbrechen. Und natürlich dürfen Sie Ihre Meinung ändern. „Nur weil Sie sich einmal zu bestimmten Praktiken bereit erklärt haben, müssen Sie sich nicht dazu verpflichten lassen, sie immer wieder zu betreiben“, so Arne Hoffmann. Der erste Schritt in die SM-Welt sollte sowieso soft sein – etwa so …

Nichts sehen, mehr fühlen. Wie sie mit Augenbinde neue Lust erleben

Sie sieht gar nicht aus wie ein Sextoy, kann im Bett aber irre viel Spaß machen: eine Augenbinde. Was daran so heiß ist: Es schärft alle Ihre übrigen Sinne, wenn Ihnen Ihr Sehsinn auf einmal nicht mehr zur Verfügung steht – der Geruch Ihres Partners , das Geräusch seines immer schneller werdenden Atems, die sanften (oder heftigen) Berührungen Ihrer Körper.

Zusätzlicher Kitzel, so Arne Hoffmann: „Jede Berührung erfolgt überraschend, was den Puls schnell in die Höhe jagt. Die durch leichte Angst erzeugte Erregung wird auf eine sexuelle Stufe übertragen.“ Außerdem kann dieses Szenario als Nebeneffekt die Beziehung stärken, so der Experte: „Sich die Augen verbinden zu lassen, stellt einen Vertrauensbeweis gegenüber dem Partner dar und lässt erotische Erfahrungen intensiver werden.“

Fantasie ohne Grenzen

Besorgen Sie einen Seidenschal oder eine Schlafmaske, die Sie Ihrem Liebsten in die Hand drücken oder ihn auspacken lassen. Lassen Sie sich von ihm die Augen verbinden. Und dann? Sind Sie – zumindest theoretisch – Ihrem Lover ausgeliefert und seiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hoffmann rät, mit einfachen Spielchen für die sinnliche Wahrnehmung zu beginnen: „Lassen Sie ihn mit verschiedenen Materialien sanft über Ihre Haut streifen, um Sie spüren zu lassen, wie sich diese anfühlen.“

Dafür legen Sie vorher ein paar Spielzeuge zurecht, mit denen er Sie berühren darf: einen Seidenschal, Federn, Ihre Lederhandschuhe, einen Vibrator. Auch mit Wärme (zum Beispiel mit dem Föhn über die Innenseite der Schenkel pusten) oder Kälte (die Brustwarzen mit Eiswürfeln kitzeln) kann er experimentieren. Es ist erregend, nicht zu wissen, was er als Nächstes mit Ihnen anstellen wird. Wird er Sie küssen, lecken oder einen Seidenschal durch Ihren Schritt ziehen? Geben Sie ihm – in Worten oder mit zustimmendem Stöhnen – Feedback, wenn sich etwas gut anfühlt!

Fessle mich! Bondage erzeugt Alphawellen

Erinnern Sie sich noch, wie Anastasia in Band eins der „Shades of Grey“-Trilogie das erste Mal Christians „Spielzimmer“ betritt? Mit großen Augen betrachtet sie all die Seile, Ketten, Hand- und Fußfesseln, die er dort hängen hat. Arne Hoffmann erklärt, was an Fesselspielen so faszinierend ist: „Der Genuss liegt für die gefesselte Person darin, dass sie sich völlig in ihre Empfindungen hineinfallen lassen und das hinnehmen kann, was ihr Partner mit ihr anstellt.

Ein weiterer Effekt ist, dass das Gehirn dabei verstärkt Alphawellen ausstrahlt, was einen schwebend-hypnotischen Zustand erzeugt, ähnlich dem Autofahren in der Nacht.“ Sie wollen sich fesseln und auch so fallen lassen? Dann greifen Sie besser nicht zu Schals, Halstüchern oder Seidenkrawatten. Der Nachteil dieser Materialien: „Knoten können sich mitten in der Szene lösen, wodurch der Fluss des Spiels unterbrochen wird – oder sie können sich immer fester zuziehen, was dem Kreislauf zusetzen kann“, so Hoffmann.

