Paarzeit trotz Kindern

Eltern-Sex: So schaffen sich Paare mit Kindern Freiräume für Zeit zu zweit

Spontansex oder überhaupt Sex zu haben ist vor allem für Eltern mit kleinen Kindern schwer hinzukriegen. Familientherapeutin Marthe Kniep gibt Tipps, damit Sie nicht ewig warten müssen, um „trotz Kindern“ zu einem zumindest einigermaßen erfüllten Sexleben zurückzufinden.

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Sex für Eltern - so klappt's mit der Quality Time

Machen wir uns nichts vor: Fast alle Elternpaare erleben eine Zeit, in der sie entweder kaum ein Sexualleben haben oder zumindest neu rausfinden müssen, wann und wie sie es denn überhaupt einfädelnd sollen, sich körperlich mal wieder näherzukommen. Denn irgendwas ist ja immer: Einer hat sich wehgetan, will was essen, muss mal oder was sonst noch so denkbar ist. Und wenn das alles nicht ist, fühlt man sich gerade nicht so richtig frisch für Spontansex oder ist einfach nur hundemüde.

Trotzdem ist es nicht aussichtslos, wenn wir versuchen, uns mit der neuen Situation anzufreunden. Hier ein paar Tipps, die bei genügend elterlicher Beharrlichkeit hoffen lassen, dass neue Freiräume für Sex entstehen.

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Mut zur Lücke

Mit Kindern ist es schwer, Momente für Sex zu schaffen, die mit den Dates von früher mithalten können. Es fehlt einfach die Zeit, immer top gepflegt zu sein - in schicker Unterwäsche und frisch duftend. Oft scheitert es auch an der Zeit, die man sich gern nehmen würde, um etwas wie eine romantische Atmosphäre zu schaffen.

Damit überhaupt was läuft, braucht es deshalb Mut zur Lücke. Wenn sich die Chance bietet, ergreifen Sie deshalb die Gelegenheit beim Schopfe und legen Sie los. Versuchen Sie zu ignorieren, dass Sie sich vielleicht noch muffelig fühlen, aus Zeitmangel Ihre Intimfrisur vernachlässigt haben oder „eigentlich“ der Haushalt auf Sie wartet. In dieser Hinsicht sind Männer übrigens oft entspannter und wir dürfen ihnen glauben, wenn sie sagen: Ist doch egal. Komm her jetzt…

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Den Vormittag für Sex nutzen

Viele Paare warten mit dem Versuch Sex zu haben bis abends. Aber warum? Dann sind doch fast alle Eltern erschöpft. Stattdessen ist es ein wunderbarer Zeitpunkt für Sex, wenn die Kinder in Schule und Kindergarten sind. Einer hält das Bett warm, der andere bringt alle auf den Weg und schlüpft dann wieder unter die Decke.

So zwei, drei Mal im Monat kann man ja mal einen guten Grund erfinden, später zur Arbeit zu gehen. Die meisten Kollegen sind schließlich eher genervt, wenn jemand früher wegmuss. Aber später kommen ist oft kein Thema. Und es muss ja auch nicht Stunden dauern.

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Babysitter

Es hat sich bewährt sich freizukaufen: Oma, Opa, die Patentante oder Nachbarin bitten, sich mal für eine Weile um die lieben Kleinen zu kümmern und dann mal ganz in Ruhe zweisame Momente zu erleben. Das muss nicht immer auf Sex hinauslaufen, aber man hat mal wieder eine gute Paarzeit. Und das erhöht die Chancen, sich überhaupt mal wieder richtig anzunähern. Also öfter mal die Kleinen abgeben und nicht nur, um Zeit für Sex zu haben. Dann bleibt es spontan, wie die Zeit genutzt wird.

Man sollte sich allerdings gut überlegen, ob die Großeltern diesen Part übernehmen und man bei der Übergabe dann noch lange Gespräche haben möchte. Es hat auch seine Vorteile, den Babysitter die Kinder zu Bett bringen zu lassen, in der Zeit schön Essen zu gehen, dann nur kurz den Aufpasser auszulösen, schnell zu verabschieden und mit der schönen Stimmung aus dem Restaurant im Schlafzimmer oder sonst wo zu verschwinden.

