Coregasm: Gibt es den Orgasmus beim Sport wirklich?
Beim Sport nicht nur ins Schwitzen, sondern auch zum Höhepunkt kommen? Gibt es so etwas wie den „Coregasm“ wirklich?
Stell dir vor, du bist gerade im Fitnessstudio, du kommst so richtig ins Schwitzen, doch dann ist da noch ein anderes Gefühl … und plötzlich hast du einen Orgasmus. Ja, richtig gehört!
Immer wieder macht der Mythos rund um den Orgasmus beim Sport die Runde. Doch was ist wirklich dran? Kannst du nur durch Sportübung und ganz ohne sexuelle Fantasien zum Höhepunkt kommen? Alles, was du über den „Coregasm“ wissen musst.
Orgasmus beim Sport: Was ist ein Coregasm?
Der sogenannte Coregasm bezieht sich auf den Sex-Mythos, beim Sport einen Orgasmus zu bekommen. Der Höhepunkt soll durch das Training bestimmter Muskelgruppen hervorgerufen werden. Durch das Trainieren der Körpermitte (englisch „core“), wie z. B. der Bauchmuskeln und des Beckenbodens soll ein Orgasmus ausgelöst werden können.
Doch stimmt das? Immer wieder gibt es Menschen, die von genau solch einer Erfahrung berichten. Und auch diverse Studien haben sich bereits mit der Thematik auseinandergesetzt.
Bereits 1953 behauptete der Sexologe Alfred Kinsey, dass 5 % der Frauen, die er befragt hatte, schon einmal ein solches Erlebnis gehabt hätten.
In einer Umfrage von Forschern der University of Indiana von 2012 kam heraus, dass 370 von 530 befragten Frauen bereits einen Orgasmus oder sexuelle Lust durch Sport erlebt hätten.
Auch eine Studie von 2021 kam zu dem Ergebnis, dass der Coregasm existiert. So gaben 9 % der Befragten an, schon einmal einen Höhepunkt durch sportliche Übungen bekommen zu haben.
Doch wie fühlt sich so ein Orgasmus beim Sport an? Ist er wirklich mit dem Höhepunkt beim Sex zu vergleichen?
Coregasm: Wie fühlt sich der Höhepunkt beim Sport an?
Doch wie genau kann man sich nun so einen Coregsam vorstellen? Schließlich sind die Umstände im Vergleich zu einem Orgasmus beim Sex doch sehr anders. Sexuelle Fantasien und Handlungen bleiben aus. Allein das Workout sorgt für die unerwartete Stimulation.
Dementsprechend ist es nicht überraschend, dass der Coregasm nicht ganz wie ein "gewöhnlicher" Orgasmus beim Sex sein soll. So gibt es Berichte von Frauen, dass sich dabei ihre Unterleibsmuskeln zusammenziehen würden, aber ohne die Kontraktionen, die bei einem normalen Orgasmus typisch sind. Auch das kribbelnde Gefühl rund um die Klitoris bliebe aus.
Doch letztendlich sind die Erfahrungen sehr individuell und der Coregasm kann daher unterschiedlich stark empfunden werden. Und eben auch nicht jede*r bekommt einen Orgasmus beim Sport.
Coregasm-Workout: Welche Übungen führen am ehesten zu einem Orgasmus beim Sport?
Was wirklich zum Coregasm führt, ist bisher nicht wirklich erforscht. Doch wird vermutet, dass die Anspannung der unteren Bauchmuskeln, des Beckenbodens und der Beine dazu führen können. Ein intensives Core-Workout kann dann einen inneren Druck erzeugen, der einem klitoralen Orgasmus ähneln soll.
Besonders häufig komme es beim "Captain's Chair" zum unverhofften Höhepunkt. Dabei hängen die Füße in der Luft, während sich die Unterarme links und rechts abstützen. Die Beine werden zu einem rechten Winkel angehoben und wieder gesenkt, was die Bauchmuskeln besonders beansprucht.
Bei Übungen wie dieser, die den Bauch- und Beckenbereich trainiert, kamen die meisten befragten Frauen zum Coregasm - aber auch bei anderen Sportarten, wie etwa Yoga oder Joggen könne es passieren.
„Unfreiwilliger“ Orgasmus: Muss ich mich für einen Coregasm schämen?
Nein, natürlich nicht. Schließlich handelt es sich hierbei um eine rein körperliche Reaktion. Dennoch ist sicher nicht jede*r über dieses besondere Erlebnis erfreut. Einen Orgasmus erlebt der ein oder andere vielleicht doch lieber im Privaten.
Wenn du den Coregasm verhindern willst, solltest du auf die Signale deines Körpers achten. Merkst du, dass sich ein Orgasmus anbahnt, kannst du das Workout pausieren oder weniger Kraft aufwenden.
Solltest du keinen Orgasmus bekommen, obwohl du fleißig deine Becken- und Bauchmuskulatur trainierst, so sei nicht traurig! Warum es bei manchen zu einem Orgasmus führt und bei anderen wiederum nicht, ist nicht wissenschaftlich erforscht.
Schaden kann das Workout sicher nicht! Denn je besser deine Muskeln in diesem Bereich trainiert sind, desto besser wird der Orgasmus beim wirklichen Sex sein. Und da macht er schließlich immer noch am meisten Spaß …
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