Lust-Equipment aus dem Baumarkt

Ein absolutes No-go sind Kabelbinder, wie sie Christian im ersten Band bei Anastasia im Baumarkt kauft – die können schmerzhaft in die Haut einschneiden. Das Gleiche gilt für Nylonstrumpfhosen. Für Fesselungen von Händen und Füßen besorgen Sie sich am besten mehrere zwei bis drei Meter lange Seile aus Baumwolle (nicht Kunststoff!) ab circa acht Millimeter Durchmesser – im Baumarkt. Dort haben Sie meist die Wahl, ob Sie mit oder ohne „Seele“, das heißt innen gefüllt oder hohl, wollen.

Testen Sie, was sich für Sie besser anfühlt und ob das Material Ihnen zusagt, indem Sie das Seil mehrmals durch die Hand ziehen. Es sollte nicht brennen! Und dann sollte sich Ihr Liebster mit den drei wichtigsten Knoten vertraut machen und ein wenig üben, bevor er Hand und Seil an Sie legen darf (siehe Seite 6). Experte Hoffmann rät: „Halten Sie für den Notfall ein Gerät wie eine scharfe Schere bereit.“ Damit kann Ihr Liebster zu eng geknüpfte Knoten schnell wieder öffnen.

Knoten-Lexikon

Achterknoten

Dieser Knoten lässt sich – anders als normale „Hausfrauenknoten“ – besser wieder öffnen, weil er sich nicht so festzurrt. Eine Schlaufe legen. Das linke, lose Ende erst über, dann unter der langen Seite vorbeiführen. Durch die obere Schlaufe führen und zuziehen.

Kreuzknoten

Gut als Abschlussknoten. Mit einem Seil eine Schlaufe legen. Ein weiteres Seil unter dem ersten durchführen, erst über die untere Seite, dann unter beiden Seiten des ersten Seils hindurchtauchen. Schließlich über die obere Seite des ersten Seils schlagen und unter dieser Schlaufe hinausführen, festzurren.

Prusikknoten

Um ein Seil am Bettgestell zu befestigen, legt man es mit der geschlossenen Seite unter die Stange. Dann die losen Enden einmal um die Stange wickeln. Beide zusammen noch mal um die Stange wickeln, dann durch die Schlaufe ziehen und festzurren.

Gründliches Fesseln

Bitten Sie ihn, sich beim Anlegen der Fesseln viel Zeit zu lassen. So arbeitet er gründlicher und es erlaubt Ihnen, sich schrittweise an die Fixierung zu gewöhnen, was auch die Sinnlichkeit dieser Praktik verstärkt. Ihr Liebesmeister kann Ihnen die Hände vor dem Bauch oder hinter dem Rücken fesseln.

Bitten Sie ihn, dabei erst mehrere Wicklungen um jedes Handgelenk zu machen und dann mehrmals zwischen den Händen hindurch zu wickeln, um die Belastung zu verteilen. Sie können auch Sport -Schweißbänder tragen, damit es nicht so drückt. Außerdem sollte er immer darauf achten, dass zwischen Haut und Fessel noch ein Fingerbreit Platz ist, damit das Seil nicht zu sehr einschneidet.

Bondage wie bei Christian Grey

Wenn Sie so verschnürt vor ihm liegen oder stehen, kann er entweder einen Blowjob von Ihnen fordern oder Sie in aller Ruhe berühren und bis zum Orgasmus reizen, ohne dass Sie eingreifen können. Ist ihm die Fesselkunst zu anspruchsvoll, können Sie natürlich auch Handschellen besorgen. Christian packt sie in Band drei ebenfalls aus. Wichtig ist jedoch, dass das jeweilige Modell über eine Arretierung verfügt, damit es in der gewünschten Stellung einrastet und nicht einschnürt (Handschellen mit Arretierung zum Beispiel über www.amazon.de, um 25 Euro). Damit kann er Ihnen die Hand- oder Fußgelenke zusammenfesseln oder Sie am Bett festketten.

Macht er es Christian Grey nach, dann bindet er Ihre Handgelenke außen an die Fußgelenke, sodass sich ihm Ihre Scham ganz offen präsentiert. Sie können die Beine dabei nicht ausstrecken, ihm das Becken nicht entgegenheben, um das Kommen zu beschleunigen – was frustrierend-erregend ist. Variantenreich sind Fesselungen auch mit speziellen Bondage-Sets, die es auch angenehm gepolstert gibt (zum Beispiel „Extreme Soft“-Hand- und Fußfessel-Starterset über www.strawberry-company.de, um 60 Euro).

