Familiengrippe: Wie sich Eltern vor den Kita-Viren schützen können
Verrotzte Nasen, bellender Husten und anhaltende Müdigkeit - Eltern von Kindergartenkindern kennen das nur zu gut. Doch was hilft gegen die Kita-Viren?
Das erste Kita-Jahr ist besonders hart, denn die Kleinen nehmen einfach jede Krankheit mit. Bronchitis, Lungenentzündung, Bindehautentzündung und Dauerschnupfen gehören zu den fiesen Begleiterscheinungen, wenn man sein Kind extern betreuen lässt. Gefühlt ist man in den ersten Kita-Jahren mehr Krankenschwester als Mutter. Und das Gemeine: Vor einem selbst machen die Viren in den seltensten Fällen halt. Kaum geht es den Kleinen besser, ist man selbst dran. Und kaum ist die Krankheitswelle überstanden, bringen die Kinder auch schon den nächsten Infekt mit nach Hause.
In den Wintermonaten haben die Viren Hochsaison
"Das Immunsystem der Kinder ist beim Kindergarten-Einstieg noch unreif. Je jünger das Kind, desto anfälliger ist es für die Keime, die sich in einer Einrichtung mit vielen Kindern sammeln", erklärt Wolfram Hartmann, vom Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) gegenüber Spiegel.de. Kleinkinder haben Erregern nichts entgegenzusetzen, ihr Immunsystem muss erst noch üben, die Viren und Keime abzuwehren. Zehn bis zwölf Infektionen pro Jahr gelten als normal für Kinder bis zum Vorschulalter. Eltern stehen pro Jahr und Kind zehn Krankheitstage zu, um ihren Nachwuchs zu Hause zu pflegen. Doch mindesten genauso viele Tage verbringt man mit den gleichen Krankheiten im Bett.
Nicht die Viren machen Eltern krank
Warum werde auch ich immer krank, wenn mein Kind krank ist? Die Antwort ist ganz einfach: Stress und Schlafmangel schwächen das Immunsystem. Und die meisten Eltern von kleinen Kindern leiden darunter. Außerdem bringen Kinder andere Viren mit nach Hause, als die, denen die Eltern im Büro ausgesetzt sind. Hinzu kommt natürlich, dass wir mit unseren Kindern einen engeren Körperkontakt haben, als mit unseren Kollegen. Anhusten, Anniesen und enger Körperkontakt sorgen für die Weitergabe von Infekten.
So können sich Eltern vor den Kita-Viren schützen
- mehrmals täglich gründlich mit Seife die Hände waschen (mindesten 15 bis 20 Sekunden)
- ausreichend Schlaf
- Stress vermeiden
- auf Alkohol und Nikotin verzichten
- drei- bis viermal täglich 5 bis 10 Minuten Stoßlüften
- Schnupfensprays nicht gemeinsam benutzen
- Abstand halten zu hustenden und niesenden Kindern (auch wenn es schwer fällt)
- nächtliche Luftbefeuchtung der Schlafräume gegen Austrocknen der Schleimhäute
Bei Kindergarten-Infekten handelt es sich meist um harmlose Erkrankungen, die Größenteils durch Viren verursacht werden und nach wenigen Tagen abgeklungen sind. Während der Erkranung sollten Kinder und Eltern möglichst viel Flüssigkeit zu sich nehmen und sich schonen. Die Kinder sollten die Kita erst wieder besuchen, wenn sie mindestens 48 Stunden fieberfrei sind.
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