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Für Paarzeit: Privatsphäre klären

Ein absoluter Lustkiller ist die Sorge, dass im Eifer des Gefechts eines der Kinder reinplatzen könnte. Deshalb ist es ratsam, absprachefähigen Kindern zu erklären, dass die Eltern ein Liebespaar sind und dass sie deshalb auch mal allein schmusen möchten. Das verstehen auch schon Kleinere. Deshalb kann man ihnen zumuten, dass sie bei geschlossener Tür kurz anklopfen und fragen, ob sie reinkommen können. Dann hat man zumindest Zeit, kurz eine andere Pose einzunehmen oder sich eine Decke zu schnappen. Kinder können das besonders gut annehmen, wenn man ihnen umgekehrt dasselbe Recht einräumt und auch bei ihnen anklopft. Denn was wir lernen, lernen wir leichter, wenn es jemand konsequent  vorlebt.  

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Schlafzimmer zurück erobern

Kinder lieben die Besucherritze oder schnappen sich auch gern einen von Mamas oder Papas Plätzen. Bei kleinen Kindern, bei Angst, Krankheit oder Sorgen ist das phasenweise auch angemessen. Doch manchmal schleicht sich etwas wie ein vermeintliches Anrecht auf diesen Platz ein oder eine Gewohnheit. Manch einer findet es auch entlastend, ein Kind im Bett zu haben, um nicht sagen zu müssen, dass man eh keinen Sex wollte. Doch das geht irgendwann nach hinten los, wenn der Sex komplett auf der Strecke bleibt.

Auch hier gilt es, den Kindern zu erklären, dass Mama und Papa so nicht gut schlafen können und dass sie als Liebespaar auch mal zu zweit sein möchten. „Sonst können wir nicht in Ruhe zu zweit kuscheln und dann fehlt uns was.“ Es ist manchmal ein langer Weg, bis Kinder in ihrem Bett bleiben und dort durchschlafen. Sie hierin zu unterstützen ist gut investierte Zeit für das Paar- und Liebesleben.

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Verhandeln

Besonders am Wochenende kann man mit der Familie andere Abläufe schaffen als in der Woche. Wer sich nicht zu viel vornimmt und auch mal Fünfe gerade sein lässt, erhöht seine Chancen auf allgemeine Entspannung und damit auch auf Sex.  

Wenn die Kinder ihre Aufmerksamkeit fordern, verhandeln Sie mit ihnen für etwas elterlichen Freiraum. Fragen Sie, was die Kinder gern machen würden, während Mama und Papa mal ein halbes oder ganzes Stündchen „ganz für sich“ haben wollen. Film, CD, Teller mit Leckereien dazu und schon ist ein Zeitfenster da, das für ein Nümmerchen reichen könnte. Am besten klappt die Ablenkung mit einer neuen Geschichte, die dem Kind zuverlässig gefällt. Das ist gut investiertes Geld. Tauschen Sie Geschichten mit Freunden, wenn das Budget knapp ist.

Wichtig: Sagen Sie den Kindern, dass Teil der Absprache ist, dass sie sich erst wieder melden oder reinkommen dürfen, wenn Film oder CD zu Ende sind. Ausnahme natürlich: Ein Kind hat sich wehgetan. Für die ganz Gewitzten muss man dazu sagen: Aber nur, wenn es wirklich richtig doll wehtut.  

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Durchhalten: Auch Eltern finden Zeit für Sex

Alles hat seine Zeit im Leben. Und junge Elternschaft ist oft nicht die Zeit besonders aktiver sexueller Phasen. Verlieren Sie nicht den Mut und hören Sie trotzdem nicht auf, sich zu berühren und sich wenigstens zu sagen, wenn Sie den anderen gerade sexy finden. Gern auch ganz direkt: „Am liebsten würde ich dich jetzt auf der Stelle…“  Besser kurz zusammen dahindenken und für einen Moment die Freude darüber fühlen, dass man sich noch liebt und heiß findet, als wenn sogar das auf der Strecke bleibt. Es geht eben nicht immer alles genauso weiter, wie vor den Kindern. Wie soll das auch gehen, wenn die Zeit für einen selbst und für den Partner durch die Kiddies einfach erheblich verkürzt wurde.

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Fokus auf Spaß

Geben Sie nicht auf. Haben Sie lieber vier Anläufe für Sex mit Störung und nehmen Sie es mit Humor, bis es dann ganz unerwartet einfach doch mal klappt, als wenn wegen zu hoher Ansprüche an den Moment gar nichts mehr läuft. Also nicht verzagen und ran an den Speck. Denn es macht einfach keinen Sinn, mit kleinen Kindern alles planen zu wollen. Da können wir viel von den Kindern lernen, die im Hier und Jetzt leben und denen wirklich wurscht ist, ob da gerade irgendwo Wäsche oder Staub liegt oder ob sie gerade Käsefüße haben. Hauptsache sie haben Spaß! Ihnen nach! Dann wird es auch was mit dem Sex.

Autorin: Marthe Kniep

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