Hit me, Baby! Wie leichter Schmerz Lust bereitet

Von sanften Qualen zu schönen Schmerzen: Zum Equipment in Christian Greys „Spielzimmer“ gehören Schlaginstrumente wie Reitgerten, Peitschen und Flogger (eine Peitsche mit langen Lederfäden). Doch auch im normalen Haushalt findet sich einiges, was sich zum Hauen eignet: Kochlöffel, Haarbürste – oder die bloße Hand.

Wenn Sie die Vorstellung, sich versohlen zu lassen, durchaus erregend finden, ist es kein Wunder: „Schmerz und andere Formen von Stress können als lustvoll erlebt werden, weil damit die Ausschüttung von Endorphinen verbunden ist. Sie erzeugen einen intensiven sexuellen Kick“, erklärt Hoffmann. Schläge können auch Teil eines Rollenspiels sein, in dem Sie als „böses Mädchen“ bestraft werden.

Rantasten an Spanking

Wenn Sie sich von Ihrem Liebsten züchtigen lassen wollen, rät der Experte vorab zu einer „Kalibrierung“ der Stärke: Ihr Liebster gibt Ihnen Klapse und Sie beurteilen deren Heftigkeit auf einer Skala von 1 (gut auszuhalten) bis 10 (zu heftig). So weiß Ihr Zuchtmeister, wie weit er gehen darf. Bitten Sie ihn am Anfang, nur mit der bloßen Hand zu schlagen. Das hat den Vorteil, dass er selbst die Heftigkeit seiner Schläge zu spüren bekommt.

Einsatzorte sind Po und Oberschenkel. Rücken, Brüste und Gesicht sind absolut tabu. Sie können das Spanking auch erst im „normalen“ Liebesspiel testen, indem Sie Ihrem Liebsten erlauben, Ihnen Klapse auf den Hintern zu geben, während Sie ihn reiten und kurz vor dem Orgasmus sind – dann liegen Lust und Schmerz besonders nah beieinander. Später kann Ihr Liebster Sie dann übers Knie legen oder Ihnen befehlen, sich vornübergebeugt am Tisch festzuhalten, sodass er Sie erst versohlen und dann von hinten nehmen kann.

Wenn Sie daran Spaß haben, können Sie sich weitere Utensilien aus den Büchern besorgen: Mit dem Flogger (etwa Quastenpeitsche „Sensua“ von Lelo, de.lelo.com, um 35 Euro) kann Ihr Liebster zum Beispiel spielerisch über Ihre Scham kitzeln. Mit dem Paddle-Klatscher (zum Beispiel „Lederpaddle No. 1“ über www.schwarzer-reiter.eu, um 30 Euro) kann Ihr Lover sich, wenn Sie auf dem Bauch liegen, mit leichten Klapsen langsam von den Unterschenkeln nach oben bis zum Po hocharbeiten.

Sanfte Vibrationen. Orgasmustraining mit Liebeskugeln

Übers Knie gelegt wird Anastasia von Christian bereits im ersten Teil – und dabei spielt ein besonderes Accessoire eine tragende Rolle: Die Liebeskugeln, auch Vaginalkugeln oder Ben Wa genannt, die er ihr vorher einführt (zum Beispiel die anfangs erwähnten „Smartballs Original“ über www.funfactory.de).

Die beiden Kugeln haben einen Durchmesser von circa drei Zentimetern, sind miteinander verbunden und haben ein Rückholbändchen, an dem man sie wieder herausziehen kann. Nach der Erwähnung im Buch waren sie so begehrt, dass der Hersteller Funfactory Lieferschwierigkeiten bekam. Der Reiz daran: Beim Tragen verspürt man eine dauerhafte leichte Erregung.

Gesteigerte Orgasmusfähigkeit

Außerdem spannt die Trägerin unbewusst die Beckenmuskulatur an, was bei regelmäßigem Training die Orgasmusfähigkeit steigern soll. Und für Ihren Schatz liegt der Reiz darin, dass Sie enger werden. Die Kugeln sind weniger Sextoy fürs gemeinsame Spiel, sondern vor allem Trainingsgerät für Sie. Zu wissen, dass Sie sie gerade tragen, kann für Ihren Lover jedoch durchaus erregend sein …

Und so geht’s: Feuchten Sie die Kugeln mit ein wenig Gleitmittel an und führen Sie sie dann wie einen Tampon in die Vagina ein. Das Rückholbändchen sollte gut greifbar bleiben, damit sie ohne Probleme wieder entfernt werden können. Im Inneren befindet sich je eine kleine Kugel aus einem schweren Metall. Bei jeder Bewegung spüren Sie dadurch eine Art angenehme Vibration in Ihrem Inneren. Gehen Sie ein wenig damit herum, probieren Sie aus, wie es sich anfühlt.

