Hochzeitstipps

Ehe: 7 skurrile Ratschläge aus dem 19. Jahrhundert

Hochzeiten und Ehe laufen heute total anders ab, als im 19. Jahrhundert. Welche soziale Etikette zu den damaligen Zeiten Frauen vermittelt wurde und was dahintersteckt.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Früher war ja alles besser. Jedenfalls für Männer. Für uns Frauen war das Leben früher härter als heute - jedenfalls im Hinblick auf die Freiheit. Und Bildung. Und Gleichberechtigung.

Und wenn eine Frau die Ehe einging, musste sie sich dem Mann unterordnen. Da das selbstverständlich der menschlichen Natur widerstrebt, bekamen die Frauen Ratschläge in die Ehe mitgegeben. Es folgen: die 7 skurrilsten Hochzeits-Tipps!

1. "Spiel deine Talente herunter"

Frauen wurde lange Zeit die Bildung verwehrt. Und wenn sie ihnen doch gewährt wurde, dann nicht so ausgiebig, wie den Männern - schließlich war die Hauptaufgabe der Frau eh das Hausfrauendasein und Kindergebären.

Das heißt aber noch lange nicht, dass die Frauen damals keine Talente hätten. Viele haben sich in ihrer Freizeit von klein auf künstlerisch betätigt, haben gesungen, getanzt, gezeichnet oder geschrieben. Diese Leidenschaften aber zu ihrem Beruf zu machen, war ihnen verboten. Es war eine Art ungeschriebenes Gesetz. Denn: Sobald eine Frau einen Beruf ergriff, wurde über ihren Mann gespottet - er könne wohl alleine seine Familie nicht ernähren. Tja. Die Klügere gab nach...

2. "Nörgele nicht an deinem Ehemann herum - und verlange nicht zu viel von ihm"

Wer sich ohnmächtig fühlt, neigt zum Nörgeln. Doch gerade das wurde den Ehefrauen des viktorianischen Zeitalters verboten. Sie durfte sich nicht beschweren, weder über ihn, die Ehe, Hausarbeit oder Kinder. Immer brav ja und Amen sagen, lautete die Devise. Der Grund: Frauen würden durch die Nörgelei die Autorität des Mannes untergraben, ihm dadurch keinen Respekt zollen.

3. "Mach dich immer hübsch für deinen Mann"

Heute machen sich die Frauen glücklicherweise in erster Linie hübsch für sich selbst. Damals mussten sie es für die Männer tun - schließlich sollten sie ihm als hübsches Anhängsel, als nettes Accessoire dienen. Nach dieser Info versteht man die rasierfeindlichen 68er-Frauen schon besser...

4. "Sieh nicht zu verführerisch aus"

Klingt unsexy - war es vermutlich auch. Vor der Hochzeitsnacht musste sich die junge Frau von ihrer Mutter aufklären lassen - Sex vor der Ehe gab es ja offiziell nicht. Was genau die Mütter damals unter "Aufklärung" verstanden haben, ist nicht allgemeingültig überliefert. Nur so viel: Einige Bräute kamen aus dem Mutter-Tochter-Gespräch verängstigter heraus, als sie hinein gekommen sind.

5. "Akzeptiere schweigend die Untreue deines Mannes"

Eifersüchtig durften die Frauen damals aber nicht sein. Oder anders formuliert: Sie durften es schon, sollten es aber nicht zeigen. Dabei gaben ihnen die Männer früher häufig Gründe zur Eifersucht: Untreue gehörte damals fast schon zum guten Ton des Mannes. Begründet wurde das mit der "Natur des Mannes", Frauen zu begatten.

Weitere Ehe-Tipps aus früheren Zeiten findest du in dem Buch von Therese Oneill: "Unmentionable. The Victorian Lady's Guide to Sex, Marriage, and Manners"

6. "Rede an deinem Hochzeitstag mit deiner Mutter über Sex"

Natürlich durften die Frauen dabei nicht zu hübsch sein, nicht zu aufreizend - sonst würden sie den gnädigen Herrn Ehemann ja ständig ablenken und von der Arbeit abhalten. Außerdem sollte die Frau ja nicht begehrenswert auf andere Männer wirken. So viel zum Thema männliche Selbstsicherheit...

7. "Mach keinen Sex nur aus Spaß oder Lust"

Traurig aber wahr: Sex sollte nur dann vollzogen werden, wenn es ein Ziel verfolgte. Ein "sinnvolles" Ziel. Also entweder, um ein Kind zu zeugen. Oder aber, weil der Mann es wollte. Die Gründe waren allerdings gesundheitlicher Natur. Damals glaubte man, Sex würde tödliche Krankheiten wie etwa Krebs fördern. Heute weiß man, dass das Gegenteil der Fall ist: Sex ist gesund, Orgasmen machen glücklich. Was will man mehr...

Steht bald eine Hochzeit ins Haus? Hier sind 10 Fakten, die du kennen solltest:

Video Platzhalter

Artikelbild und Social Media: iStock