Dichte Brüste: Was ist das und welches Risiko bergen sie?

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Wir haben mit einem Experten gesprochen

Frauen mit "dichten Brüsten" sollten sich regelmäßig untersuchen lassen, da das Risiko an Brustkrebs zu erkranken höher ist. Doch woran erkennt man das?

Woher weiß ich eigentlich das ich an dichtem Brustgewebe leide. Wir haben bei Herrn Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt in Hannover, nachgefragt:

Welche Frauen sind besonders gefährdet?

"Nach den Wechseljahren schrumpfen die Drüsen des Brustgewebes allmählich von Jahr zu Jahr, das Drüsengewebe wird zunehmend durch Fettgewebe ersetzt, das im Röntgenbild transparent wird. Bei Frauen mit ausgeprägtem Drüsenkörper ist die erlaubte Dosis an Röntgenstrahlen zu schwach, um die Brust hundertprozentig beurteilen zu können. Wenn Frauen eine Hormonersatzbehandlung erhalten, kann das Brustgewebe fest bleiben und im Einzelfall die Beurteilung erschweren. Diese Aussagen gelten aber eher für die allererste Mammographie. Im Verlauf der Jahre brauchen die Bilder „nur“ mit den vorherigen verglichen werden, um Änderungen zu finden. Hat sich nichts geändert, ist die Aussage sicherer als beim ersten Mal. Bei jüngeren Frauen vor den Wechseljahren ist das Brustdrüsengewebe häufig dichter. Es kann sich vor allem in der zweiten Hälfte des Zyklus wegen einer Wassereinlagerung unregelmäßig und leicht knotig anfühlen. Besonders vor dem Beginn der Menstruation ist das der Fall und natürlich dann, wenn eine Frau stillt. Eine Mammographie sollte daher eher in der ersten Hälfte des Zyklus durchgeführt werden, auch weil der Druck dann nicht als so unangenehm empfunden wird."

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Wie kann ich dichte Brüste erkennen? Wir geben die Antwort. Foto: iStock

Stimmt es, dass durch die Mammographie Brustkrebs nicht gut erkannt werden kann, wenn eine Frau ein dichtes Brustgewebe hat?

"Ja, bei sehr dichtem Drüsengewebe. Beim Röntgen können sich sehr kleine Krebsprozesse hinter dichtem oder unregelmäßig strukturiertem Gewebe "verstecken"", so Dr. Albring.

Vor allem die Früherkennen von Brustkrebs ist bei Frauen mit dichten Brüsten schwierig, denn das drüsige Gewebe wird auf einem Röntgenbild weiß abgebildet und kann damit mögliche Brusttumore verdecken.

Und was können die Frauen tun, um zu verhindern, dass bei ihnen ein Brustkrebs deswegen nicht entdeckt wird?

"Wenn die Wechseljahre noch nicht eingetreten sind, sollte die Aufnahme in der ersten Zyklushälfte vorgenommen werden. Bei dichtem Drüsengewebe wäre es hilfreich, wenn eine Mammographie durch einen Ultraschall ergänzt wird. Bei einer Ultraschall-Untersuchung kann man in solchen Fällen besser zwischen dichtem oder unregelmäßigem, aber gesundem Brustgewebe und verdächtigen Veränderungen unterscheiden. Diese Leistung bezahlen die Krankenkassen nur, wenn ein Verdacht auf eine Veränderung vorliegt oder auch dann, wenn eine familiäre Vererbung bekannt ist. Jede Frau kann aber einige Tage nach einer Mammographie im Screeningzentrum anrufen und fragen, welchen Dichte-Grad ihr Brustgewebe hat, denn das wird der untersuchende Arzt in seinem Befund vermerken."

Woran erkenne ich ob ich dichte Brüste habe?

"Die Dichte der Brust wird in ACR definiert. ACR 1 und 2 sind gleichmäßiges Brustgewebe. ACR 3 ist dichtes Brustgewebe, ACR 4 sehr dichtes und unregelmäßiges Gewebe. Bei einem ACR 3 oder ACR 4 sollte zur Sicherheit zusätzlich ein Ultraschall durchgeführt werden. Es gilt dann also, beim nächsten Frauenarzt-Besuch darüber zu sprechen und die Ultraschall-Untersuchung gegebenenfalls durch den Frauenarzt oder die Frauenärztin in Eigenleistung durchführen zu lassen."

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