Bindegewebsschwäche: Ursachen, Symptome und was du tun kannst
Die gute Nachricht vorweg, falls du unter einer Bindegewebsschwäche leidest: Du bist nicht allein damit. Vor allem viele Frauen haben im Laufe ihres Lebens damit zu tun. Aber was sind die Ursachen und Symptome? Und was kann man gegen das schwache Gewebe tun? Wir klären auf.
Wir denken immer, wir sind die Einzigen, die unter einer Bindegewebsschwäche leiden, aber fast alle Frauen haben eine Veranlagung dazu, die mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt ist. Wir erklären dir, was die Ursachen und Symptome für ein schwaches Bindegewebe sind und was dagegen hilft.
Was genau ist eine Bindegewebsschwäche?
Das Bindegewebe ist im Normalfall sehr elastisch. Es umgibt neben der oberen Hautschicht auch die Organe in unserem Körper. Durch bestimmte Faktoren kann es zu Schädigungen des Bindegewebes und sogar zum Absterben der Zellen kommen. Das Gewebe ist dann nicht mehr elastisch, sondern wird hart. In diesem Falle spricht man von einer Bindegewebsschwäche.
Welche äußeren Symptome hat eine Schwächung des Bindegewebes?
Ein schwaches Bindegewebe kannst du vor allem an diesen vier äußerlichen Symptomen erkennen:
- Cellulite: Unter den Dellen, die vor allem am Po und an den Oberschenkeln vorkommen, leiden mehr als 90 Prozent der Frauen. Orangenhaut ist somit das häufigste Symptom einer Bindegewebsschwäche. Das Beruhigende: Die Dellen auf der Haut sind zum Glück nicht gefährlich.
- Dehnungsstreifen: Bei den Rissen im Hautgewebe handelt es sich um Verletzungen, die durch eine übermäßige Dehnung entstehen. Dehnungsstreifen haben eine bläuliche Farbe, die im Laufe der Zeit immer heller wird. Die gute Nachricht: Dieses Symptom einer Bindegewebsschwäche stellt ebenfalls keine Gesundheitsgefahr dar.
- Besenreiser: Eine Schwächung des Bindegewebes kann sich auch in Besenreisern äußern. Wenn du viele der rötlichen Äderchen hast, solltest du einen Venen-Test machen. Diesen kannst du kostenlos in ausgewählten Apotheken machen. Es kann sein, dass du eine Veranlagung zu Venenerkrankungen hast. Außerdem können sich aus den Besenreisern Krampfadern entwickeln.
- Hämorrhoiden: Bei Hämorrhoiden erschlafft das Bindegewebe im Beckenboden. Die Ausstülpungen im Analbereich können äußerst schmerzhaft sein.
In einigen Fällen kann es auch zu einer Bindegewebsschwäche im Gesicht kommen, die sich in den Krankheiten Rosazea und Couperose äußern kann.
Welche inneren Symptome hat eine Bindegewebsschwäche?
Erschlafft das innere Bindegewebe, kann es die Organe nicht mehr halten und es kann zu einem Absenken der Organe kommen. Das häufigste Symptom einer inneren Bindegewebsschwäche ist eine Gebärmuttersenkung. Bei einer schweren Schwächung des inneren Bindegewebes wird es richtig gefährlich: In diesem Falle kann es zu einer Hernie kommen, bei der die Organe in einen anderen Teil des Körpers hineinragen.
Welche Ursachen hat eine Erschlaffung des Bindegewebes?
Diese sechs Ursachen kann eine Bindegewebsschwäche haben:
- Wer unter Cellulite und Co. leidet, bekommt es meist vererbt, denn eine Schwächung des Bindegewebes ist im Normalfall genetisch bedingt.
- Neben der Veranlagung gibt es jedoch auch äußere Umstände, die ein schlaffes Bindegewebe zur Folge haben. Dabei spielt vor allem die Ernährung eine große Rolle. Wer sich kalorienreich ernährt, begünstigt Übergewicht. Darunter kann auch das Bindegewebe leiden. Auch der übermäßige Verzehr säurebildender Lebensmittel (wie Fleisch, Brot und Käse) soll das Bindegewebe schädigen
- Auch die regelmäßige Einnahme mancher Medikamente (wie Cortison) und Drogen (auch Nikotin) soll das Bindegewebe schwächen. Der Grund: Die Giftstoffe zerstören die Kollagenfasern, die für eine elastische Haut sorgen. Nikotin verschlechtert außerdem die Durchblutung, was ebenfalls das Bindegewebe schädigt.
- Hormonelle Veränderungen, wie Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre und hormonelle Verhütung, beeinflussen die Konzentration des Östrogen- und Progesteronspiegels. Beide Hormone sorgen für ein festes Bindegewebe. Kommt es zu Schwankungen der Hormonkonzentration, kann sich die Elastizität des Bindegewebes verändern.
- Ein Flüssigkeitsmangel kann ebenfalls eine Ursache eines schwachen Bindegewebes sein, da die Schadstoffe sich im Gewebe festsetzen und nicht mehr ausgespült werden.
- In ganz seltenen Fällen kann das Marfan-Syndrom eine Ursache sein. Durch einen Gendefekt kommt es bei der Krankeit dazu, dass das gesamte Bindegewebe seine stützende Funktion verliert und erschlafft.
Was kann ich tun, um mein Bindegewebe zu stärken?
Wer unter Cellulite und Co. leidet, kann mit einigen Tricks dafür sorgen, dass die Haut elastischer wird und Schädigungen des Gewebes minimiert werden.
- Viel trinken: Wer seinen Körper mit ordentlich Flüssigkeit durchspült, sorgt dafür, dass Giftstoffe sich nicht mehr so gut im Körper ansammeln können und direkt ausgespült werden. Versuche täglich mindestens 1,5 Liter stilles Wasser oder ungesüßten Kräutertee zu trinken.
- Basische Ernährung: Versuche dich möglichst basisch zu ernähren und auf tierische Produkte zu verzichten. Zu den basischen Lebensmitteln zählen Gemüse und auch Trockenobst.
- Bürstenmassagen: Wenn du die betroffenen Hautstellen regelmäßig mit einer Massagebürste stimulierst, kann das dein Bindegewebe straffen.
- Anti-Cellulite-Cremes: Cremes mit Koffein und Retinol sollen ebenfalls eine hautstraffende Wirkung haben. Allerdings ist diese noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.
- Sport: Mit regelmäßigen Sporteinheiten kannst du dein Bindegewebe stärken. Du solltest jedoch nicht auf hartem Asphalt joggen, da die Erschütterung durch den harten Untergrund das Gegenteil bewirken kann und das Gewebe noch mehr an Elastizität verliert. Lieber schwimmen oder Radfahren und zusätzlich Kräftigungsübungen machen. Damit kannst du eine Bindegewebsschwäche minimieren.
Auch interessant:
Lipödem: Was ist das? Und was kann ich tun?