Nach Kollaps auf dem Spielfeld

Christian Eriksen meldet sich aus dem Krankenhaus – So geht es dem Nationalspieler jetzt!

Emotionale Worte des dänischen Fußballers Christian Eriksen: Er werde nach seinem plötzlichen Kollaps während der EM nicht aufgeben. Wie geht es dem Star?

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Es sind Bilder, die man nicht so schnell vergessen wird: In der 43. Minute des EM-Vorrundenspiels zwischen Dänemark und Finnland am 12. Juni kollabiert Christian Eriksen ohne Fremdeinwirkung und bleibt bewusstlos auf dem Rasen liegen. Er muss reanimiert werden. Spieler, Trainer und Zuschauer verfolgen das Drama fassungslos.  
Jetzt, drei Tage später, meldet sich der dänische Mittelfeldspieler aus dem Krankenhaus mit einer emotionalen Botschaft an seine Fans.  

Christian Eriksen
Foto: JONATHAN NACKSTRAND/AFP via Getty Images

Christian Eriksen: Ich danke euch allen

Zu einem Selfie aus dem Krankenhaus schreibt der 29-Jährige auf Twitter: "Ich danke euch tausendmal für eure süßen und unglaublichen Grüße und Nachrichten aus der ganzen Welt! Das bedeutet mir und meiner Familie wirklich viel."

Sein Zustand ist weiterhin stabil und der Nationalspieler gibt sich positiv: "Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Ich muss noch einige Untersuchungen im Krankenhaus machen, fühle mich aber gut. Ich werde Dänemark in den nächsten Spielen anfeuern!"

Sorgen um Eriksens Gesundheitszustand

Trotz der lieben Worte des Fußballers sind die Sorgen um ihn nicht vorbei. Die Ärzte des Nationalspielers haben inzwischen bekannt gegeben, dass Christian Eriksen einen Herzinfarkt erlitten haben könnte. Eine genaue Ursache dafür ist bisher nicht bekannt. 

Auch deswegen hat Eriksen vermutlich gegenüber der italienischen "Gazzetta Dello Sport" betont: 
"Ich fühle mich jetzt besser – aber ich möchte verstehen, was passiert ist.

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Die EM im Schockzustand

Eriksens Kollaps war in erster Linie ein Schock für seine dänischen Team-Kollegen und die finnländische Elf. Kameraaufnahmen der kritischen Momente zeigen weinende Spieler, aber auch solche, die stumm und fassungslos vor sich hinstarren oder beten. Einige von ihnen stellten sich geistesgegenwärtig um den bewusstlosen Christian Eriksen herum, damit die TV-Kameras ihn nicht im Blick behalten können. 

Christian Eriksen
Foto: Wolfgang Rattay - Pool/Getty Images

Besonders rührend: Dänemarks Kapitän Simon Kjaer kümmert sich auf dem Spielfeld um Eriksens Freundin Sabrina Kvist Jensen, die nicht zu ihrem Lebensgefährten gelassen wird.  

Christian Eriksen
Foto: JONATHAN NACKSTRAND/AFP via Getty Images

Der Kollaps von Christian Eriksen hat eine kontroverse Diskussion losgetreten. Denn anstatt das Spiel abzubrechen, ließ die UEFA die Partie nach knapp eineinhalb Stunden Pause fortsetzen. Zu diesem Zeitpunkt galt Eriksens Zustand als stabil. Die Dänen verloren das Match gegen Finnland mit 0:1. 

Inzwischen häuft sich die Kritik an dem Vorgehen. Schließlich seien alle Beteiligten traumatisiert gewesen – und sind es noch. Die dänischen Spieler werden aktuell psychologisch betreut. 

Dänemarks Nationaltrainer Kasper Hjulmand versuchte, die Entscheidung zu erklären: Zum einen habe sich niemand vorstellen können, das Spiel am Folgetag wiederholen zu können, und zum anderen habe sich Eriksen selbst dafür eingesetzt, dass seine Jungs zurück auf den Platz gehen. 
"Morgen zu spielen, hätte die Situation noch schwerer gemacht. So haben [die Nationalspieler] beschlossen, es hinter sich zu bringen. Das war ihre Entscheidung", so Hjulmand. Der finnische Torschütze Joel Pohjanpalo sagte nach der Partie: "Christian wollte, dass wir weiterspielen. Das dänische Team und wir haben diesen Wunsch respektiert."

Herzmassage auf dem Spielfeld

Wie dramatisch die Situation am Samstag war, erzählte dänische Mannschaftsarzt Martin Boesen am nächsten Tag. "[Christian] lag auf der Seite, atmete und hatte auch Puls. Aber plötzlich änderte sich das und wir haben mit der Herzmassage begonnen. Wir haben es geschafft, ihn zurückzuholen." 

Der Mediziner bezeichnete die eingeleiteten Maßnahmen als "sehr schnell und koordiniert" – sie haben Christian Eriksen das Leben gerettet. 

Foto: FRIEDEMANN VOGEL/AFP via Getty Images

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