Spliss, Haarbruch und Trockenheit?

Finger weg von billigen Repair-Shampoos! Stiftung Warentest kürt mittelpreisige zu Testsiegern

Shampoo für kaputtes Haar ist sehr beliebt. Doch was taugen Repair-Shampoos wirklich? Die wichtigsten Ergebnisse von Stiftung Warentest und Testsieger

Stiftung Warentest Repair-Shampoo Test: Testsieger, Verlierer und Empfehlungen
Kein Grund zum Verstecken: Diese Repair-Shampoos sind laut Stiftung Warentest gut fürs Haar Foto: iStock/ CoffeeAndMilk
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Spliss, Haarbruch und trockenes Haar: Nenn mir eine Person, die noch nie betroffen war. Für viele führt der Weg bei diesen ersten Anzeichen jedoch in die Drogerie statt zum Friseur. Die Nachfrage nach sogenannten Repair-Shampoos ist hoch. Schließlich versprechen sie, die bestehenden Schäden zu retten. Doch wie gut sind sie wirklich?

Stiftung Warentest hat 17 Repair-Shampoos getestet, davon 12 flüssige und 5 feste. Das Ergebnis fällt überraschend aus: Es lohnt sich, in mittelpreisige Shampoos zu investieren. Die günstigen Drogerie-Produkte konnten leider nicht überzeugen.

Die Repair-Shampoo-Testsieger laut Stiftung Warentest

Von 17 Shampoos konnten rund fünf als Sieger aus dem Test hervorgehen. Mit einer Gesamtnote von 2,1 Gut finden wir das Naturkosmetik-Shampoo von Lavera sowie das Olaplex Nr. 4 Bond Maintenance Shampoo auf den obersten Treppchen. Die Testsieger konnten in den Kategorien Pflegeeigenschaften, Anwendung, Verpackung, Deklaration und Werbeaussagen überzeugen. Den Testern waren eine verbesserte Kämmbarkeit, Geschmeidigkeit, Glanz und Anti-Statik wichtig für die Bewertung.

Überraschende Verlierer im Shampoo-Test

Die günstigsten Repair-Shampoos im Test konnten in puncto Pflegeeigenschaften nicht mit der Konkurrenz mithalten, darunter die der Eigenmarken von Rossmann, dm und Lidl. Weitere Punktabzüge gab es hinsichtlich verschiedener Umweltaspekte. Im Idealfall sind die Verpackung recycelbar und die Inhaltsstoffe biologisch abbaubar.

Wie wurde getestet?

Für den Shampoo-Test hat die Stiftung Warentest professionelle Friseure hinzugezogen, die sämtliche Shampoos an je 20 Personen mit leicht bis mittelstark geschädigtem Haar angewendet haben. Die Pflegewirkung wurde auf nassem und trockenem Haar beurteilt. Laut Profis waren die Kämmbarkeit, der Glanz, die Textur und die Geschmeidigkeit wichtig.

Auf welche Inhaltsstoffe kommt es an?

Wenn dein Haar durch Hitze, Färben oder chemische Behandlungen geschädigt ist, solltest du auf aufbauende, feuchtigkeitsspendende und reparierende Inhaltsstoffe setzen. Diese helfen, Haarbruch noch vor der Entstehung zu vermeiden und das Haar langfristig gesünder zu machen.

1. Feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe

Schützt das Haar vor dem Austrocknen und macht es geschmeidig:

  • Glycerin: Bindet Feuchtigkeit und verhindert Haarbruch

  • Aloe Vera: Spendet Feuchtigkeit und beruhigt die Kopfhaut

  • Hyaluronsäure: Wirkt wie ein Feuchtigkeits-Booster für strapaziertes Haar

  • Panthenol (Provitamin B5): Repariert und spendet intensiv Feuchtigkeit

2. Haaraufbauende Proteine & Keratin 

Stärken das Haar und helfen, Schäden von innen zu reparieren:

  • Hydrolysiertes Keratin: Baut die natürliche Haarstruktur wieder auf

  • Seidenproteine: Machen das Haar geschmeidiger und widerstandsfähiger

  • Weizen- oder Reisproteine: Verstärken das Haar und beugen Haarbruch vor

3. Natürliche Haaröle & Lipide

Schützen vor weiteren Schäden und sorgen für Geschmeidigkeit:

  • Arganöl: Glättet und schützt vor Haarbruch

  • Kokosöl: Dringt tief ins Haar ein und reduziert Proteinverlust

  • Jojobaöl: Versiegelt Feuchtigkeit und schützt vor Spliss

  • Sheabutter: Repariert trockenes, strapaziertes Haar

4. Regenerierende & reparierende Inhaltsstoffe

Helfen, Haarschäden aktiv zu reparieren:

  • Biotin (Vitamin B7): Stärkt das Haar und fördert das Wachstum

  • Ceramide: Verstärken die Haarstruktur und schützen vor Schäden

  • Niacinamid (Vitamin B3): Fördert die Durchblutung der Kopfhaut für gesünderes Haar

5. Kopfhautfreundliche Inhaltsstoffe

Eine gesunde Kopfhaut ist wichtig für kräftiges Haar:

  • Zink-PCA: Reguliert die Talgproduktion und schützt die Haarwurzeln

  • Menthol oder Teebaumöl: Beruhigt die Kopfhaut und fördert Haarwachstum

6. Silikone:

Silikone sind umstritten, aber sie können bei geschädigtem Haar vorteilhaft sein, wenn es die richtigen sind.

Gute, wasserlösliche Silikone (leicht auswaschbar, keine Ablagerungen) sind:

  • Dimethicone Copolyol

  • PEG-8 Dimethicone

  • Cyclomethicone

  • Amodimethicone (lagert sich selektiv an geschädigten Stellen ab, ohne zu beschweren)

Experten-Urteil: So gut sind Repair-Shampoos wirklich

Professor Thomas Gassenmeier von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der den Studiengang Technologie der Kosmetika und Waschmittel leitet, sieht Repair-Shampoos kritisch: "Ein Shampoo kann geschädigte Haare nicht in einen Zustand wie neugewachsen bringen." Wundersame Ergebnisse seien demnach unrealistisch. Doch das Test-Fazit von Stiftung Warentest stimmt uns dann doch positiv: "Auch wenn sie geschädigte Haare nicht dauerhaft reparieren, so verbessern die meisten doch zeitweise die Haareigenschaften."

Unser Fazit, das wir daraus ableiten? Reparierende Shampoos sind sinnvoll, wenn die Schäden nicht zu stark sind und können gut zur Vorbeugung von Spliss und Co wirken. Shampoo allein hat jedoch nur eine bedingte Pflegewirkung, die Anwendung von Conditioner und Haarkuren ist entsprechend sehr ratsam. Ist das Haar jedoch wirklich kaputt, führt kein Weg an der Schere vorbei.

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