Wenn Sie mutiger sind, gehen Sie damit auch schnell mal zum Einkaufen. Aber Achtung: Viele Liebeskugeln klingen wie leise Glöckchen – es könnte also sein, dass man Sie neugierig anguckt. Es gibt sie aus unterschiedlichen Materialien, etwa Kunststoff oder Metall. Je schwerer sie sind, desto intensiver das „Workout“. Tragen Sie sie zunächst für zehn Minuten Minuten, später 30. Bevor Ihr Süßer beim Sex in Sie eindringt, sollten Sie sie unbedingt herausnehmen.

Stereo mal anders! Der Reiz des Doppelspiels

Eine der heißesten Sexszenen im dritten Band ist sicherlich die, in der Christian Anastasia einen Analstöpsel einführt und sie dann zum Orgasmus bringt. Der Kick besteht in diesem Fall darin, dass gleichzeitig die – supersensiblen – Nerven im Rektum stimuliert werden, während man vorne erregt und zum Höhepunkt gebracht wird.

Eine Praktik wie Analsex auszuprobieren, erfordert laut Arne Hoffmann Mut – weil man Grenzen überschreitet. „Manchmal setzen uns Erziehung und Glaube Schranken. Jede interessierte Frau sollte sich prüfen, ob sie tatsächlich so empfindet und diese Blockade auch körperlich wahrnimmt oder nur in ihrem Kopf.“ In jedem Fall sollte man den Analbereich vorher gründlich säubern, um keine Bakterien zu übertragen.

Warmes Bad entspannt

Hoffmann: „Es gibt Analduschen, aber die beste Idee ist vielleicht ein warmes bis heißes Bad. Es macht nicht nur sauber, sondern trägt auch zu der wohligen körperlichen und seelischen Entspannung bei, die dem späteren Experiment sehr dienlich sein kann.“ In der Badewanne können Sie auch an Ihrem Hintertürchen vorfühlen und vielleicht ein wenig massieren. Besonders entspannt sind Sie übrigens, wenn Sie den ersten Orgasmus bereits hinter sich haben. In jedem Fall benötigen Sie ein Kondom und viel Gleitmittel!

„Wenn Sie glauben, es ist zu viel, dann wird es gerade so reichen. Denn im Gegensatz zu einer Vagina kann der Po nicht eigenständig Feuchtigkeit erzeugen – er saugt Feuchtigkeit sogar auf“, so der Experte. Nehmen Sie sich nun viel Zeit. Am Anfang empfinden Sie Berührungen am Anus vermutlich als ungewohnt. Weil dies eine so sensible Zone ist, werden Ihnen selbst kleine Objekte riesig vorkommen. „Die Schließmuskeln verspannen sich zunächst automatisch, um sich gegen mögliche Eindringlinge zu schützen.“

Fühlen wie Anastasia Steele

Bitten Sie Ihren Liebsten, bevor er mit seinem Penis in Sie eindringt, das unbekannte Terrain vorsichtig mit einem Finger zu testen – und zwar ganz in Ruhe. Am besten sollte er Latexhandschuhe tragen – das ist hygienischer. Frauen haben selten einen Orgasmus durch Analsex allein. Darum kann ein Toy wie der Analstöpsel (englisch „Butt Plug“) hilfreich sein: Ist der einmal eingeführt, kann sich Ihr Liebster ganz Ihrer Klitoris widmen, während Sie hinten ausgefüllt sind.

Vielleicht fühlen Sie sich dann selbst wie Anastasia in „Shades of Grey“, die dieses Erlebnis folgendermaßen beschreibt: „Ich versuche, all die Empfindungen zu verarbeiten: Dieses köstliche Gefühl, ganz ausgefüllt zu sein und etwas Verbotenes zu tun, dazu die unbändige Lust, die sich in meiner Mitte ausbreitet. Christian zieht sanft an dem Stöpsel – das bringt mein Blut noch mehr in Wallung.“ Das klingt doch verboten gut, oder?

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